Die Asiatische Riesenhornisse ist auf dem Vormarsch
Amerikanische Wissenschaftler sind besorgt: Im US-Bundesstaat Washington wurden Asiatische Riesenhornissen entdeckt. Diese sind dominant gegenüber anderen Bienen-, Wespen- und Hornissenarten. Auch für Menschen kann die Riesenhornisse gefährlich werden.
Die Asiatische Riesenhornisse scheint sich weiter auszubreiten. Bislang nur im asiatischen Raum bekannt, wurde diese Hornissenart nun auch im US-Bundesstaat Washington entdeckt. Die Insekten erreichten das amerikanische Festland wahrscheinlich in einem Schiffscontainer. Wissenschaftler befürchten, dass sich die Asiatische Riesenhornisse von dort nun weiter ausbreiten könnte. Dies würde eine zusätzliche Bedrohung für heimische Bienen- und Wespenarten darstellen. Die Riesenhornisse kann auch für Menschen gefährlich werden.
In Europa ist bislang noch kein Vorkommen der Asiatischen Riesenhornisse nachgewiesen. Doch auch hier wären die heimischen Bienen-, Wespen- und Hornissenarten durch die Riesenhornisse stark bedroht.
In Deutschland leiden schon jetzt viele heimische Tierarten durch eine regelrechte Invasion gebietsfremder Arten. Der in Deutschland früher häufig vorkommende Zweipunkt-Marienkäfer ist zum Beispiel schon fast komplett durch asiatische Marienkäfer verdrängt worden.
Riesenhornisse mit tödlichem Gift im Stachel
Asiatische Riesenhornissen sind bis zu fünfmal größer als heimische Honigbienen. Arbeiterinnen erreichen eine Länge von 27 bis 45 mm, Königinnen sogar bis 55 mm. Ihr Stachel ist 6 mm lang und besitzt keine Widerhaken – somit kann die Riesenhornisse mehrmals zustechen, um sich zu verteidigen.
In Japan sterben jährlich durchschnittlich 40 Menschen durch eine allergische Reaktion infolge eines Stichs der Riesenhornisse. Das hochkonzentrierte Gift im Stachel lässt die Haut stark anschwellen, der Stich wird als äußerst schmerzhaft beschrieben. Asiatische Riesenhornissen sind dem Menschen gegenüber jedoch nicht aggressiv. Mit einem Stich verteidigen die Hornissen sich lediglich in Gefahrensituationen.
Die Hornisse im Größenvergleich zur Hausfliege. ©stock.adobe.com/mohsin
Riesenhornisse äußerst aggressiv gegenüber anderen Insektenarten
Ein großes Problem stellt die Asiatische Riesenhornisse für andere Bienen-, Wespen- und Hornissenarten dar. Gegen Ende des Sommers führt sie Massenangriffe auf die Nester von Bienen und Wespen aus.
Die fremden Nester werden geplündert und völlig zerstört. Das angegriffene Bienen- oder Wespenvolk wird dabei häufig komplett ausgelöscht. Während asiatische Bienen- und Wespenarten Strategien entwickeln konnten, um den Angriffen der Riesenhornissen Widerstand zu leisten, wären amerikanische und europäische Bienen solch einer Attacke völlig ausgeliefert.
Über den Sommer werden amerikanische Forscher nun das Verhalten der Asiatischen Riesenhornisse in Amerika untersuchen und beraten, welches Vorgehen notwendig ist.
Die Asiatische Riesenhornisse ist orange mit breitem Kopf. ©stock.adobe.com/mohsin