Florida-Lobster
Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Aussehen, Nachwuchs, Lebensweise, Ernährung und Haltung des Florida-Lobster.
Typische Merkmale
- Körperlänge: Weibchen 9 - 10 cm, Männchen 7 - 8 cm
- Lebenserwartung: 2 - 3 Jahre
- Verbreitung: braune Wildform: USA/Florida. Blaue Form Zuchttier,
- Lebensraum: stehende, flache Gewässer
- Lebensweise: innerartlich unverträglich, sonst recht friedlich
- pH-Wert: 6,5 - 8
Systematik
- Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
- Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
- Familie: amerikanische Flusskrebse (Cambaridae)
- Gattung: Procambarus
- Art:Blauer Florida Krebs (Procambarus alleni)
Aussehen und typische Merkmale
Die braune Wildform trägt oft dunkle Flecken auf der Körperoberseite, allerdings sind für die Aquaristik nur die blauen Zuchttiere erhältlich. Ihre Färbung kann sehr intensiv blau sein oder hellbau. Einige Exemplare tragen violette Farbanteile im Bereich des Schwanzes. Mittlerweile existieren auch weiße Formen.
Nachwuchs und Aufzucht
Die Zucht ist bei diesen häufig gehaltenen Krebsen recht einfach. Die Geschlechter sind an der Anzahl der Schwimmbeine erkennbar: das Weibchen trägt fünf Paare, das Männchen nur drei. Ein Paar ist zu Begattungsbeinchen umfunktioniert, die beim Blick auf die Unterseite der Tiere ab einer Körpergröße von zirka 3 cm erkennbar sind. Geschlechtsreif werden Krebse ab einer Länge von etwa 6 cm. Bei optimalen Bedingungen und höheren Temperaturen können sich die Krebse alle 3 - 4 Monate vermehren. Das Männchen ergreift dazu das Weibchen und dreht es für Krebse typisch auf die Seite oder den Rücken. Anschließend überträgt es seine Spermien. Je nach Konstitution und Größe des Weibchen beträgt die Tragezeit 3 bis 5 Wochen. Die je nach Bedingungen 50 bis 100 Jungkrebse wachsen sehr schnell und sind nach zirka 4 Wochen 3 cm groß. Auch die Jungen sind untereinander kannibalistisch, im Aufzuchtaquarium müssen daher viele Versteckmöglichleiten vorhanden sein: Lochgestein, Laub und Wurzeln.
Lebensweise und Verhalten
Blaue Floridakrebse sind recht unverträglich untereinander, besonders die Männchen wahren Abstand. Kannibalismus kommt gelegentlich vor, ganz besonders gefährdet sind die Tiere nach der Häutung, da sie noch nicht ausgehärtet und somit wehrlos sind. Die braune Naturform dieser Krebse bevorzugt in ihrem natürlichen Lebensraum stehende, bzw. langsam fließende Gewässer. Sie besiedeln die flachen und ruhigen Stellen mit oder ohne Vegetation. Pflanzen bieten einerseits Deckung, viele werden jedoch auch gern als Nahrung betrachtet. Sinkt der Wasserspiegel zu sehr ab, graben die Krebse Gänge und Löcher in den Bodengrund des Gewässers.
Ernährung
Wie alle Krebse sind auch diese Allesfresser. Sie stöbern gern am Tage im und auf dem Bodengrund nach Kleinstlebewesen, Detritus, Pflanzenteilen und vor allem Laub. Auch Aas und schwächlichen Tieren sind sie nicht abgeneigt. Ihre Scheren sind jedoch für eine aktive Jagd nach lebenden und gesunden Tieren unbrauchbar. In menschlicher Obhut nehmen die Krebse alle möglichen Sorten Fertigfutter, Frostfutter und Gemüse. Spezielles Krebsfutter bietet aus allen nötigen Komponenten die erforderliche Mischung. Denn eine zu gutgemeinte oder proteinreiche Fütterung kann zu gesundheitlichen Problemen führen.
Haltung
Die blauen Zehnfüßer benötigen Aquarien mit großer Grundfläche und verhältnismäßig flachem Wasserstand. In einem Aquarium mit 80 cm Kantenlänge kann ein Paar ausreichend Platz finden. Die bevorzugte Temperatur liegt zwischen 20 und 24°C, das Wasser sollte eine mittlere Härte haben. Die Umgebung ist mit Wurzeln und Steinen gut strukturiert und nicht zu hell beleuchtet, damit die Krebse auch am Tage beobachtet werden können. Pflanzen werden gern gefressen, deshalb ist Überschuss aus anderen Aquarien eine optimale Nachschubquelle. Erwachsene Krebse können mit einigen Fischarten sowie Zwerggarnelen vergesellschaftet werden, junge Krebse dagegen stellen Garnelen nach und fressen sie.
Hätten Sie’s gewusst?
Die attraktive blaue Färbung vererbt sich rezessiv, das bedeutet, dass auch braun gefärbte Jungtiere vorhanden sind, und demenstprechend sortiert werden muss. Vermutlich beruht die Blaufärbung auf einem Enzymdefekt.
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