Corona-Krise: Hundezucht soll vorerst pausiert werden

Laut einer Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V. sollten Hundezüchter vorerst eine Pausierung der Nachzucht ihrer Hunde einlegen. Alle Hintergründe zu dieser Empfehlung der Tierschützer dazu findest du hier!

Hundezucht Corona pausieren
In der Corona-Krise soll Hundezucht pausiert werden.© adobestock.com/MT-R

Die Corona-Krise hat uns alle fest im Griff: Auch Hundehalter und Hundezüchter. Der Deutsche Tierschutzbund hat jetzt in einer Pressemitteilung seine Empfehlung veröffentlicht, die Hundezucht vorerst zu pausieren. Aus der Sicht des Deutschen Tierschutzbundes e.V. ist die vorübergehende Pausierung der Nachzucht eine notwendige Maßnahme während der Corona-Krise.

Deswegen soll die Hundezucht pausiert werden

Durch die Corona-Krise fallen auch im tiermedizinischen Bereich viele Mitarbeiter aus. Die Folge: Viele Tierarztpraxen kommen an ihre Grenzen und können unter Umständen nurmehr Notfälle behandeln. Allerdings ist der Besuch beim Tierarzt für den Gesundheits-Check von Welpen und Muttertiere in einer seriösen Zucht zwingend erforderlich. "Wir hoffen daher darauf, dass verantwortungsvolle Hundezüchter mit dem Züchten vorübergehend pausieren", meint Dr. Katrin Umlauf, Referentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund.

Ein weiteres Problem: Das Abholen der gekauften Welpen stellt wegen des aktuellen Kontaktverbots ebenfalls eine Herausforderung für Züchter dar. Viele Züchter haben sich bereits beim Deutschen Tierschutzbund gemeldet, weil die Hunde nicht abgeholt werden können. "Man darf in einigen Bundesländern davon ausgehen, dass das Abholen eines Welpen – genauso wie das Zusammenführen von Hündin und Rüde für den Deckakt – nicht unter die absolut notwendigen Dinge fällt, für die man das Haus verlassen darf", so Umlauf.

Was tun bei bereits geborenen Welpen?

Aus der Sicht der Tierschützer sollten Welpen, die bereits auf der Welt sind oder in Kürze geboren werden, dennoch in das neue Zuhause gebracht werden. Nach der wichtigen Prägephase von 10 Wochen ist es notwendig, dass die Welpen beim neuen Besitzer sind und nicht weiter beim Züchter bleiben. "Wir empfehlen, das Vorgehen mit den kommunalen Behörden abzusprechen. Bei einer Zustimmung der Behörde sollte man natürlich alle Vorgaben hinsichtlich Personenzahl und Abstand einhalten", empfiehlt Dr. Katrin Umlauf.

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Welpen sollten dennoch ins neue Zuhause ziehen.    ©adobestock.com/murphy2008

Menschen mit Tierwunsch brauchen jetzt Geduld

Die Fachreferentin für Tierheime beim Deutschen Tierschutzbund Dr. Miriam Holbach kennt die schwierige Lage in den deutschen Tierheimen: Die Vermittlung musste aufgrund der Corona-Krise weitgehend eingestellt werden, damit die Tierpfleger und damit die Versorgung der Tiere nicht gefährdet wird. Allerdings können Tierheime unter Umständen Einzeltermine vereinbaren oder Interessenten für später vormerken.

Wenn die Adoption des Hundes länger dauert oder nicht direkt klappt, sollte man trotzdem nicht über andere Wege versuchen, sich einen Hund zu beschaffen. "Jetzt ein Tier vom Internet zu kaufen, sollte keine Alternative sein", betont Dr. Miriam Holbach. Ganz unabhängig von der aktuellen Situation sollte die Anschaffung eines Haustieres immer gut überlegt sein.

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