Die Flegeljahre: Der Hund in der Pubertät
Halbstark und ganz schön frech – so sind die meisten Hunde in der Pubertät. In dieser Phase stellt er gerne mal auf stur, vergisst zuvor erlernte Kommandos und reizt seine Grenzen aus. Jetzt müssen Sie konsequent bleiben!
Die Pubertät bzw. Geschlechtsreife setzt beim Hund, je nach Rasse, bereits mit sechs Monaten oder erst mit einem Jahr ein. Bei der Hündin ist sie durch die erste Läufigkeit gekennzeichnet, beim Rüden stellen sich die Übergänge oft fließend dar: Er hebt das Bein beim Pinkeln, interessiert sich zunehmend für Hündinnen und sieht in anderen Rüden immer öfter Rivalen.
Während der Pubertät herrscht im Gehirn das Chaos
So folgsam und gelehrig ein Hund in der Welpenzeit auch war, in der Zeit rund um das Eintreten der Geschlechtsreife, also der Pubertät, stellen die meisten Vierbeiner die Geduld ihrer Halter auf die Probe. Denn das Hundehirn ähnelt in dieser Phase einer Baustelle: Neue Nervenzellen werden gebildet und verschaltet. Bestehende Hirnstrukturen werden überprüft. Unnütze Zellen werden radikal eliminiert und ungebrauchte Nervenverbindungen gekappt. Dabei weiß manchmal die rechte Hirnhälfte nicht, was die Linke tut.
Geduld und Konsequenz ist jetzt gefragt
Kein Wunder, dass in diesem Chaos auch wichtige Fähigkeiten zumindest zeitweise vergessen werden. Doch keine Sorge – mit etwas Geduld und Konsequenz des Halters besinnt sich in aller Regel auch der wildeste Halbstarke auf das, was er in der Welpenstunde gelernt hat, und aus dem unausstehlichsten vierbeinigen Flegel kann wieder ein braver Hund werden.
Vorsicht Marotten!
Allerdings können sich jetzt auch unschöne Marotten und Verhaltensstörungen entwickeln: Angstprobleme, aggressive Tendenzen oder Zwangsstörungen beginnen oft in der Pubertät. Je eher ein Experte dieser Entwicklung entgegenwirkt, desto größer ist die Chance, dass die Hundeseele wieder gesund wird.
Junghunde erproben ihre Grenzen
Auch gesundheitlich stellt die Pubertät eine schwierige Phase dar. Beim Umhertollen kennt ein junger Hund weder Vorsicht noch Vernunft und vor allem nicht seine körperlichen Grenzen. Auf die müssen Sie achten. Lassen Sie sich von dem Energiebündel nicht täuschen. In dieser Phase sind Hunde alles andere als unverwüstlich! Das Skelett ist noch nicht ausgereift und kann bei Verletzungen oder ständiger Überlastung Schaden nehmen.
Anfälliger für Krankheiten
Auch das Immunsystem des Junghundes ist noch nicht voll leistungsfähig. Jungtiere werden daher nach einer Infektion häufiger und schwerer krank als gesunde Ausgewachsene.