Vergesellschaftung von Fröschen
Bei der Vergesellschaftung mit allen Mitgliedern der Familie Frosch gilt: Vorsicht Räuber! Die kleinen Zwergkrallenfrösche lassen sich jedoch aufgrund ihrer geringen Körpergröße leichter in Gesellschaftsbecken integrieren.
Große Krallenfrösche (Xenopus laevis )
Diese bis zu 13 cm groß werdenden Amphibien in einer Tiergemeinschaft mit anderen Arten zu pflegen will sehr gut überlegt sein. Ihr Grundsatz lautet: Alles, was ins Maul passt, wird gefressen. Trotz ihrer massig wirkenden Form sind die Hinterbeine der großen Frösche sehr kräftig und daher in der Lage, durchaus auch Fische zu erbeuten. Somit kommen – wenn überhaupt – nur größere, friedliche Fische mit einer eher kompakten Körperform in Frage. Lange Barteln oder andere Körperanhängsel könnten verletzt werden. Denn die Frösche schnappen aufgrund wahrgenommener Bewegung erst zu und stellen danach fest, ob die Beute ins Maul passt oder nicht. Eine Unterbringung in einem Artaquarium ist daher sinnvoll.
Zwergkrallenfrösche und Fische
Die geselligen Räuber können einerseits für den Nachwuchs der Fische eine Gefahr sein. Andererseits kann so die Frage "Wohin mit dem geschuppten Nachwuchs?" auf natürliche Weise geregelt werden. Erwachsene Fische – auch die kleinwüchsigen – haben meist nichts zu befürchten, sie sind einfach zu schnell. So lassen sich Zwergkrallenfrösche in so manchem friedlichen Gesellschaftsaqauarium pflegen und bieten dem Betrachter attraktive Abwechslung. Bei einigen Fischarten wie z.B. Panzerwelsen der Art Corydoras sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Frösche genug (Frost-)Futter abbekommen.
Diese sowie auch einige andere Fische stürzen sich regelrecht auf ihre Nahrung und vertilgen sie aufgeregt und schnell. Da können Zwergkrallenfrösche – und ganz besonders die jüngeren, die ja noch kleiner sind – öfter mal zu kurz kommen.
Größere Fische wiederum, die ihrerseits gern jagen oder auch Territorien bilden, könnten eine Gefahr für die Unversehrtheit der Frösche darstellen. Ansonsten steht einem unkomplizierten Gemeinschaftsleben mit friedlichen Fischarten nichts im Wege.
Frösche und Krebstiere
Diese beiden Gattungen können in der Regel nicht miteinander auskommen, ohne Schaden zu nehmen, wobei der Geschädigte meist der Kleinere ist. Alle Krebstiere, die kleiner sind als die Frösche, bedeuten potenzielle Beute. Da spielt es keine Rolle, ob es eine bunte Zwerggarnele oder ein Wasserfloh ist. Alle Krebstiere, die ihrerseits über mehr Format verfügen, stellen den Fröschen nach bzw. wissen Gelegenheiten zu nutzen.
Eine gemeinsame Pflege von Zwergkrallenfröschen und mittelgroßen Amanogarnelen könnte mehr oder weniger gelingen, wenn sie entsprechend großräumig untergebracht sind und auch getrennt gefüttert werden. Dennoch sind auf Dauer mindestens die langen Fühler gefährdet, denn Frösche reagieren erst einmal auf Bewegung und könnten so die zarten Garnelen verletzen.
Auch der häufig gehegte Wunsch, Rote Mangrovenkrabben mit Zwergkrallenfröschen zu vergesellschaften, ist auf Dauer nicht umsetzbar. Zwar ist nicht jedes Individuum unter den kleinen Krabben räuberisch, doch das ist äußerlich am Tier selbst nicht ersichtlich. Bereits die Scheren der jüngeren Krabben können Fröschen schaden, während ältere, größere Mangrovenkrabben Frösche oft einfach lecker finden. Große Krallenfrösche haben kleine Krabben zum Fressen gern, außerdem könnte die schwerbewaffnete Beute ihrerseits so einiges anrichten. Für Flusskrebse gilt Ähnliches – daher beide Krebstierarten von Fröschen unbedingt getrennt unterbringen. (Annette Berkelmann)