Bei Durchfall und Erbrechen: Katzen schonend gesund füttern

Erbrechen und Durchfall haben eines gemeinsam: Dauern sie an, können sie den Körper der Katze empfindlich schwächen. Lesen Sie, wie Sie Ihrer Katze mit einer angepassten Fütterung helfen können.

Katze frisst aus dem Napf
© Lightspruch/Shutterstock

Katzen erbrechen häufiger als andere Tiere, weil sie es können. Viele Tiere, wie beispielsweise Pferde oder Kaninchen, können nicht erbrechen. Erbrechen ist eine Art Schutzmechanismus des Organismus, um Schadstoffe und Krankheitserreger aus dem Magen „herauszukatapulieren“, bevor sie über den Darm ins Blut aufgenommen werden. Durchfall ist ebenfalls eine Art Schutzreaktion: Der Körper versucht, Schadstoffe oder Krankheitserreger aus dem Darm zu „schwemmen“.

Ursachen für Durchfall und Erbrechen sind vielfältig

Die Ursachen für Erbrechen und Durchfall können sich auch außerhalb der Verdauungsorgane befinden. Beispiele hierfür sind die Reisekrankheit, die durch eine Störung des Gleichgewichtssinns im Gehirn hervorgerufen wird, sowie allgemeine Infektionskrankheiten wie die Feline Leukämie, Erkrankungen der Nieren, Leberschäden oder Hormonstörungen.

Darüber hinaus können auch psychische Belastungen wie Angst oder Stress Erbrechen und/oder Durchfall auslösen.

Innerhalb des Verdauungssystems verursachen Infektionen, Parasiten, Vergiftungen und chronische Magen-Darm-Erkrankungen Erbrechen und Durchfall.

Häufig sind verdorbene oder unverträgliche Nahrungsmittel die Ursache für die Verdauungsstörungen. Insbesondere im Sommer kann Feuchtfutter im Napf verderben oder durch Insekten mit Krankheitserregern verunreinigt werden. Daher sollte man Feuchtfutterreste innerhalb von ein bis zwei Stunden entsorgen und den Napf gründlich reinigen. Trockenfutter verdirbt, wenn es feucht oder zu lange gelagert wird. Sobald es feucht geworden ist oder seine typische Farbe, Form, Geruch oder Konsistenz verändert hat, sollte man es entsorgen.

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Futterunverträglichkeiten belasten Magen & Darm

Futtermittelunverträglichkeitenkönnen artspezifisch sein oder individuell auftreten.

Zu den artspezifischen Futterunverträglichkeiten der Katze gehört die Laktoseintoleranz. Um Laktose oder Milchzucker zu verdauen, ist das Enzym Laktase nötig. Wenn zu wenig Laktase im Darm vorhanden ist, kann der Milchzucker nicht verdaut werden. Er gärt im Darm und führt zu Bauchschmerzen und Durchfall. Katzen haben bereits als Säuglinge wenig Laktase und mit zunehmendem Alter bilden sie dieses Enzym häufig gar nicht mehr. Daher kann Kuhmilch bei Katzen schwere Durchfälle hervorrufen.

Weitere für Katzen unverträgliche oder sogar giftige Lebensmittelsind zum Beispiel Schokolade, Avocado, Zwiebeln, Knoblauch, Weintrauben, Rosinen oder mit Xylit gesüßte Lebensmittel.

Daneben gibt es auch noch individuelle Futterunverträglichkeiten, wie beispielsweise gegen Rindfleisch oder bestimmte Getreidesorten. Einer Futtermittelallergie liegt – im Gegensatz zur Futtermittelunverträglichkeit – eine Störung der Immunreaktion zugrunde. Die Futterallergie verursacht meist stark juckende Hautentzündungen, die Verdauungsstörungen sind meistens milde oder gar nicht vorhanden.

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Überprüfen Sie, ob Ihre Katze ausgetrocknet ist

Wenn sich die Katze ein- bis dreimal erbricht, aber sonst keine Symptome zeigt, hat das Erbrechen das zugrunde liegende Problem wahrscheinlich gelöst. Das trifft auch zu, wenn die Katze mal etwas dünnen Kot hat.

Bei Jungtieren, älteren oder vorerkrankten Tieren sollte man prüfen, ob sie viel Flüssigkeit verloren haben.

Das geht, indem man mit zwei Fingern eine Hautfalte bildet. Wenn diese sofort verstreicht, wenn man sie wieder loslässt, dürfte der Flüssigkeitshaushalt in Ordnung sein. Bleibt die Hautfalte auch nach dem Loslassen einige Sekunden stehen oder das Tier erscheint matt und kraftlos, es versteckt sich, zeigt Anzeichen von Bauchschmerzen, es zittert oder sein Verhalten verändert sich stark, sollte man sofort Kontakt mit der Tierarztpraxis aufnehmen.

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Weitere Symptome, die als Alarmzeichen gelten

Das gilt auch, wenn das Erbrochene oder der Kot Blut enthält, eine ungewöhnliche Farbe hat, seltsam riecht oder Fremdkörper zu sehen sind.

Eine tierärztliche Untersuchung ist auch nötig, wenn die Katze länger als einen Tag nicht frisst oder unter Erbrechen und Durchfall leidet.

Wenn die Katze immer wieder Verdauungsprobleme hat, kann eine chronische Krankheit die Ursache sein, die ebenfalls tierärztlich abgeklärt werden muss.

Was tun, um der Verdauung zu helfen?

Wichtig ist, dass man die Katze in den Tagen nach dem Erbrechen und dem Durchfall gut beobachtet, damit man rechtzeitig bemerkt, wenn die Verdauungsstörungen wieder auftreten oder sich ihr Zustand verschlechtert.

Während man früher Katzen mit Verdauungsstörungen fasten ließ, weiß man heute, dass das den Tieren eher schadet als nützt.

Katzen sollten außerdem immer Zugang zu frischem Wasser und ihrem gewohnten Futter haben. Wenn die Katze insgesamt weniger trinkt, könnte ein Trinkbrunnen eine attraktive Wasserquelle darstellen. „Bewegtes“ Wasser animiert die meisten Stubentiger, mehr zu trinken.

Eine Schonkost ist erst nötig, wenn die Tiere länger unter den Verdauungsstörungen leiden oder der Verdacht auf eine spezielle Krankheit besteht. Bei einer Erkrankung der Nieren, der Leber, Entzündungen des Darms oder bei Futterunverträglichkeiten sind spezielle Diäten erforderlich. Informieren Sie sich bei einem Experten, was Sie in diesen Fällen Ihrer Katze anbieten können.

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Die Zubereitung von Schonkost

Bei Verdauungsstörungen ohne spezielle Ursache kann man versuchen, den Magen mit einer Schonkost aus zwei Teilen magerem Hühnerfleisch ohne Haut, Knorpel oder Knochen und einem Teil Reis zu beruhigen.

Wichtig dabei ist, das klein geschnittene Fleisch mit Reis und Wasser über eine halbe Stunde sehr weich zu kochen.

Die Schonkost wird dann im Kühlschrank gelagert und in jedem Fall zimmerwarm portionsweise serviert. Zu kalt serviertes Essen schlägt nämlich wiederum auf den Magen. Bei Durchfall kann unter Umständen die Zugabe von Ballaststoffen zum Futter, wie beispielsweise Flohsamenschalen, die Darmfunktionen normalisieren.

Auf Dauer bieten diese selbst gekochten Varianten jedoch keine ausgewogene Katzennahrung und sollten deshalb nur wenige Tage gefüttert werden.

Für länger andauernde Verdauungsstörungen sollte man sich von einem Experten ein Rezept erstellen lassen oder auf fertige Magen-Darm-Diäten aus der Tierarztpraxis zurückgreifen.

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