Südamerikanischer Nasenbär
Der Südamerikanische Nasenbär ist ein Kleinbär, der in weiten Teilen Südamerikas vorkommt. In diesem Steckbrief erfahren Sie alles über Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung des Südamerikanischen Nasenbären.
Inhaltsübersicht
- Steckbrief
- Aussehen des Nasenbären
- Fortpflanzung und Entwicklung
- Lebensweise und Verhalten
- Ernährung von Nasenbären
Der Südamerikanische Nasenbär ist eine von drei Nasenbären-Arten, die in Süd- und Mittelamerika leben. Das Verbreitungsgebiet des Südamerikanischen Nasenbären ist von Kolumbien bis zum nördlichen Teil Argentiniens und Uruguays.
Körperlänge: Weibchen: 40 - 55 cm, Männchen: 50 - 70 cm
Gewicht: 3,5-6 kg
Lebenserwartung: 16 - 18 Jahre
Verbreitung: Mittel- und Südamerika
Lebensraum: Regenwald, Trockenwald, Savanne
Artbestand: nicht gefährdet
Klasse: Säugetiere
Ordnung: Raubtiere
Familie: Kleinbären
Gattung: Nasenbären
Art: Südamerikanischer Nasenbär (Nasua nasua)
Neben dem Südamerikanischen Nasenbären gehören auch der Weißrüssel-Nasenbär und der Nelson-Nasenbär zur Gattung der Nasenbären. Der Weißrüssel-Nasenbär ist etwas kleiner und dunkler als sein südamerikanischer Verwandter. Er lebt vor allem im Süden der USA und in Mexiko. Den Nelson-Nasenbär gibt es nur auf der mexikanischen Insel Cozumel. Er ist deutlich kleiner als die beiden anderen Arten und hat ein kürzeres, seidiges Fell.
Aussehen des Nasenbären
Südamerikanische Nasenbären haben einen schlanken, aber kompakten Körper. Männchen werden deutlich größer und schwerer als Weibchen.
Der Hals des Südamerikanischen Nasenbären ist kurz, der Kopf lang. Sein auffälligstes Merkmal ist die dunkle, langgezogene und sehr bewegliche Schnauze. Weitere optische Merkmale des Nasenbären sind:
- muskulöse Beine
- kurze, dunkle Füße mit kräftigen, scharfen Krallen (Die Krallen an den Vorderbeinen sind kürzer als die an den Hinterbeinen.)
- kleine, abgerundete Ohren
- dunkle Augen
- dichtes, rot- bis graubraunes Fell
- dunkle Ringelzeichnung am Schwanz
Der Schwanz des Südamerikanischen Nasebären ist länger als sein Körper und läuft zum Ende hin spitz zu.
Fortpflanzung und Entwicklung
Die Paarungszeit der Südamerikanischen Nasenbären beginnt im Januar und dauert bis März. In dieser Zeit schließt sich ein Männchen einer Gruppe von Weibchen an und verteidigt diese gegen Nebenbuhler. Nach der Paarung ist das Weibchen knapp drei Monate trächtig. Kurz vor der Geburt sondert es sich von der Gruppe ab und legt ein Baumnest für seinen Nachwuchs an. Dort bringt es zwei bis sieben Junge zur Welt. So entwickeln sich die Nasenbär-Babys:
- In den ersten Wochen kümmert sich die Mutter sehr intensiv um ihren Nachwuchs.
- Wenn die Jungtiere etwa vier Wochen alt sind, unternehmen sie mit der Mutter schon längere Ausflüge.
- Kurze Zeit später schließt sich die Familie wieder der großen Gruppe an.
- Die Mutter säugt ihren Nachwuchs etwa 26 Wochen lang. Sie kümmert sich aber auch danach noch um ihre Jungtiere. Erst wenn sie erneut trächtig wird, vertreibt sie die jungen Nasenbären.
- Südamerikanische Nasenbären werden mit etwa drei Jahren geschlechtsreif.
Lebensweise und Verhalten
Südamerikanische Nasenbären sind bewegungsfreudige, tagaktive Tiere. Ihr Lebensraum sind Wälder aller Art: Sie kommen z.B. sowohl in tropischen Wäldern als auch in Gebirgswäldern vor. Da sie sehr anpassungsfähig sind, kommen sie aber auch in anderen Lebensräumen wie z.B. Savannen zurecht.
Südamerikanische Nasenbären bewegen sich flink am Boden vorwärts und sind sehr geschickte Kletterer. Zum Schlafen, zur Paarung und zur Aufzucht ihrer Jungtiere ziehen sie sich in die Bäume zurück. Ihr langer Schwanz dient dabei zur Balance.
Nasenbären sind zudem gute Schwimmer. Weibchen sind sehr gesellig und leben mit ihrem Nachwuchs und gleichgeschlechtlichen Artgenossen in großen Gruppen zusammen. Männchen sind Einzelgänger, die in festen Revieren leben. Auch die Weibchen bleiben gerne im selben Gebiet, verhalten sich aber nicht so territorial wie die Männchen.
Ernährung von Nasenbären
Der Südamerikanische Nasenbär ist ein Allesfresser. Seine Nahrung sucht er vor allem auf dem Boden.
Er ernährt sich hauptsächlich von kleinen, wirbellosen Tiere. Diese wälzt er vor dem Verzehr am Boden, um sie so von giftigen Stacheln und ungenießbaren Chitinpanzern zu befreien. Auch kleine Wirbeltiere stehen auf dem Speiseplan des Nasenbären. Diese tötet er mit einem gezielten Kopfbiss. Der Nasenbär liebt süße, fleischige Früchte. Mit seinen scharfen Krallen entfernt er die Schalen und kommt so an das begehrte Fruchtfleisch.