Erste Hilfe Grundregeln
Die wichtigsten Regeln für Sofortmaßnahmen, bei Autounfällen und für die Ausstattung Ihrer Notfallapotheke.
Grundregeln der Ersten Hilfe
Ersthelfer müssen egoistisch sein: An erster Stelle steht die eigene Sicherheit! Denn es hilft dem Hilfsbedürftigen gar nicht, wenn auch sein Helfer verletzt wird.
Auch der liebste Hund kann unberechenbar und aggressiv reagieren, wenn er unter Schmerzen leidet oder einfach Angst hat. Vermeiden Sie daher abrupte Bewegungen, nähern Sie sich dem Tier langsam und bedächtig. Sprechen Sie dabei mit ruhiger Stimme auf den Hund ein. Auf die meisten Tiere wirkt auch eine vorsichtig über sie gebreitete Decke (Jacke, Pulli) beruhigend. Wenn Sie befürchten, dass der Hund beißen könnte, binden Sie seinen Fang mit einem Tuch oder einem Stück Mullbinde zu.
Wenn eine Wunde stark blutet, ist es vorerst gleichgültig, ob das Tuch, mit dem der Notverband gemacht wird, wirklich sauber ist – erstmal muss vor allem die Blutung gestoppt werden. Oder: Wenn ein Tier nicht atmet, ist es zweitrangig, dass es sich auch eine Kralle abgerissen hat.
Lebensrettende Sofortmaßnahmen
Zu den Prioritäten gehören fraglos die Lebensrettenden Sofortmaßnahmen, für die man ohne weiteres die ABC-Regel aus der Humanmedizin ach auf den Hund anwenden kann:
A = Atemwege freimachen.
B = Beatmung
C = Circulation (Kreislauf)
Autounfall mit Hund - 6 Dinge, die Sie tun müssen
Die sechs wichtigsten Regeln bei einem Verkehrsunfall mit Hund
- Sichern Sie die Unfallstelle
- Stellen Sie sicher, dass der Hund nicht weglaufen kann – auch schwer verletzte Tiere laufen aus Panik plötzlich davon -, indem sie ihn z.B. anleinen oder eine Decke (Jacke, Pulli) über ihn legen.
- Wenn das Tier bei Bewusstsein ist und mühelos atmen kann, binden Sie ihm zu Ihrer Sicherheit den Fang mit einem Schnauzband zu
- Wenn das Tier nicht atmet oder das Bewusstsein verloren hat, ergreifen Sie die Lebensrettenden Sofortmaßnahmen
- Nehmen Sie Kontakt zu einem Tierarzt in der Nähe auf und kündigen Sie Ihre Ankunft an
- Machen Sie den Hund transportfähig, Schwer verletzte Tiere lagern Sie am besten auf einem festen Untergrund, kleine Hunde z.B. in einem Karton, einem Korb oder einer Reisetasche, große Tiere auf einem Brett oder der herausnehmbaren Hutablage aus dem Auto. Fixieren Sie das Tier mit Gürteln, Tüchern, überzähligen Mullbinden und Stricken.
Das gehört in die Notfallapotheke
- Stumpfe Verbandschere zum Schneiden von Mullbinden, Gaze oder Pflastern und zum Wegschneiden von haaren
- Krallenzange zum Kürzen der Krallen
- Pinzette zum Herausziehen von z.B. Dornen, Insektenstacheln etc.
- Taschenlampe – klein und leistungsstark – zum Untersuchen von Ohren, Maul und Wunden
- Zeckenzange
- Spritzen zum Eingeben von Tropfen oder zum Spülen z.B. der Augen oder von Wunden mit steriler Flüssigkeit
- Fieberthermometer und Gleitgel
- Coldpacks oder Eisbeutel zum kühlen von frischen Prellungen
- 3-4 Mullbinden
- mind. 1 elastische Binde
- sterile Wundabdeckung
- Gazettupfer
- Heftpflaster
- Verbandswatte
- Pfotenschuhe
- Medikamente, soweit sie vom Tierarzt verschrieben wurden
- Augentropfen (immer frisch verwenden, keine angebrochene Flaschen länger als 6 Wochen aufbewahren)
- Ohrenreinigungslösungen nicht bei Verdacht auf eine Trommelfellverletzung anwenden
- Wunddesinfektionsmittel
- Steriles Wasser oder sterile Ringer- oder NaCl-Lösung zum Spülen von Augen oder Wunden
- Floh- und Zeckenmittel, eventuell Entwurmung
- Durchfallmedikamente oder Mittel gegen das Erbrechen sollten möglichst nicht gegeben werden. Denn sowohl Durchfall als auch Erbrechen sind Schutzreaktionen mit deren Hilfe der Organismus Giftstoffe oder Krankheitserreger ausscheidet.