Vogellexikon

Mönchsgrasmücke

Die Mönchsgrasmücke ist ein unscheinbarer schlanker Vogel. Sie ist bei uns ein Sommergast. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten, Kommunikation und Ernährung der Mönchsgrasmücke.

Steckbrief Mönchsgrasmücke
Der Gesang der Mönchsgrasmücke ist sehr variabel.© Andrew Howe / iStockphoto

Steckbrief

  • Körperlänge: 13 - 15 cm
  • Gewicht: 15 - 22 g
  • Lebenserwartung: 11 Jahre
  • Verbreitung: Europa
  • Lebensraum: Laub-, Nadel- und Mischwälder
  • Artbestand: Nicht gefährdet

Systematik

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Sperlingsvögel
  • Familie: Grasmückenartige
  • Gattung: Grasmücken
  • Art: Mönchsgrasmücke

Aussehen 

Das Obergefieder der Mönchsgrasmücke ist dunkelbraun. Ihr unteres Gefieder ist olivbraun. Die Kehle und die Unterschwanzdecke sind hell gefärbt. Der Schwanz der Mönchsgrasmücke ist dunkel und zum Ansatz hin heller werdend. Die Mönchsgrasmücke hat einen grauen Schnabel und graue Beine. Für das Männchen ist die schwarz gefärbte Federkappe, die im Winter auch braun sein kann typisch. Weibchen und Jungvögel haben eine rotbraune Kappe.

Fortpflanzung und Entwicklung

Mönchsgrasmücken werden im ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Die Männchen treffen einige Tage vorher im Brutgebiet ein und bauen ein oder mehrere Nester. Diese werden vom Weibchen fertig gestellt. Die Nester befinden sich in Büschen oder in Jungfichten und werden aus Grashalmen, Wurzeln, Spinnenweben und Tierhaaren gebaut. Anfang bis Mitte April beginnt das Weibchen mit der Eiablage. Das Gelege besteht aus vier bis sechs Eiern, die unterschiedlich gefärbt sein können. Die Eier werden von Männchen und Weibchen gemeinsam ausgebrütet, wobei das Weibchen nachts auf ihnen sitzt. Nach elf bis zwölf Tagen schlüpfen die Küken, die nach weiteren drei bis vier Tagen ihre Augen öffnen. Die Eltern versuchen den Hunger ihrer Jungen in Form von Insekten und Beeren zu stillen. Nach zehn bis 14 Tagen verlassen die Jungvögel das Nest. Sie werden aber noch weitere zwei bis drei Wochen von den Altvögeln betreut.

Lebensweise und Verhalten

Die Mönchsgrasmücke ist ein unscheinbarer schlanker Vogel. Sie ist bei uns ein Sommergast. Einige Tiere überwintern aber teilweise auch in Mitteleuropa, sodass man sie am Futterhaus beobachten kann. Im Sommer lebt sie in Gebüschen, in Städten und in Parks ist sie zu beobachten.

Kommunikation

Der Gesang der Mönchsgrasmücke ist sehr variabel. Während der laut vorgetragenen Strophe bleibt der Vogel sitzen, zittert am Körper und sträubt die Kehlfedern. Eingeleitet wird der Gesang immer mit einem leisen Gezwitscher, das man oft nur schwach und aus weiter Entfernung hört. Danach geht das plätschernde Gezwitscher in eine laute, flüssig vorgetragene, geflötete Strophe über. Der Ruf ist ein "wäd-wäd". Bei Gefahr hört man ein hartes "tack" oder "tzeck".

Ernährung

Ganz oben auf dem Speiseplan der Mönchsgrasmücke stehen Beeren, die von Sommer bis März gefressen, und auch an die Jungen verfüttert werden. Nektar und Staubblätter werden ebenso verzehrt. Spinnen, Insekten und Larven spielen in der Brutzeit eine wichtige Rolle als Nahrung.

Hätten Sie’s gewusst?

Durch die schwarze Kopfhaube erhält die Mönchsgrasmücke den ersten Teil ihres Namens. Grasmücke heißt sie, da sie sich gerne ins Gras schmiegt und dort fast unsichtbar ist. Aus dem Begriff Gras-Schmiege, der aus dem Mittelalter kommt wurde der heutige Begriff Grasmücke.

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