Krankheit

Den Hund nach einer Operation richtig pflegen

Wurde Ihr Hund operiert, gelten jetzt besondere Verhaltensregeln für Sie. Woran Sie nach der Operation denken müssen und wie Ihr Hund wieder fit wird, lesen Sie hier.

Hund nach Operation
Nach einer Operation braucht der Hund viel Ruhe.© shutterstock.com/Jaromir Chalabala

Eine Operation ist für Hund und Halter ein kraft- und nervenzehrender Eingriff. Viele Tierhalter erkennen ihren Hund kaum wieder, wenn sie sie nach einer Operation beim Tierarzt abholen. Das Tier wirkt benommen, hat einen unsicheren Gang und trägt zu allem Überfluss einen Halskragen aus Plastik, der ihm die Sicht nimmt. Außerdem ist der tierische Patient um die Operationsnarbe herum rasiert und stellenweise "nackt" sieht das Tier noch einmal so krank und verletzlich aus wie zuvor. Der "Schock" und die Wiedersehensfreude der Tierhalter haben häufig zur Folge, dass sie die Anweisungen des Tierarztes überhören bzw. gleich wieder vergessen.

Notieren Sie sich die Anweisungen des Tierarztes

Nehmen Sie sich deshalb ein Notizbuch mit in die Praxis, in das Sie Folgendes eintragen: ab wann ihr Tier wieder trinken und fressen darf, was es zu sich nehmen darf, welche Medikamente es in welcher Dosierung bekommt und worauf Sie in den nächsten Tagen ganz besonders achten sollen. Der Tierarzt schreibt Ihnen das auch gerne auf, wenn Sie zu aufgeregt sind, um seinen Ausführungen zu folgen. Lassen Sie sich außerdem eine Telefonnummer geben, wo Sie ihn oder einen anderen Tierarzt außerhalb der Sprechzeiten erreichen können, falls sich der Zustand Ihres Tieres verschlechtert. In der Regel werden Sie diese Nummer nicht brauchen, doch sicher ist sicher.

Wärme ist jetzt besonders wichtig

Zu Hause braucht Ihr Schützling einen warmen, ruhigen und sauberen Platz. Andere Tiere sollten Sie von ihm fernhalten – diese zeigen nämlich meist kein Verständnis dafür, dass ihr Kamerad nun geschwächt ist, und benehmen sich nicht besonders rücksichtsvoll. Außerdem könnten sie an der Operationsnarbe lecken und sie damit infizieren. Bereiten Sie Ihrem Schützling unbedingt ein Lager auf dem Boden, denn nach der Narkose bewegt er sich eventuell noch etwas unsicher und könnte von einem Lager auf dem Sofa oder dem Bett herunterfallen und sich verletzen.

Das ideale Krankenlager

Warm sollte das Krankenlager natürlich auch sein. Betten Sie das Tier auf eine dicke Schicht von Decken oder Polstern. Eine Infrarotlampe sorgt für zusätzliche Wärme. Achten Sie aber darauf, dass es Ihrem Patienten nicht zu heiß wird. Über sein Krankenlager breiten Sie am besten ein frischgewaschenes Leintuch aus, denn in Hundedecken kleben jede Menge Haare, die die Wunde reizen können. Meist darf der tierische Patient schon bald nach der Operation wieder frisches Wasser trinken. Fürs Fressen gilt in der Regel: Sobald das Tier sich wieder koordiniert bewegen kann und einen wachen Eindruck macht, darf es auch Futter aufnehmen. Solange nämlich das Narkosemittel noch wirkt, besteht die Gefahr, dass das Tier nach der Futteraufnahme erbricht.

In den ersten Tagen genau beobachten

Allerdings gibt es auch Operationen, nach denen das Tier eine längere Zeit nichts zu sich nehmen darf. Fragen Sie daher Ihren Tierarzt, ab wann er die erste Fütterung empfiehlt. In einigen Fällen wird er außerdem zu einer Spezialnahrung raten, die die Genesung unterstützt. Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie in den ersten Tagen dem Harn- und Kotabsatz Ihres Tieres widmen. Hat es Schwierigkeiten bei seinen "Geschäften", informieren Sie den Tierarzt. Solange die Narbe nicht verheilt ist, sollten Sie lebhafte Hunde nur an der Leine ausführen. Die Operationsnarbe sollten Sie ein- bis zweimal täglich untersuchen. Riecht sie schlecht, tritt Flüssigkeit aus oder erscheint Sie Ihnen entzündet, benachrichtigen Sie Ihren Tierarzt. Dem Schutz der Narbe dient der Halskragen aus Plastik. Der Kragen stört die Tiere ganz erheblich, weil er ihre Sicht und Bewegungsfreiheit einschränkt. Aber er schützt die Lieben vor sich selbst, weil sie nicht die Operationswunde benagen und belecken können. Bleiben Sie also hart, wenn es um den Kragen geht. Und bedauern Sie Ihren Schützling auch nicht ständig. Dann wird ihm nämlich tatsächlich immer jämmerlicher zumute. Muntern Sie ihn lieber auf, wenn Sie ihn streicheln, und erzählen Sie ihm, was für ein "tapferer Kerl" er doch ist und wie stolz Sie auf ihn sind. Bei so viel Zuspruch bleibt dem tierischen Patienten dann gar nichts mehr anderes übrig, als bald gesund zu werden.

 

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