Sturddlefish: Forscher schaffen aus Versehen neuen Fisch
Forscher aus Ungarn haben unbeabsichtigt eine neue Fischart aus bereits existierenden Stör-Gattungen erzeugt. Die Wissenschaftler untersuchten eine seltene Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung, bis ihr Experiment eine neue Wendung nahm.
Bei der Erforschung einer seltenen Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung erzeugten Wissenschaftler des ungarischen Forschungsinstituts für Fischerei und Aquakulturen unbeabsichtigt eine neue Kreuzung aus Löffelstör und Waxdick.
Eigentlich wollten die Wissenschaftler mehr über die sogenannte Gynogenese erfahren, eine Form der ungeschlechtlichen Fortpflanzung im Tierreich. Dabei dringt ein Spermium in eine Eizelle ein, befruchtet diese aber nicht. Allerdings löst das Durchdringen der Zellwand eine Teilung der Eizelle aus.
Auf diese Weise entsteht ein Embryo, der ein natürlicher Klon des Muttertieres ist und ihren genetischen Code weiterträgt. Über ihre Erkenntnisse berichten die Wissenschaftler im Fachblatt „Genes“.
Hybrid statt identischer Klon
Diese Art der Fortpflanzung ist bei einigen Fischarten, wie etwa dem Amazonenkärpfling, üblich. Die Forscher wollten diesen Effekt im Labor erzeugen.
Allerdings entstand letztlich kein Klon des Muttertieres, sondern ein neuer Fisch, der den Namen Sturddlefisch erhielt. Einige Nachkommen ähneln mehr dem Muttertier, einige kommen eher nach dem Vater.
Beide Störarten hätten sich auf natürlichem Wege nicht fortpflanzen können. Waxdicks sind in Russland heimisch, Löffelstöre in den USA. Beide Arten sind mittlerweile vom Aussterben bedroht.