So erkennen Sie Anzeichen von Arthrose-bedingten Schmerzen
Leider lassen sich diese Probleme von unseren Vierbeinern nicht auf den ersten Blick erkennen. Achten Sie auf sechs typische Anzeichen für Schmerz.
Jeder Hund wird im Laufe seines Lebens Schmerzen haben – das ist jedem Besitzer klar. Weniger bekannt ist, dass Hunde versuchen, diese Schmerzen zu verbergen. Der Grund liegt in ihrem wölfischen Erbe: Mitglieder des Rudels mussten stark und gesund sein, um nicht ausgestoßen zu werden. Also halten Hunde geheim, wenn es irgendwo zwickt. Zum Glück merken aufmerksame Besitzer schnell, wenn es ihrem Hund nicht gut geht.
Anzeichen von Arthrose-Schmerzen
- Appetitlosigkeit: Er verweigert Futter, frisst nicht auf.
- Körperhaltung: Krummer Rücken, eingezogene Rute, hochgezogener Bauch, gesenkter Kopf oder „tippeln“ auf der Stelle zeigen, dass hier etwas nicht stimmt.
- Sozialverhalten: Entweder wird der Hund extrem anhänglich – oder er zieht sich zurück und meidet Halter und andere Hunde.
- Aggressivität: Der bisher freundliche Hund schnappt „grundlos“ und verhält sich aggressiv. Ebenfalls auffällig: Hecheln, Lefzen lecken, Zittern oder Unruhe.
- Lecken: Das Ablecken oder Benagen von Gelenken oder bestimmten Körperregionen ist ebenfalls ein Hinweis auf Schmerzen.
- Keine Bewegungsfreude: Ihr Hund freut sich weder über Spaziergänge noch Spiele.
Gründe für Schmerzen
Die Gründe für Schmerzen sind vielfältig. Sofort erkennbar sind die Folgen von Unfällen und Verletzungen. Genauso wie Menschen, bekommen auch Hunde Magen- oder Zahnschmerzen. Auch Entzündungen an den Ohren oder unter der Haut können schmerzhaft sein. Einer der häufigsten Gründe für Schmerzen ist allerdings Arthrose. Etwa 40 % aller Hunde machen mit dieser Gelenkerkrankung im Laufe ihres Lebens Bekanntschaft.
Achtung: Wenn Sie feststellen, dass Ihr Hund Schmerzen hat, verabreichen Sie auf keinen Fall Schmerzmittel aus Ihrem eigenen Arzneischrank. Die Dosierungen für Menschen können völlig falsch sein. Oder das Medikament ist für Hunde generell ungeeignet. Nur ein Tierarzt kann die richtigen Schmerzmittel für Ihren Hund (und seine Größe) verabreichen.
Was ist Arthrose?
Grundsätzlich kann jeder Hund an Arthrose erkranken. Besonders gefährdet sind ältere Tiere von großwüchsigen Rassen. Arthrose ist eine fortschreitende, degenerative Gelenkerkrankung, das heißt, sie geht mit Schmerzen und Veränderungen der Gelenke einher. Neben dem Gelenkknorpel sind auch alle anderen Strukturen des Gelenkes betroffen. Die Schmerzen und Bewegungseinschränkung haben einen negativen Einfluss auf die Beweglichkeit und die Lebensqualität des Hundes. Die Krankheit ist nicht heilbar, die Schmerzen sind aber therapierbar.
Checkliste: Hat Ihr Hund Arthrose?
Mit dieser einfachen Checkliste können Sie überprüfen, ob Ihr Hund Anzeichen Arthrose-bedingter Schmerzen zeigt.
Die wichtigsten Warnzeichen in der Bewegung:
- Steifes Gehen: Beobachten Sie Ihren Hund am Anfang eines Spaziergangs oder direkt nach dem Aufstehen: Muss er sich erst „einlaufen“?
- Probleme beim Springen: Meistens fällt auf, dass der Hund nicht mehr leichtfüßig in den Kofferraum springt. Aber auch der Sprung auf die Couch o. ä. fällt schwer.
- Zurückbleiben beim Spaziergang: Läuft Ihr Hund nicht mehr fröhlich voraus, wenn Sie unterwegs sind? Müssen Sie sich häufiger umdrehen oder gar warten?
- Humpeln nach Bewegung: Ihr Hund tobt noch wie früher, spielt mit seinen Freunden auf der Hundwiese oder apportiert freudig – aber schont danach ein Bein.
- Probleme beim Aufstehen: Besonders bei großen und schweren Hunden fällt es auf, wenn sie nach Ruhephasen nur noch mühsam auf die Füße kommen.
- Probleme beim Treppensteigen: War Ihr Hund früher auch in den oberen Stockwerken immer dabei? Wenn das plötzlich ausbleibt, ist das ein Warnsignal.
Die wichtigsten Warnzeichen im Verhalten:
- Weniger verspielt mit anderen Hunden oder mit seinen Menschen: Ihr Hund lässt Bälle und Spielzeug „liegen“ und zieht sich bei Wettläufen und Spielen schnell zurück.
- Empfindlich bei Berührung: Schnappt Ihr Hund plötzlich und ohne Anlass, wenn Sie ihn kräftig streicheln, bürsten oder kraulen? Kehrt dieses Verhalten immer wieder?
- Schläft an anderen Orten als früher oder wacht er häufig auf? Hat sich Ihr Hund einen neuen, weicheren Platz zum Schlafen gesucht? Wacht er plötzlich und grundlos auf?
- Aggressiver, beißt: Hat sich Ihr Hund vom Menschenfreund zum Einzelgänger verwandelt, reagiert unwirsch auf menschliche und tierische Annäherungen?
- Pflege des Fells lässt nach: Auch wenn das Fell struppiger und dreckiger wird, kann das ein Hinweis auf Schmerzen in den Gelenken sein.
- Zurückgezogen, möchte alleine sein: Wenn aus dem sozialen Rudeltier ein Einzelgänger wird, dann ist das ein starkes Zeichen, dass es ihm nicht gut geht.
Ergebnis: Wenn einer oder mehrere dieser Punkte bei Ihrem Hund zutreffen, dann sollten Sie Ihren Hund bei einem Tierarzt oder einer Tierärztin vorstellen. Nur so kann eine genaue Diagnose und die Beratung zu einer Therapie erfolgen.