Skalar
Skalare gelten als typische Regenwaldbewohner, die häufig in sog. Schwarz- oder Weißwasser gefunden werden. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu typischen Merkmalen, Nachwuchs, Lebensweise, Ernährung und Haltung des Skalar.
Typische Merkmale
- Körperlänge: bis 15 cm, Gesamthöhe inklusive Flossen bis 25 cm
- Lebenserwartung: bis zu 10 Jahre
- Verbreitung: Lateinamerika/mittlerer Amazonas, Rio Negro bis Ecuador
- Lebensraum: tropische, ruhige Regenwaldflüsse, Schwemmland
- Lebensweise: in Verbänden, während der Fortpflanzung paarweise revierbildend
- pH-Wert: um 6
Systematik
- Klasse: Fische (Pisces)
- Ordnung: Barschartige (Perciformes)
- Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
- Gattung: Skalare (Pterophyllum)
- Art: Skalar/ Segelflosser (Pterophyllum scalare)
Aussehen und typische Merkmale
Skalare unterscheiden sich in ihrer Körperform sehr von den sonst gewohnten Fischformen. Ihr Körper wirkt seitlich zusammengedrückt, der Rücken sowie die Bauchlinie sind fast rund. Die auffällige Rücken- sowie auch die Afterflosse beginnen mit kleinen Strahlen und werden nach hinten sehr groß, was dem Fisch auch zu dem Namen Segelflosser verholfen hat. Auch die Bezeichnung "Skalar" leitet sich von "Stufenförmig" ab und bezieht sich auf die stufenförmig größer werdende Rückenflosse. Die beiden Brustflossen sind lang und schmal. Der Kopf ist klein mit einem spitzen Maul. Charakteristisch sind vier dunkle Längsbänder, die vertikal über den Körper verteilt sind. Allerdings entstanden im Rahmen von Zuchten viele weitere Farbschläge, so z.B. der Marmorskalar.
Nachwuchs und Aufzucht
Wie alle Buntbarsche (Cichliden) sind auch Skalare während der Fortpflanzung revierbildend. Die Paare sind sich sehr treu und ziehen ihren Nachwuchs als sog. Elternfamilie auf. Sie betreuen und bewachen gemeinsam die Brut bzw. führen ihre Jungfische länger als üblich. Die Unterscheidung der Geschlechter ist auf den ersten Blick nicht möglich, die sog. Genitalpapille (Geschlechtsöffnung vor der Afterflosse) ist beim Männchen spitz, beim Weibchen rund. Paare bilden sich am besten aus einem Schwarm Jungfische. Als sog. offene Substratlaicher wählen Skalare innerhalb ihres Reviers einen Stein oder ein großes Blatt als Laichplatz aus. Dieses wird vor der Ablage der ca. 1.000 Eier sorgfältig gereinigt. Die Nachzucht gelingt unter warmen, leicht sauren und weichen Wasserbedingungen zwischen 26 und 28 °C.
Lebensweise und Verhalten
Skalare gelten als typische Regenwaldbewohner, die häufig in sog. Schwarz- oder Weißwasser gefunden werden. Sie schätzen ruhige Uferbedingungen mit viel Pflanzenwuchs und kaum Strömung. Außerhalb der Paarungszeit sind die in Verbänden lebenden Skalare anderen gegenüber friedlich, solange sie nicht ins Maul passen. Zur Paarungszeit werden Laichreviere gebildet, die verteidigt werden.
Ernährung
Skalare bevorzugen carnivore Kost, nehmen aber auch gelegentlich Pflanzliches. Sie jagen gern kleinere Fische – eine Vergesellschaftung mit kleinen Neons ist daher eher zu vermeiden. Kleine Krebschen, Weichtiere und Insektenlarven stehen hauptsächlich auf dem Menüplan. In menschlicher Obhut ist Lebend- und Frostfutter aller Art beliebt. Vorsicht mit Roten Mückenlarven – Skalare neigen in dieser Hinsicht zu Maßlosigkeit. Flockenfutter mit zusätzlichen Pflanzenanteilen und gelegentlich ein Blatt überbrühter Salat sorgen für Abwechslung. Vitamine und eine mäßige Fütterung mit einem Fastentag pro Woche sind eine gesunde Grundlage.
Haltung
Skalare sind seit ihrer Ersteinführung Anfang des 20.Jahrhunderts beliebte Aquarienfische. Als Jungfische können sie in Gruppen gepflegt werden, aus denen sich Paare bilden. Als Bewohner mittlerer Wasserregionen wühlen Skalare nicht im Boden. Die Aquariengröße sollte 80 cm Kantenlänge nicht unterschreiten. Robuste Pflanzen wie Vallisnerien bieten Deckung und Laichablagefläche, lassen aber auch freien Schwimmraum. Zur Abgrenzung des Reviers eine strukturreiche Einrichtung mit Wurzeln und/oder Steinen einplanen. Die Pflege der friedlichen Skalare ist recht einfach und gelingt in vielen Gesellschaftsaquarien mit ruhigen, nicht zu kleinen Bewohnern.
Hätten Sie's gewusst?
Wird den Jungfischen im natürlichen Lebensraum die Nahrung knapp oder fehlt ganz, weiden sie die Körper ihrer Eltern ab.