Provence, Verdonschlucht: Angenehm erfrischend für den Hund

Was an der überwiegend ländlichen Gegend reizt, sind die zahlreichen begehbaren Schluchten. Bedingt durch starken Busch- und Baumbewuchs, hat man selbst in der Mittagszeit viel Schatten. 700 Meter tief hat sich der Verdon in die Felsen eingegraben. Lesen Sie hier die Reisereportage!

Provence, Verdonschlucht: Angenehm erfrischend für den Hund
Erfrischend sind die Schluchten von Verdon in Frankreich!© pixabay.com/MissEJB (CC0 Public Domain)

Wandern in den Schluchten des Verdon, getestet von Sindy und Familie Kraft

Auch für Hunde wird Bergurlaub mit zunehmendem Alter mühsamer. Unsere Sindy ist nun 14 und deshalb entschieden wir uns diesmal für eine flachere Gegend, die Haute Provence. Nach langer Anfahrt (ab München ca. 1000 km) bezogen wir ein Ferien-Reihenhaus in Artignosc sur Verdon – hoch über dem Fluss Verdon, an dem durch Staustufen zahlreiche herrliche Badeseen entstanden sind. Das ganze Gebiet ist hügelig und gebirgig, entweder bewaldet (vorwiegend mit Eichen) oder es ist eine Art Heidelandschaft mit viel Ginster und Wildblumen. Auch Orchideen sind zu finden und demzufolge trifft man eine Menge Insekten, Schmetterlinge und große schwarze Hummeln, auch Smaragdeidechsen an. Ansonsten bekamen wir Kaninchen, Hasen, einen Dachs, einen Fuchs und viele Greifvögel zu sehen.

Angenehm erfrischend

Was uns an der überwiegend ländlichen Gegend reizte, waren die zahlreichen begehbaren Schluchten. Bedingt durch starken Busch- und Baumbewuchs, hat man selbst in der Mittagszeit viel Schatten. Außerdem steht dem Hund fast ständig herrlich erfrischendes Wasser zum Trinken und Baden zur Verfügung. Höhepunkt unserer Wanderungen war natürlich die "Große Verdonschlucht", in die sich der Fluss fast 700 Meter tief eingegraben hat. Als Hintergrundkulisse gibt es fast 2000 m hohe Berge. Besonders reizvoll ist die untere Verdon-Schlucht; der Ausgangspunkt ist Quinson; es empfiehlt sich, den Hund gegen Absturz zu sichern. Mit den mietbaren Tret- und Elektrobooten kann man einige sehr schöne Fahrten tief in die felsigen Schluchten hinein unternehmen.

In nahezu jedem Dorf findet man ein Postamt, einen Supermarkt, Telefon und viele nette, hilfsbereite, meist ältere Leute, die rührend bemüht waren, Deutsch zu verstehen und unsere Wünsche zu erfüllen. Hunde wurden in nahezu allen Bereichen toleriert. Wir begegneten ihnen im Supermarkt, im Feinkostladen, in Lokalen. Die trotz Halsband scheinbar herrenlosen Tiere werden zwar vom Personal hinauskomplimentiert, tauchen aber früher oder später wieder auf. Obwohl diese Hunde überall absolut friedlich sind, sollte man sich jedoch einen allzu freundlichen Kontakt überlegen, weil man sonst mit ein paar Hunden mehr nach Hause kommt. Einer lief unserem Auto mehrere hundert Meter weit hinterher.

In achtzig Prozent der kleinen Hotels, Ferienwohnungen und zahlreichen Campingplätze sind Hunde erlaubt, ebenso an den Seeufern und natürlich auch im Wasser. First-Class-Hotels, Diskos, Golfplätze und Massentourismus sucht man zum Glück vergebens. Wir konnten gut darauf verzichten – der Hund auch. Vielfach waren wir an einem der Seen oder in einer Schlucht ganztags alleine. Die beste Reisezeit ist Mai, Juni und September. Von Anfang Juli bis Mitte August sind in Frankreich Ferien, da wird es dann überall eng.

Frühzeitige Quartierbestellung ist auch in der Vor- und Nachsaison vorteilhaft. Die Straßen sind gut, aber teilweise schmal und kurvenreich; man schafft kaum mehr als 50 km pro Stunde. Vorsicht bei Gewittern! Die sind in der Haute Provence besonders heftig.

Viel Natur und Vipern

Anleinpflicht für Hunde besteht im Naturpark Haute Verdon. Hier ist besonders auch auf Giftschlangen zu achten. Ansonsten hatten wir traumhafte Naturerlebnisse und wir haben keinen einzigen Urlaubstag bereut.

Wer auch ans Meer möchte und 100 km Autofahrt nicht scheut, der fährt in knapp zwei Stunden an die Côte d’Azur. Zwischen St-Raphael und Cannes, vor dem Hintergrund der roten Esterel-Berge, gibt es zahlreiche kleine Badebuchten – und Parkplätze fürs Auto gleich neben der Straße. Der Hund darf überall ins Wasser, ausgenommen an den hotel-eigenen Stränden. Bei starker Dünung sollte man allerdings vorsichtig sein und den Sog nicht unterschätzen. Bis 10 Uhr ist man dort am Strand ganz allein; erst gegen Mittag kommen mehr Leute ans Meer.

Um die außerordentliche Hundefreundlichkeit der Franzosen nicht zu strapazieren, sollte man den Hund nicht über andere Leute und deren Sachen hinwegtoben lassen und aufpassen, dass er sich nicht bei Fremden das nasse Fell ausschüttelt. Und natürlich sollte man sich auch um ein etwaiges Häufchen kümmern. Wir wünschen allen Lesern und ihren Hunden bon voyage.

Weitere Info

Office de Toursime

F-04500 Sainte Croix du Verdon

Tel. +33 492 778529

Wanderkarten: "Die Schluchten des Verdon"; erhältlich am Parkplatz in La Palud

Anreise über Bozen–Mailand– Genua–Nizza oder über Zürich–Bern–Genf–Grenoble

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