So hält die Katze ihr Wohlfühlgewicht

Wenn die Katze erst übergewichtig oder stark abgemagert ist, kann es schwierig sein, sie wieder auf ihr Wohlfühlgewicht zu bringen. Wehren Sie den Anfängen mit Gewichtsmanagement! 

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© stock.adobe.com/Oleksandr

Mit Gewichtsmanagement verhindert man ein extremes Körpergewicht und erspart der Katze so viel Leid. Das Gewichtsmanagement besteht aus regelmäßiger Überprüfung der Körperkondition und des Körpergewichts sowie einer kontrollierten und angepassten Fütterung.

Der Körperkonditionswert

Normal gebaute Hauskatzen sind mit vier Kilogramm fit und gesund. Bei zierlichen Exemplaren kann das individuelle Wohlfühlgewicht jedoch bei weniger als drei Kilogramm liegen. Muskelbepackte Kater hingegen können auch schon einmal acht Kilogramm ohne ein Gramm Fett zu viel auf die Waage bringen.

Zur Feststellung des Ernährungszustandes ist daher die isolierte Betrachtung des Körpergewichts nicht geeignet. Erst in Zusammenhang mit dem Körperkonditionswert (Body Condition Score/BCS) kann man beurteilen, ob die Katze zu dünn, zu dick oder gerade richtig ist.

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Gewichtskontrolle ist wichtig

Es gibt eine fünfstufige und eine neunstufige Skala zur Ermittlung des BCS. An welcher man sich orientiert, ist Geschmackssache. Bei beiden Skalen gleich ist die Beschreibung der Katze mit Idealgewicht: Bei ihr ist die Taille beim Blick von oben deutlich zu sehen. Die schlanke Katze hat wenig Bauchfett und ihre Rippen sind beim Streicheln mühelos zu spüren. Wenn Ihre Katze so aussieht, hat sie ihr ideales Wohlfühlgewicht.

Damit Sie ihre Gewichtsentwicklung immer im Auge behalten, sollten Sie die Katze einmal wöchentlich wiegen und Buch über ihr Gewicht führen. Schwankungen des Gewichts um 30 bis 60 Gramm sind je nach Ausgangsgewicht normal. Erst, wenn die Katze innerhalb einer Woche mehr zu- oder abnimmt oder Sie in den folgenden Wochen eine Tendenz des Körpergewichts nach oben oder unten beobachten, sollten Sie sich Gedanken machen. Und zwar vor allem über die Ursachen, bevor Sie einfach die Fütterung ändern.

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Der schnelle Gewichtscheck:

  • Sehr mager
    • Bei kurzem Haar sind die Rippen, die Rückenwirbel und die Beckenknochen sehr deutlich zu sehen.
    • Es ist ein deutlicher Verlust an Muskelmasse und kompletten Körper vorhanden.
    • Kaum Fettgeschicht ist am Brustkorb zu fühlen.
  • Mager
    • Rippen, Rückenwirbel und Beckenknochen sind sichtbar, aber nicht zu ausgeprägt.
    • Die Taille ist sichtbar.
    • Auf dem Brustkorb ist die dünne Fettschicht zu fühlen.
  • Ideal
    • Die Rippen und die Rückenwirbel sind nicht sichtbar, aber gut zu fühlen.
    • Die Taille ist sichtbar.
    • Man kann am Brustkorb eine dünne Fettschicht fühlen.
  • Übergewichtig
    • Rippen und Rückenwirbel sind nur schwer zu ertasten.
    • Die Taille ist schlecht erkennbar.
    • Auf dem Brustkorb, am Rücken und am Bauch ist eine Fettschicht fühlbar.
  • Fettleibig
    • Die Rippen und das Rückgrat sind unter einer dicken Fettschicht fast nicht mehr zu ertasten.
    • Am Brustkorb, Rücken und Bauch ist eine sehr dicke Fettschicht tastbar.
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Gründe für Schwankungen

Starke Gewichtsveränderungen innerhalb kurzer Zeit können Symptome einer Erkrankung sein. Bei akuten Krankheiten zeigt die Katze meist noch andere Symptome, wie Mattigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit und andere. Bei manchen chronischen Krankheiten hingegen kann die Gewichtsveränderung das erste auffällige Symptom sein. Bei Katzen ab einem Alter von sieben Jahren ist der sorgfältige Gesundheitscheck besonders wichtig, weil ab diesem Alter das Risiko chronischer Erkrankungen stark ansteigt. Bei Übergewicht steckt häufig auch ein schleichender Wechsel der Fütterungsgewohnheiten hinter der Gewichtszunahme.

Man sollte sich einmal klarmachen, dass eine vier Kilogramm schwere Katze in einem Jahr ein gutes halbes Kilo zunimmt, wenn sie täglich nur zehn lächerliche „Kilokalorien“ zu viel zu sich nimmt. Meistens ist es dabei gar nicht das Hauptfutter, das die Katze dick macht, sondern die kleinen Snacks nebenbei. Schreiben Sie doch einmal jeden Tag genau auf, was Ihr Stubentiger so nebenbei ergattert.

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Ursache Eiweißmangel

Wenn die Katze abnimmt, obwohl sie gesund ist, sollte man die Futterqualität überprüfen. Manchmal enthält die Nahrung, insbesondere wenn es vegetarische oder vegane Kost ist, einfach zu wenig Eiweiß für die Katze. Anders als Menschen können Katzen Kohlenhydrate nur in engen Grenzen als Energiespender verwerten.

Bei einer kohlenhydrat- und fettreichen aber eiweißarmen Kost greift die Katze auf die körpereigenen Eiweißreserven vor allem aus der Muskulatur zurück, um ihren Energiebedarf zu decken. Das bedeutet im Klartext: Obwohl die Katze genügend Kalorien über das Futter erhält und vielleicht sogar Körperfett aufbaut, nimmt sie an Muskelmasse ab.

Bei einem hochgradigen Eiweißmangel greift der Stoffwechsel sogar das Eiweiß in Organen und im Blut an. Der Eiweißverlust führt dann zu schweren lebensbedrohlichen Erkrankungen der Katze.
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Vernünftig zunehmen

Eine Katze mit Untergewicht benötigt zum Ausgleich eine Nahrung, die mehr Energie enthält, als sie am Tag verbrauchen kann. Also her mit den Kalorienbomben, mit Butter, Gänseschmalz und Fettrand vom Schinken? Auf keinen Fall sollte man eine magere Katze einfach nur mästen!

Damit eine gesunde Katze beim Zunehmen auch gesund bleibt, ist vor allem der Aufbau der Muskulatur wichtig. Das erreicht man durch eine hochwertige proteinreiche Nahrung bei gleichzeitigem Training. Mäkelige Fresser kann man durch das Anwärmen der Nahrung, ein paar Tropfen Thunfischsaft oder Fleischbrühe übers Futter oder durch Futterbälle sowie -bretter zur Nahrungsaufnahme animieren. Katzen, die aufgrund einer chronischen Krankheit abmagern, benötigen unter Umständen eine besondere Diät, wie beispielsweise eine Nierendiät bei einer chronischen Nierenerkrankung.

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Übergewicht abbauen

Bei leichtem Übergewicht reicht es meistens aus, die Leckerli zu rationieren. Dazu sollte man täglich eine genau abgemessene Menge Leckerli in eine Schale legen und auch nur genau diese Menge verfüttern. Wenn die Leckerli-Schale leer ist, gibt es nichts mehr! Wenn die Leckerli aber nicht das Problem sind, muss die Kalorienzufuhr über das Hauptfutter gedrosselt werden.

Das gelingt entweder über eine Futterreduktion oder über den Umstieg auf ein kalorienärmeres Futter. Um wie viel das Futter gekürzt werden muss, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Dann heißt es einfach weiter wiegen: Nimmt die Katze nicht ab, muss das Futter weiter reduziert werden. Ab einem Übergewicht von 20 Prozent hilft nur eine planvolle, mit dem Tierarzt abgesprochene Diät.

Wichtig ist, dass die Katze nicht zu schnell an Gewicht verliert. Zwei Prozent ihres Körpergewichts pro Woche sind das Höchstmaß. Bei einem rasanteren Gewichtsverlust droht eine gefährliche Stoffwechselstörung. Um maßvoll abzunehmen, muss der Kalorienbedarf der Katze individuell ermittelt und auf dieser Grundlage die Futtermenge ausgerechnet werden. Wer das noch nie gemacht hat, lässt sich am besten von ausgewiesenen Ernährungsberatern oder einem spezialisierten Tierarzt unterstützen. Häufig ist auch der Futterwechsel auf ein spezielles Diätfutter empfehlenswert.

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Über die Autorin:

Barbara Welsch ist Tierärztin und renommierte Wissenschaftsjournalistin. Immer an ihrer Seite: Ihr Pinscher Dylan.
Dieser Beitrag ist auch erschienen im Ein Herz für Tiere Magazin, Ausgabe 08/24.

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