Übergewichtiger Straßenhund wird Google-Phänomen
In Texcoco, einer Stadt in Mexiko, sorgt ein übergewichtiger Straßenhund für Aufsehen – sowohl vor Ort als auch online. Auf Google Maps erhielt er einen eigenen Standort mit einer Bewertung von fünf Sternen – sogar mehr als der Eiffelturm. Doch hinter dem viralen Hype verbirgt sich ein ernstzunehmendes Problem.
Wer auf Google Maps durch Texcoco navigiert, stößt zwischen Geschäften und dem Stadtpark auf einen kuriosen Eintrag: „El perro gordo de Texcoco“ – der dicke Hund von Texcoco. Besucher laden Fotos hoch, schreiben liebevolle Kommentare und bringen dem Tier Futter mit.
Der Vierbeiner zieht zahlreiche Touristen und Einheimische an. Doch so liebenswert die Online-Präsenz auch erscheint, der Gesundheitszustand des Tieres ist bedenklich. Der Hund lebt auf der Straße und leidet unter starkem Übergewicht – ein Zustand, der bei Hunden zu schwerwiegenden Erkrankungen führen kann.
Das virale Maskottchen von Texcoco
Wie das Online-Portal „Infobae“ berichtet, handelt es sich bei dem Tier um eine Hündin, die bereits seit Jahren in der Nähe mehrerer Läden an einer Hauptstraße lebt. Passanten versorgen sie mit Wasser und Futter, manche legen ihr im Winter sogar Kleidung an. Besucher fotografieren sich mit ihr – auf Google Maps sammeln sich inzwischen hunderte Bewertungen.
Die Hündin hat mit ihrer perfekten Fünf-Sterne-Bewertung sogar berühmte Wahrzeichen wie den Eiffelturm (4,7 Sterne) übertroffen. Für viele gilt sie als „Juwel von Texcoco“. Doch bei aller Sympathie wird oft übersehen, dass sie dringend medizinische Betreuung benötigt. Gerade für herrenlose Tiere kann Übergewicht lebensbedrohlich sein.
Straßenhunde in Mexiko: Ein weitreichendes Problem
Hinter der amüsanten Geschichte steht ein ernüchternder Befund: Laut dem Kongress von Mexiko-Stadt leben landesweit über 29 Millionen Tiere auf der Straße. Jährlich werden schätzungsweise 500.000 Haustiere ausgesetzt. Viele von ihnen haben keinen Zugang zu Futter, Schutz oder medizinischer Versorgung.
Tierschutzorganisationen warnen, dass gut gemeintes Füttern allein keine Lösung darstellt. Zwar hilft es kurzfristig, kann langfristig jedoch zu Übergewicht und damit verbundenen Krankheiten führen. Ohne tierärztliche Betreuung bleiben viele Beschwerden unerkannt. Für Straßenhunde bedeutet ein Zuviel an Gewicht oft eine zusätzliche Belastung im Überlebenskampf.
Warum Übergewicht für Hunde gefährlich ist
Veterinärmediziner weisen darauf hin, dass Übergewicht bei Hunden weit mehr als ein kosmetisches Problem ist. Es führt zu übermäßiger Belastung von Gelenken und Wirbelsäule und erhöht das Risiko für Krankheiten wie Diabetes oder Krebs erheblich. Bereits zehn Prozent zusätzliches Gewicht können die Lebenserwartung verkürzen und das Wohlbefinden beeinträchtigen.
Laut dem Bundesverband praktizierender Tierärzte ist rund ein Drittel der Hunde in Deutschland übergewichtig. Bei Katzen liegt der Anteil sogar bei 40 Prozent. Als Orientierung gilt: Sind die Rippen schwer tastbar, ist das Tier zu dick. Entscheidend sind eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung – auch bei kleinen Hunderassen.
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