Salmler
Salmler gehören mit zu den ältesten Fischen überhaupt. Sie sind offenbar entstanden, als vor ca. 100 Mio. Jahren der amerikanische und afrikanische Kontinent noch verbunden waren. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Verbreitung, Aussehen, Nahrungsgewohnheiten und Fortpflanzung. Außerdem verraten wir Ihnen, welche Fische zu dieser Familie gezählt werden.
Steckbriefe:
- Blauer Kongosalmler
- Adonissalmler
- Roter von Kamerun
- Neonsalmler
- Rotflossensalmler
- Kupfersalmler
- Schmucksalmler
- Längsband-Ziersalmler
- Dreibinden-Ziersalmler
Verbreitung
Die teilweise sehr unterschiedlichen Salmlerartigen sind auf die tropischen Zonen des amerikanischen und afrikanischen Kontinents beschränkt. Das Verbreitungsgebiet reicht in Amerika von Texas über Mexiko bis Mittelargentinien und in Afrika über Ägypten bis Mittel- und Zentralafrika. Die meisten afrikanischen Aquarienfische stammen aus dem Kongogebiet.
Aussehen und typische Merkmale
Die zahlreichen Arten präsentieren sich in den unterschiedlichsten Formen und Farbgebungen. Viele sind gestreckt, es gibt aber auch recht hochrückige Arten (z.B. Piranhas). Alle tragen eine recht große Rückenflosse sowie eine Fettflosse am Schwanzstiel.
Bei den amerikanischen Arten ist die Schwanzflosse gegabelt. Die Arten der Regenwaldflüsse sind meist schillernd bunt gefärbt, das erleichtert in den oft dämmrigen Gewässern den Zusammenhalt der Schwarmmitglieder und bietet Schutz vor Feinden. Dazu liegen unter den farbgebenden Hautzellen (Chromatophoren) weitere Zellen, die das Sonnenlicht reflektieren.
Lebensweise und Nahrungsgewohnheiten
Salmler kommen in allen Wasserregionen vor. Einige leben an der Wasseroberfläche, einige in der Mitte und andere am Boden. Bis auf ein paar Ausnahmen sind es flinke, kleine Fische die in friedlichen Schwärmen leben und jedes Aquarium mit Leben füllen. Es gibt versteckt lebende Arten ebenso wie solche, die freies Wasser lieben. Sie alle sind recht schallempfindlich, da ihr Gehör mit der Schwimmblase verbunden ist. Diese Bildung eines Resonanzkörpers wird nach seinem Entdecker der "Webersche Apparat" genannt.
Entsprechend ihrer bevorzugten Lebensweise sind auch die Nahrungsgewohnheiten sehr unterschiedlich. Obwohl viele carnivor, also Fleischfresser sind, verhalten sich Salmler bis auf wenige Ausnahmen friedlich. Ihre Proteinaufnahme erschöpft sich in der Aufnahme von Kleinstlebewesen und Lebendfutter. Zusätzlich dazu sind alle weiteren Ernährungsformen vertreten: Aufwuchsfresser (limnivore), Pflanzenfresser (herbivore) und Allesfresser (omnivore).
Fortpflanzung
Die Geschlechterunterscheidung ist nicht immer ganz einfach, kann aber oft anhand der Flossenform erfolgen. Die Balzrituale sind aufwendig und teils turbulent. Abgelaicht wird in Gruppen oder paarweise wobei der Laich meist frei abgegeben wird, die klebrigen Eier zu Boden sinken oder irgendwo haften bleiben. Allerdings gibt es auch Arten, die Laichgruben anlegen oder in Höhlen ihren Laich platzieren.
Die Nachzucht erfordert einige Erfahrung seitens des Pflegers oder Züchters hinsichtlich einer stabilen Wasserqualität. Die Zuchtbedingungen sollten recht weich und leicht sauer gehalten werden. Spezielle Zuchtunterlagen, die wie ein Sieb die herabfallenden Eier hindurchlassen, schützen die nächste Generation vor dem Appetit ihrer Eltern, denn diese sind oft sog. Laichräuber, die den Eiern und auch den Jungfischen nachstellen, um sie zu fressen. Ohne geeignete Unterlage sollten die Zuchtpaare aus dem Aufzuchtaquarium entfernt werden. Die Kleinen müssen mit zartem Lebendfutter ernährt werden. (Annette Berkelmann)