Pflege für Kurzhaarkatzen

Die Fellpflege bei Kurzhaarkatzen übernimmt zwar in der Regel die Samtpfote selbst, doch sie reicht häufig nicht aus, vor allem bei dichter Unterwolle.

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Pflege für Kurzhaarkatzen.© Schanz

Aber selbst bei den pflegeleichtesten Katzen schlechthin, wie z. B. Siamesen oder anderen mit kurzem, anliegenden Fell (inklusive Hauskatzen), ist Unterstützung durch den Menschen nützlich. Sogar Siam und Co. verlieren stetig Haare, auch wenn wir bei diesen oft nicht viel davon bemerken, da das meiste davon beim Putzen abgeschluckt wird. Und oft kann nicht alles davon auf natürlichem Wege durch Herauswürgen oder über den Darm wieder ausgeschieden werden. Verstopft jedoch ein Haarballen den Darm, kann das ziemlich übel enden. Um das zu verhindern, greifen wir gern zu Malzpasten oder Spezialfutter wie "Hairball Control", was aufgrund der enthaltenen essentiellen Fettsäuren und pflanzlichen Fasern tatsächlich hilft. Aber ums Bürsten kommen wir trotzdem nicht herum, denn neben dem "Schönheitseffekt" werden auch Durchblutung und Verdauung angeregt.

Waschen? Wasser? Igitt!

Gewaschen wird per Katzenzunge, Wasser wurde aus Sicht einer Katze nicht zum Baden erfunden. Manchmal wird es aber nötig, wenn sie z. B. mit giftigen Substanzen in Kontakt gekommen ist: Siehe dazu "Halblanghaarkatzen" (mit einer Waschanleitung bei Fettschwanz) und "Langhaarkatzen".

Kämmen & Bürsten

Bleiben viel zu viele Haare im Kamm, ist die Katze entweder nicht gesund oder Sie benutzen das falsche Werkzeug. Die kleinen Flohkämmchen mit den engstehenden Zähnen z. B. sind für eine Katze mit Unterwolle absolut ungeeignet, weil Sie ihr dabei haufenweise lebendes Haar ausrupfen. Sie brauchen je nach Felltyp:

  • Dicht & plüschig (wie Britisch Kurzhaar oder Hauskatzen mit viel Unterwolle): Einen Kamm mit mittellangen oder unterschiedlich langen Zinken und runden Spitzen in mittlerem Abstand. Eine Naturhaarbürste zur Massage. Eine kleine weiche (!) Drahtbürste mit gebogenen Zinken während des Fellwechsels.
  • Kurz & anliegend (Abessinier, Burma, Russisch Blau, Siamesen): Einen engzahnigen Kamm mit kurzen Zinken und runden Spitzen. Eine Gumminoppenbürste oder einen Gumminoppenhandschuh. Eine weiche Bürste zur Massage. Ein Rehleder zum Entfernen von Staub, abgestorbener Haare oder altersbedingter Schuppen.
  • Weich & lockig (Rexkatzenrassen): Einen engzahnigen Kamm mit kurzen Zinken und dicken runden Spitzen. Eine weiche Bürste mit etwas "Griff", die aber wie Butter durchs Fell gehen muss – niemals zausen und gegen den Strich streicheln/bürsten, weil das Haar dann brechen kann.

Streifen Sie nach dem Bürsten/Kämmen mit feuchten Händen über das Fell, um lose Resthaare zu entfernen. Wenn sich Ihre Katze nicht bürsten lassen möchte, haben wir im Artikel "Die Bürste als Feind" einige Tipps.

 

Fellwechsel – bei allen Katzen gleich

Im Gegensatz zu den Sinneshaaren haben Fellhaare im Laufe ihrer drei Entwicklungsstufen eine relativ kurze Lebensdauer: Während der Wachstumsphase sprießen etwa 0,3mm/Tag rund ein bis drei Monate lang (Übergangsphase), danach wird die Nährstoffversorgung unterbrochen, das Zellwachstum endet (Ruhephase), und das Haar stirbt ab. Der Wachstumsrhythmus der einzelnen Haare verläuft natürlich nicht synchron (sonst wäre die Katze ja mal bekleidet, mal nackt), weshalb sich immer welche in der Bürste finden. Im Sommer wird bereits am Winterpelz gearbeitet, da wachsen circa 50 Prozent der Primärhaare und 30 Prozent der Sekundärhaare, im Winter sind es nur zehn Prozent. Die Jahreszeit (sprich: die Tageslichtlänge) wirkt sich bei Katzen mit Auslauf stärker aus, während bei reinen Sofatigern der "natürliche Rhythmus" (im Zusammenhang mit einer relativ gleichmäßigen Umgebungstemperatur) ein wenig durcheinanderkommt und sie deshalb – in Grenzen! – das ganze Jahr über etwas mehr Haare verlieren. Zusätzlich wird gegen Ende des Winters die Unterwolle drastisch reduziert, einerseits, weil sie während der warmen Jahreszeit entbehrlich ist, und andererseits, damit die Haut durch das dünnere Haarkleid Licht, Luft und Sonne tanken kann. So gesehen gibt es also keine präzise eingegrenzten Zeiten, wann Haaren "normal" ist und wann nicht. Lediglich einen Richtwert lässt sich ausmachen, z. B. für Stubentiger:

  • leichter (je nach Textur) Haarverlust während des gesamten Jahres;
  • um den März bzw. September herum Abhaaren; diese Phase nimmt ungefähr 43 bis 53 Tage in Anspruch. (Christine Klinka)

 

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