In den besten Händen – Wie Sie einen Tierarzt für Exoten finden
Auch Echsen, Schlangen und Ziervögel können krank werden. Doch nicht jeder Tiermediziner kennt sich mit Bartagamen, Kornnattern oder Papageien aus. Was tun? Das erfahren Sie hier!
Wer exotische Haustiere wie Schlangen, Geckos, Axolotl oder Schildkröten halten möchte, übernimmt viel Verantwortung. Denn diese Tiere haben ganz besondere Bedürfnisse. Sie benötigen eine artgerechte Unterbringung, die mit einem erheblichen zeitlichen, technischen bzw. finanziellen Aufwand verbunden sein kann. Platzangebot, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit, Futter – sämtliche Parameter müssen stimmen, damit Exoten in Menschenhand ein langes, glückliches Tierleben führen können.
Fachtierarzt suchen
Doch selbst unter optimalen Haltungsbedingungen können Bartagamen, Kornnattern und Co. krank werden, sodass der Tierarztbesuch unvermeidlich wird. Am besten erkundigen Sie sich bereits vor der Anschaffung Ihres exotischen Mitbewohners, ob es in Ihrer Nähe einen reptilien- bzw. vogelkundigen Tierarzt gibt. Er kann Sie auch zur Einrichtung des Terrariums bzw. der Voliere beraten und Ihnen wertvolle Tipps mit auf den Weg geben.
Am besten fragen Sie bei befreundeten Exotenhaltern nach und lassen Sie sich einen Spezialisten empfehlen. Sie können aber auch selbst nach einem Fachtierarzt mit entsprechender Zusatzqualifikation suchen, etwa für Reptilien. Lesen Sie die Google-Bewertungen der Praxis und machen Sie sich dann ein Bild vor Ort. Übrigens: Spannende Informationen und wertvolle Tipps rund um Ihre Katze erhalten Sie auch in unserem Ein Herz für Tiere Magazin. Kennen Sie schon unser risikoloses Testabo? Gleich hier bestellen und 50 % sparen!
Exotensprechstunde besuchen
Falls Sie bereits einen Haustierarzt haben, der beispielsweise Ihren Hund oder Ihre Katze versorgt, können Sie natürlich auch ihn um Rat fragen. Sollte er sich selbst nicht mit Reptilien oder Ziervögeln auskennen, kann er Sie sicher an einen entsprechenden Kollegen verweisen. Insbesondere Gemeinschaftspraxen, die mehrere Tiermediziner beschäftigen, sowie Tierkliniken bieten oftmals sogar eigene Exotensprechstunden an.
Die dort arbeitenden Tierärzte verfügen über das notwendige Know-how und geeignete Gerätschaften, um Exoten wie Leguane, Chamäleons und Graupapageien kompetent untersuchen zu können. Dazu gehören beispielsweise Laboranalysen von Blut- oder Kotproben, die Anfertigung von Röntgen- bzw. Ultraschallbildern sowie die Entnahme eines Haut- bzw. Panzergeschabsels. Sobald die Diagnose steht, können die spezialisierten Tierärzte eine medikamentöse oder operative Behandlung für Ihren kranken Liebling empfehlen.
Sicher zum Tierarzt
Beim Transport in die Tierarztpraxis ist besondere Vorsicht geboten. Vor allem wechselwarme Tiere müssen vor Unterkühlung bzw. Überhitzung geschützt werden. Schon eine 20-minütige Autofahrt im Winter kann exotischen Reptilien ernsthaft schaden. Während der kalten Jahreszeit sollte daher eine Wärmflasche oder ein erwärmtes Körnerkissen in den gut belüfteten Transportbehälter gelegt werden. Dabei sollte jedoch der direkte Kontakt des Tieres zur Wärmequelle vermieden werden, etwa durch eine dazwischengelegte Styroporplatte.
Kleine Echsen wie Bartagamen können in speziellen Faunaboxen zum Tierarzt gebracht werden. Schlangen werden in einen umgestülpten Kissenbezug oder Stoffbeutel gelegt und anschließend in einer stabilen Box transportiert. Schildkröten und Chamäleons brauchen eine dunkle, blickdichte Transportbox – Letztere benötigen zusätzlich einen Ast zum Festhalten. Auch Vögel brauchen in ihrer Box eine Stange zum Festklammern. Für gefiederte Pfleglinge eignet sich z. B. eine Katzentransportkiste, die mit einem Handtuch abgedeckt wird. Dadurch wird unnötiger Stress vermieden und der Vogel zugleich vor Zugluft geschützt.
Umstrittene Exoten
Die Exotenhaltung bedeutet viel Aufwand und ist unter Tierfreunden umstritten. Die Anschaffung eines exotischen Haustiers sollte wohlüberlegt sein – nicht nur wegen der schwierigen Tierarztsuche. Manche Arten, wie die Rotwangen-Schmuckschildkröte, dürfen inzwischen nicht mehr gehandelt werden, da sie als invasive Art die heimische Tierwelt bedrohen.