Gargano, Süditalien: ein Stück Hundefreundlichkeit

Der Stiefelsporn Italiens - getestet von Isabel Häfner, Anton Buhmann und den beiden Hunden Moritz und Giacomo. Eine Perle im Süden! Lesen Sie hier die Reisereportage.

Gargano, Süditalien: ein Stück Hundefreundlichkeit
Sonne, Strand oder doch lieber wandern? Süditalien hat einiges zu bieten.© pixabay.com/gmurielb (CC0 Public Domain)

Auf der Suche nach einem Stück Hundefreundlichkeit in Italien fanden wir eine Perle

Frau Robl, die auf dem Gargano, dem Stiefelsporn Italiens, ein privates Tierheim besitzt, bietet auf einem nahe gelegenen Gelände Urlaub für Menschen mit Hunden an. Natürlich durften wir zu dieser engagierten Tierschützerin auch mit zwei Hunden kommen. Mit gültigen Impfpässen und einem "taufrischen" Gesundheitszeugnis unserer Tierärztin machten wir uns auf den Weg nach Peschici. Für die 14-stündige Fahrt von Bayern auf den Gargano, natürlich mit Pausen, wurden wir reichlich belohnt.

Der Informationsprospekt machte keine leeren Versprechungen. Auf einem riesigen Gelände mit uralten Olivenbäumen, etwa 10 Autominuten vom Hafen von Peschici und 5 Autominuten vom Meer entfernt, stehen vier fest installierte Wohnwagen mit gemauertem Anbau, in dem sich Dusche und Küche befinden. Vorne hinaus gibt es eine Veranda mit noch einer Dusche, die nach Badetagen im Meer auch für die Hunde eine prima Sache ist.

Schöne Tage in Pompeji

Das Gelände um die Bungalows mit Grillplatz ist riesig und eingezäunt, sodass man die Hunde dort freilaufen lassen kann. Wer geräumiger wohnen möchte oder einen schwierigen Hund hat, der nicht so gerne mit Artgenossen zusammentreffen möchte, der kann einen separaten Bungalow mit eigenem, eingezäunten Garten mieten.

Jeder Morgen fing mit frischen Semmeln an, ein Spezialservice von Frau Robl, die uns bei dieser Gelegenheit jeden Tag schöne Ausflugs- und Besichtigungstipps gab. Wir wollten zunächst aber nur Erholung pur. Nachdem sie uns einige hundefreundliche Strände und abgelegene Buchten nannte, fiel unsere Wahl auf den "Bahnhofstrand". Dort mieteten wir uns einen Strandplatz mit Schirm und einen zweiten Schirm für die Hunde und dort ließen wir "alle fünfe gerade sein" oder veranstalteten Wettschwimmen mit den Hunden, unternahmen Ballspiele und Tretbootfahrten.

Unsere Ausflüge führten uns in die historische Altstadt von Peschici mit ihren Felsenhäusern, nach Andria, wo sich das weltberühmte Staufer-Schloss Castel del Monte aus dem 13. Jahrhundert befindet, und in die malerischen Trulli-Dörfer. Ein anderes Mal durchquerten wir den Stiefel und fuhren nach Pompeji. Unsere Befürchtungen, dass die Hunde nicht mit in die Ausgrabungsstätten dürften, waren unbegründet. Unsere Hunde sprangen begeistert durch die Ruinen und waren nach einer 6-stündigen Kultur-Tour so erschöpft wie wir.

Wanderungen im Schattenwald

Einmal wanderten wir durch das Herz des Gargano, den Foresta Umbra, den Schattenwald. In diesem größten Wald Italiens kann man mit etwas Glück Wildschweine, Rehe, Wildkatzen und Raubvögel beobachten. Natürlich blieben die Hunde an der Leine, damit sie nicht wildern konnten. Höhepunkt unserer Exkursionen war eine Grottenrundfahrt per Boot von Vieste aus, dem Nachbarort Peschicis. Zu anfang saßen Moritz und Giacomo interessiert am Heck des Bootes, doch wegen des rasanten Fahrstils unseres Kapitäns bevorzugten sie dann ruhigere Plätze.

Nach sehr erholsamen drei Wochen kann man sagen, dass wir nur positive Erlebnisse mit den Hunden hatten und überall sehr freundlich empfangen wurden. Aufgrund der Tierschutzarbeit von Frau Robl findet man auch weniger Tierleid in der Umgebung und falls man doch über ganz arme Kerle stolpert, kann man sie mit nach Valle Mastrotonno bringen. Das Schönste aber ist das Gefühl, dass wir durch unseren Urlaubsaufenthalt die unermüdliche und aufopfernde Tierschutzarbeit von Frau Robl unterstützen konnten.

Auch wir selbst konnten ein bisschen beim Tierschutz helfen. Wir brachten einen schwerverletzten Hund ins Tierheim und fanden nach seiner Genesung einen Urlauber, der ihn mit nach Deutschland nahm. Wir retteten vier Hundebabys aus der Mülltonne. So war unser Urlaub nicht nur schön, sondern auch sehr sinnvoll.

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