So dramatisch ist die Lage in den Tierheimen wirklich
Der aktuelle PURINA Tierheimreport zeigt eindrücklich: Viele Einrichtungen sind am Limit, einige sogar überbelegt.
Auch in diesem Sommer haben viele Vierbeiner zu Beginn der Ferien ihr Zuhause verloren. Weil ihre Besitzer keine Urlaubsbetreuung organisieren konnten oder wollten, wurden zahllose Hunde einfach ausgesetzt. Das berichtet Janet Bernhardt, 1. Vorsitzende des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e. V.:
„Wieder mussten wir vor Beginn der Sommerferienzeit zahlreiche Aussetzungsopfer in unserem Tierheim aufnehmen. Es ist so traurig, dass jedes Jahr gewissenlose Menschen großes Leid oder sogar den Tod ihres Haustieres in Kauf nehmen, indem sie es einfach aussetzen, bevor sie in den Urlaub fahren.“
Mahnend fügt sie hinzu: „Wer die schönste Zeit des Jahres nicht mit seinem tierischen Begleiter verbringen mag oder kann und keine vorübergehende Unterbringungsmöglichkeit findet, sollte ein Mindestmaß an Verantwortung zeigen und dem Tier die Möglichkeit geben, in einem neuen Zuhause glücklich zu werden. Tierheime wie unseres können dabei helfen.“
Die Situation im Hamburger Tierheim ist kein Einzelfall. Das belegen die Daten aus dem großen PURINA Tierheimreport. Der Tiernahrungshersteller hat eine repräsentative Umfrage durchgeführt und bei 227 deutschen Tierheimen nachgefragt, wie die Lage vor Ort aktuell ist. Mehr als ein Drittel berichtete von einer verschärften Situation in den Sommermonaten.
Mehr Tierabgaben
Dass die Situation in ganz Deutschland angespannt ist, bestätigen die weiteren Umfrageergebnisse des PURINA Tierheimreports: Die Zahl der aufgenommenen Tiere ist demnach in den vergangenen beiden Jahren deutlich gewachsen. 81 Prozent der Tierheime verzeichneten einen Anstieg, 42 Prozent sogar einen starken Anstieg. Petra Gerigk, Tierheimleiterin vom Kölner Tierschutzverein 1868, sagt:
„In den letzten Jahren haben wir deutlich mehr Abgaben, vor allem von alten und kranken Tieren, zu verzeichnen. Trotz Aufklärung unterschätzen viele noch immer die Verantwortung, die mit der Tierhaltung verbunden ist. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam mehr Bewusstsein schaffen.“
Die Gründe, sein Haustier im Tierheim abzugeben, sind vielfältig. 67 Prozent nennen persönliche oder gesundheitliche Umstände, 66 Prozent Verhaltensprobleme der Vierbeiner. Überforderung, Zeitmangel und finanzielle Belastung folgen dicht darauf.
Doch nicht nur durch die gestiegene Anzahl der abgegebenen Tiere hat sich die Lage in den Tierheimen verschärft, auch die Vermittlung gestaltet sich immer schwieriger. Fast die Hälfte der befragten Einrichtungen gibt an, dass die Verantwortung einer Tieradoption häufig unterschätzt wird. Neben Konflikten mit bereits im Haushalt lebenden Fellnasen scheitern viele Vermittlungen daran, dass es den Adoptierenden an Vorbereitung und Erfahrung mangelte.
Die Studie zeigt deutlich: Deutsche Tierheime brauchen Hilfe – und zwar auf vielen Ebenen. 77 Prozent benötigen finanzielle Unterstützung, 71 Prozent leiden unter Platzmangel, 62 Prozent beklagen Personalmangel. Zudem fehlt es oft an freiwilligen Helfenden und Sachspenden.
Benedikt Schaumann, Corporate Communications Director bei PURINA, erklärt vor diesem Hintergrund die Intention des Tierheimreports:
„Unser klares Ziel war es, mit belastbaren Daten sichtbar zu machen, wo die größten Herausforderungen liegen – und wie gezielte Unterstützung aussehen kann. Die Ergebnisse unserer deutschlandweiten Umfrage sind ein deutlicher Weckruf für mehr Hilfe, mehr Aufmerksamkeit und für das Wohl der Tiere.“
Prominente Unterstützung
Der Tiernahrungshersteller geht mit gutem Beispiel voran und unterstützt nicht nur Tierheime und Tiertafeln in ganz Deutschland mit mehreren hundert Tonnen Futterspenden jährlich, sondern leistet auch umfassende Aufklärungsarbeit und bietet konkrete Hilfe für Adoptierende. Als Exklusivsponsor von „Bark Date“ für die Live-Events in Köln, Stuttgart und Frankfurt hilft PURINA beispielsweise dabei, Tierheimtiere sichtbarer zu machen und ihnen eine zweite Chance auf ein liebevolles Zuhause zu geben.
Zusammen mit prominenten Partnerinnen und Markenbotschaftern wie Jochen Bendel lenkt PURINA die Aufmerksamkeit zudem auf die brenzlige Lage in den Tierheimen. Der Moderator hat selbst einen Hund aus dem Tierschutz aufgenommen und weiß: „Es ist ein wunderbares Gefühl, Vierbeinern ein liebevolles Zuhause zu schenken. Unser Snoopy galt zum Beispiel als schwer vermittelbar – gerade solche Hunde liegen mir besonders am Herzen und verdienen eine zweite Chance.“
Partner Hund im Interview mit Jochen Bendel
Der Moderator und PURINA Markenbotschafter lebt mit der mittlerweile zehn Jahre alten Silberlabrador-Hündin Khaleesi sowie Snoopy, einem American Staffordshire Terrier, zusammen.
Partner Hund: Wie war dein Besuch vor Ort im Tierheim und der Adoptionsprozess?
Jochen Bendel: Snoopy wurde uns über das Tierheim Cuxhaven vermittelt. Dort leisten die Mitarbeitenden großartige Arbeit und gestalten mit viel Hingabe die Wartezeit für die Tiere so angenehm wie möglich. Bevor wir Snoopy kennenlernten, erhielten wir den Anruf, dass ein junger Listenhund dringend ein Zuhause sucht. Heute wissen wir: Er ist die perfekte Ergänzung unserer Fellfamilie – das Tierheim hatte also genau das richtige Gespür für uns.
Warum hast du dich für Snoopy entschieden?
Seit vielen Jahren engagiere ich mich für Hunde, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, diskriminierte Rassen, Kampfhunde oder Listenhunde genannt. Viele dieser Tiere haben bereits mehrere Stationen hinter sich. Als neuer Adoptivmensch braucht man in solchen Fällen besonders viel Geduld und Erfahrung. Mein Mann und ich sind ausgebildete Hundetrainer und wussten: Das können wir Snoopy bieten. Trotzdem war die Entscheidung nicht leicht – schließlich lebten bereits Khaleesi und unser Senior-Mops Gizmo bei uns, und auch ihre Bedürfnisse wollten wir berücksichtigen.
Wie lief die Eingewöhnung im neuen Zuhause?
Snoopy brachte viel Energie mit – ein krasser Kontrast zu Gizmo, der damals schon ein echter Rentner war und leider vorletztes Jahr von uns ging. Diese Mischung aus Temperament und Ruhe hat unseren Alltag ziemlich verändert. Anfangs musste Snoopy sogar einen Maulkorb tragen, doch schnell fanden alle ihren Rhythmus und wurden zum eingeschworenen Team.
Wie würdest du den Charakter deiner beiden verbliebenen Hunde Khaleesi und Snoopy beschreiben?
Khaleesi ist unglaublich gelassen und wirkt wie ein Ruhepol in unserem Zuhause. Snoopy hingegen ist ein echter Entdecker: voller Energie, neugierig und sorgt manchmal auch für turbulente Überraschungen.
Hast du einen Tipp für alle Adoptionswilligen?
Eine Adoption ist wunderschön, darf aber nie spontan passieren. Für Tiere ist nichts schlimmer, als zurück ins Tierheim zu müssen. Auch wir haben uns viel Zeit genommen, unser Umfeld eingebunden und alle Aspekte bedacht. Wer einem Tierheimhund ein Zuhause schenkt, übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen mit einer eigenen Geschichte – und bekommt dafür unendlich viel Liebe zurück. Überlege dir aber vorher, wer sich um den Hund kümmert, wenn du arbeiten musst oder in den Urlaub fährst, und ob du genügend Zeit und finanzielle Mittel hast. Auch Spenden, Patenschaften oder Gassigänge helfen Tierheimen enorm.
Partner Hund im Interview mit Laura Wontorra
Laura Wontorra ist Moderatorin und PURINA Botschafterin.
Partner Hund: Manche Menschen haben Vorbehalte gegenüber Hunden aus dem Tierheim …
Laura Wontorra: Ja, viele Menschen zögern, ob sie einem Tierschutzhund ein Zuhause geben oder doch lieber zum Züchter gehen sollen. Deshalb habe ich mich gefreut, gemeinsam mit PURINA die Initiative „Bark Date“ zu unterstützen. Das Format bietet die Möglichkeit für Hunde und potenzielle Halter bzw. Halterinnen, sich gegenseitig kennenzulernen und zu beschnuppern. Ich war selbst schon zwei Mal vor Ort und finde, man bekommt direkt ein Gefühl füreinander. Natürlich spürt man manchmal die Vergangenheit der Hunde, aber ich finde es einfach total wichtig, diesen Hunden trotzdem eine Chance zu geben!
Warum hast du dich damals für Milo entschieden?
Bei Milo hat einfach von Anfang an die Chemie gestimmt. Man hat gemerkt, dass er zu Beginn ein bisschen zurückhaltend war, aber gleichzeitig so viel Vertrauen ausgestrahlt hat. Ich hatte direkt das Gefühl, dass wir super zusammenpassen und er mein Gefährte auf vier Pfoten ist.
Wie würdest du seinen Charakter beschreiben?
Milo ist ein unglaublich zutraulicher und offener Hund. Er liebt den Kontakt zu Menschen und findet schnell Vertrauen, egal ob bei Freunden oder bei Menschen, die er noch nicht kennt. Und alle lieben ihn! Er begleitet mich auch auf beruflichen Reisen ganz entspannt und ist dabei immer neugierig und aufgeschlossen – mein Best Buddy, auf den ich mich überall verlassen kann.
Würdest du anderen Tierfreunden empfehlen, ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren?
Die Eingewöhnung und Erziehung von Tierschutzhunden kann manchmal herausfordernder sein als bei einem Welpen vom Züchter. Diese Tiere bringen oft traumatische Erfahrungen mit sich, deshalb braucht es vor allem Geduld und Zeit, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Es ist wichtig, sich dieser Verantwortung bewusst zu sein, um Enttäuschungen zu vermeiden. Doch wenn man es schafft, ihr Herz zu öffnen, entsteht eine Verbindung voller Liebe – eine Bindung, die einfach einzigartig und unersetzlich ist.
PURINA Tierheimreport Deutschland 2025
Eine repräsentative Umfrage von PURINA* zeigt: Viele Tierheime sind am Limit und der Sommer bringt zusätzliche Belastungen.
- Hohe Auslastung in der Belegung: 66% der Tierheime sind derzeit am Limit, 17% aller befragten Tierheime sind sogar überbelegt.
- Starker Anstieg an Aufnahmen: 81% der Tierheime berichten von einem deutlichen Anstieg der aufgenommenen Tiere in den letzten zwei Jahren. Zudem schätzt etwa die Hälfte der Tierheime, dass Halter die Verantwortung einer Tieradoption oft unterschätzen.
- Gründe für Tierabgaben: Persönliche oder gesundheitliche Gründe 67%, Verhaltensprobleme 66%, finanzielle Belastung 55%, Zeitmangel 52%.
- Verschärfte Situation in den Sommermonaten: 36% berichten von einem klaren Peak während der Sommermonate, die Aufnahme ist über das gesamte Jahr relativ ausgeglichen (60%).
*Regional repräsentative Studie von PURINA, durchgeführt durch The Weber Shandwick Collective Analytics & Intelligence. Befragung von 227 Tierheimen, quotiert nach Bundesländern, im Zeitraum vom 05.02.2025 bis 07.04.2025.