Die Aufzucht von Molchen

Die Entwicklung ist denen der Frösche sehr ähnlich, aber nicht nur in der Körperform der Nachkommen gibt es entscheidende Unterschiede. Das Larvenstadium kann innerhalb eines kleinen Aufzuchtaquariums erfolgen.

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Der kleine Molch ist fertig entwickelt und wird mit einer Gesamtlänge von wenigen Zentimetern das Wasser verlassen und an Land wechseln wollen.© Wojciech Gajda / Fotolia

Molche betreiben keine Brutpflege

Dennoch sorgt Mutter Molch für die denkbar besten Voraussetzungen für einen guten Start der neuen Generation. Nach der erfolgreichen Befruchtung bilden sich im Körperinneren je nach Alter und Gesundheitszustand der Mutter 50 bis 300 Eier. Diese werden einzeln auf Blättern von Wasserpflanzen platziert. Mithilfe der Hinterbeine wird jedes Einzelne zusätzlich mit dem Blatt umwickelt oder eingeschlagen. Nun beginnen sich die Eier umgehend zu teilen. Die Embryonalentwicklung innerhalb der Eihülle dauert etwa eine Woche.

Die Larven sind da

Die geschlüpften Larven sind winzig. Sie verbringen die ersten ein bis zwei Tage angeheftet an ihrer Umgebung. Während sie sich an die neue Umwelt gewöhnen und an diese anpassen, zehren sie von ihrem Dottervorrat. Zu Beginn der nun folgenden Schwimmphase haben sich nahe des Kopfes beidseitig je drei Kiemenäste gebildet. Die Kleinen wachsen in der Schwimmphase weiter, und ihre Körperformen sind denen eines Molches schon relativ ähnlich.

Die Weiterentwicklung

Die noch beinlosen Larven mit ihren schon typisch langen Ruderschwänzen und den Kiemenbüscheln wachsen zusehends. Optimale Temperaturen für eine gesunde Entwicklung liegen bei ca. 23° C. Ihre Umgebung sollte reich bepflanzt sein, damit sie sich zwischen den Blättern ausreichend verstecken können und Halt finden. Nach einigen Wochen bildet sich das erste Gliedmaßenpaar, und zwar die vorderen – und nicht, wie bei Fröschen üblich, die Hinterbeine. Ab jetzt können die künftigen Molche mit Mückenlarven oder Daphnias gefüttert werden. Nach einigen Tagen bilden sich auch die Hinterbeine. Das Futter kann lebend oder gefrostet gereicht werden. Um das Wasser nicht unnötigen Phosphatbelastungen auszusetzen, muss das Frostfutter vorher aufgetaut und gut abgespült werden. Ein Teesieb aus Kunststoff ist dafür ein geeignetes Hilfsmittel. 

Frostfutter muss regelmäßig mit Vitaminen und Spurenelementen wie z.B. Mineralien angereichert werden. Dies können solche für Fische sein oder Präparate für Reptilien. Nach zwei weiteren Wochen wird die typische Hautzeichnung der Molche auf den Kleinen erkennbar. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass die Metamorphose unmittelbar bevorsteht. Die Kiemenbüschel bilden sich nun zügig zurück, und schließlich wird die Atmung auf die Aufnahme atmosphärischer Luft umgestellt. Der kleine Molch ist fertig entwickelt und wird mit einer Gesamtlänge von wenigen Zentimetern das Wasser verlassen und an Land wechseln wollen. In menschlicher Obhut können dies kleine Inseln aus Kork sein, herausragende Wurzelbereiche oder ein Landteil mit Erde und feuchtem Laub. (Annette Berkelmann)

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