Mit dem Hund in Fadental, Niederösterreich: klein, aber fein
Das Fadental: Das kleine Tal liegt am äußersten, östlichen Zipfel der Steiermark, gehört aber zu Niederösterreich. Getestet von Barbara Kress und der PON-Hündin Rübe.
Urlaub im Fadental
Wo liegt denn das Fadental? Das fragten wir uns, als wir das erste Mal davon erfuhren. Also nahmen wir die österreichische Straßenkarte zur Hand und wurden nach eifrigem Herumfahren mit dem Zeigefinger tatsächlich fündig: Das kleine Tal liegt am äußersten, östlichen Zipfel der Steiermark, gehört aber zu Niederösterreich. Erreichen konnten wir es von München aus über die A8 nach Salzburg, weiter über die A1 Richtung Wien, Ausfahrt Ybbs (eine Abfahrt vor St. Pölten), weiter Richtung Scheibbs-Wieselburg (Achtung! Da ist die letzte Möglichkeit zum Tanken), weiter zum Wastl am Wald, wo uns wunderschöne Landschaftseindrücke überraschten.
Fast ein Meter Neuschnee empfing uns. Das war eine Freude, wo wir doch zu Hause in Fürstenfeldbruck bei München nicht ein Flöckchen hatten. Unsere "Rübe" war total aus dem Häuschen, als sie die weiße Pracht sah, und musste schrecklich viele Begeisterungssprünge in den Schnee setzen.
Nach sechs einsamen Kilometern durch eine verzauberte Winterlandschaft erreichten wir unseren Urlaubsort, den "Erlebnis-Landgasthof Fadental" der Familie Labenbacher. Das Haus liegt in einem kleinen, sonnenbeschienenen Kessel ohne Durchgangsverkehr. Direkt am Haus beginnen die Loipen für jeden sportlichen und persönlichen Ehrgeiz. Wir konnten die gemütliche 5-km-Loipe, die 10-km-Familien-Loipe oder die 25-km-Trainings-Loipe für die österreichische Nationalmannschaft, je nach Lust und Tagesform, benutzen.
Die Loipen wurden jeden Abend hervorragend vom Sohn des Hauses gespurt. Wir hatten auch die Möglichkeit, bei der Tochter des Hauses Langlaufunterricht zu nehmen, um unsere Technik zu verbessern. Da die Familie Labenbacher die Loipen in eigener Regie betreibt und pflegt, konnten wir unbesorgt unseren Hund auf die Langlauftouren mitnehmen. Selbstverständlich, dass wir keine Hunde-Hinterlassenschaften auf den gepflegten Spuren zurückließen.
Ein voller Bauch wandert auch
Auch für Urlauber, die sich nicht auf Langlaufskiern fortbewegen möchten, gibt es ausgedehnte Wanderwege entlang der Loipen. Ein schönes Wanderziel ist der Hubertussee, der von der Familie Krupp vor dem ersten Weltkrieg angelegt wurde, um das große Jagdrevier zu bereichern. Am linken Ende des Sees fanden wir das kleine Gasthaus "Knödlmoidl", das mit seiner Spezialität, Dampfnudeln mit vielerlei Soßen, den Heimweg ein wenig anstrengender macht. Eine empfehlenswerte Wanderung führte uns nach Joachimsberg. Der Weg steigt anfangs ständig an, sodass man in dem auf einer Anhöhe gelegenen Ort einen super Rundblick genießen kann. Im Ort selbst gibt es auch eine kleine Gastwirtschaft, in der man sich für den Rückweg stärken kann.
Kulturell Interessierte sollten einen Abstecher zur Basilika des berühmten Wallfahrtsortes Mariazell unternehmen; ein viel besuchter Ort, vor allem für Gläubige aus dem slawischen Raum. Nicht zu vergessen: Der Ort ist weit über seine Grenzen hinaus bekannt für seine Lebzeltereien (Lebkuchen), die es hier das ganze Jahr über, nicht nur zur Weihnachtszeit, zu kaufen gibt.
Nun zu unserem Quartier: Die Zimmer des Erlebnisgasthofs Fadental sind gemütlich eingerichtet, besitzen TV, Kühlschrank und Telefon. Auf unsere Anfrage, ob ein Hund erlaubt sei, bekamen wir ein besonders schönes und großes Zimmer zugewiesen, da die Familie Labenbacher noch nie schlechte Erfahrungen mit Hundebesitzern gemacht hat; wir hoffen sehr, das bleibt auch so. Im Haus fanden wir Sauna, Solarium, Whirlpool und Dampfbad. Bei Bedarf steht im Garten noch eine Finnische Sauna zur Verfügung, welche die Gäste selbst einheizen dürfen.
Nach dem dritten Glas versteht man sich
Der Chef des Hauses (oder ist es vielleicht doch seine Frau?) erhielt für die gehobene steirische Küche eine Haube als Auszeichnung, sodass für unser leibliches Wohl bestens gesorgt wurde. Auch ein guter österreichischer Wein gehört hier selbstverständlich dazu. Für Nordlichter sei noch angemerkt, dass die sprachliche Verständigung in diesem Landstrich schwierig, aber nach einigen Gewöhnungstagen und mit viel Spaß doch zu bewältigen ist.
Noch eine kleine Anmerkung zum Schluss: Die hier vorgestellte Ecke hat auch zu allen anderen Jahreszeiten viel zu bieten. Wir waren im Herbst gerade wieder zum Montainbiken da. Nun hoffen wir, hier einen kleinen Anreiz zu einen beschaulichen Winterurlaub mit dem Hund gegeben zu haben.
Weitere Info
Prospekte und Informationen
Tourismusverband Mariazeller Land
Hauptplatz 13
A-8630 Mariazell
Tel. 0043/38 82/23 66
(Barbara Kress)