Fortpflanzung bei Molchen

Das Leben der Molche beginnt im Wasser. Im Rahmen einer eigenen Nachzucht lässt sich die faszinierende Verwandlung jedes Einzelnen vom Wassertier mit Kiemen zum Lungenatmer hautnah beobachten.

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Die Balzrituale der Männchen bestehen im Wesentlichen darin, die Weibchen mit Duftstoffen anzulocken.© pixabay.com/Bluestones (CC0 Public Domain)

Die Aufzucht der Jungen ist nicht sehr schwierig und immer wieder ein aufregendes Erlebnis.

Timing ist alles

Molche leben weitgehend in gemäßigten Breiten und müssen daher ihre Lebenszyklen den Jahreszeiten anpassen. Der Nachwuchs wächst im Sommer heran, da muss der Zeitpunkt der Paarung inklusive der Vorbereitungen richtig gewählt werden und kann durch wechselnde äußere Umstände wahrgenommen werden. Mit steigenden Temperaturen und länger werdenden Tagen erwachen die Molche aus ihrer Winterruhe. Die Wärme und die längeren Aktivitätszeiten sind besonders für die Männchen das Signal, sich herauszuputzen und sich um das andere Geschlecht zu bemühen. In menschlicher Obhut können die Molche bei einer Wassertemperatur von 10° C eine zwei- bis dreimonatige Winterruhe halten. Oft reicht jedoch bereits eine kurzzeitige Temperaturabsenkung zur Stimulation aus.

Die Vorbereitungen

Die Paarungsvorbereitungen nehmen etwa zwei Wochen in Anspruch. Vor allem die Männchen unterziehen sich einigen Veränderungen, wie z.B. ein buntes Hochzeitskleid. Japanische Feuerbauchmolche tragen nun im Bereich der Flanken intensive Blauanteile, um die Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. Drüsen für die Ausschüttung von Pheromonen bilden sich stärker aus und färben sich bei einigen Arten. Auch die Fähigkeit, Gerüche aufzunehmen, verstärkt sich. Außerdem nimmt der Ruderschwanz größere Ausmaße an, der Saum wird breiter, Kämme oder ähnliche Formen bilden sich am Körper. Männchen, die das erste Mal geschlechtsreif sind, beenden ihre bisher sehr landverbundene zwei- bis dreijährige Jugend und suchen nun wieder das Wasser auf.

Die Paarung

Die Balzrituale der Männchen bestehen im Wesentlichen darin, die Weibchen mit Duftstoffen anzulocken. Dazu führen sie mit ihren Ruderschwänzen fächelnde und schlängelnde Bewegungen aus und senken dabei den Kopf durch tiefe Verbeugungen. Nähert sich ein interessiertes Weibchen, legen die Männchen ein bis zwei Spermienpakete (Spermatophoren) am Boden ab. Mit mehr oder weniger intensiven Kopfbewegungen und kleinen Schubsern sollen die Weibchen dazu gebracht werden, eins der Pakete zu überqueren.

Währenddessen bleiben die klebrigen Spermatophoren an der Kloake des Weibchens hängen und können nach kompletter Aufnahme im Körperinneren befruchtet werden. Brutpflege ist Molchen fremd – wenn die Nachkommen schlüpfen, sind sie sofort auf sich gestellt. (Annette Berkelmann)

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