So kommen Katzen gesund durch den Sommer
Wenn unsere Hauskatzen über das Wetter bestimmen könnten, herrschte in unseren Breiten ein ewiger Sommer. Schließlich lebten ihre Vorfahren in den trockenen und heißen Steppen Nordafrikas. Doch auch Katzen kann es einmal zu heiß werden und dann brauchen sie von uns Menschen diese Hilfe!
Sonne und Wärme lassen die Stubentiger geradezu aufblühen. Doch so gut Katzen an hohe Temperaturen angepasst sind, auch ihnen kann es mal zu heiß werden. Wichtig ist daher ein ungestörter kühler Ort, an dem die Katze Siesta halten kann. Während Freilaufkatzen sich draußen selbstständig ein luftiges Schattenplätzchen suchen können, sind Wohnungskatzen auf die Hilfe ihres Menschen angewiesen. An heißen Tagen sollte man daher die Wohnung morgens gut durchlüften und anschließend verdunkeln, um die heizenden Sonnenstrahlen fernzuhalten. Besser als Jalousien verbannen Außenrollläden die Hitze. Auch spezielle Sonnenschutzfolien leisten gute Dienste. Während des Lüftens muss die Katze beaufsichtigt werden, wenn das Fenster nicht mit einem Katzennetz oder Gitter gesichert ist: Dass die Katze jahrelang nie Anstalten gemacht hat, aus dem Fenster zu springen, heißt nicht, dass sie sich plötzlich nicht anders besinnt und den Sprung ins Freie wagt – manchmal mit fürchterlichen Folgen.
Pralle Sonne nie um die Mittagszeit
Eine besondere Gefahr stellen auch gekippte Fenster dar. Die Katze versucht sich durch den Spalt zu zwängen, bleibt meist mit dem Hinterkörper hängen und verklemmt sich bei ihren Befreiungsversuchen immer tiefer. Dabei kann sie sich lebensgefährliche Quetschverletzungen zufügen. Wasser sollte für die Katze natürlich immer in Reichweite stehen. Einige Stubentiger schätzen es auch, wenn man im Waschbecken im Bad etwas Wasser stehen lässt, in dem sie ihre Pfoten kühlen können. Der Wasserspiegel sollte allerdings immer niedrig sein, so dass die Katze, wenn sie einmal hineinfällt oder ausrutscht, nicht ertrinken kann. Eine andere Gefahr, die die Hitze mit sich bringt, ist der rasche Verderb von Futter und Lebensmitteln. Meist rühren die instinktsicheren Stubentiger verdorbenes Futter nicht an – doch Ausnahmen bestätigen leider immer wieder die Regel. Daher sollten Sie Futterreste immer sofort wegwerfen. Intensive Sonnenbäder können nicht nur zu einem Hitzestau führen, sie können insbesondere bei weißen Katzen auch Sonnenbrände verursachen. Besonders gefährdet sind die Ohren und der Nasenrücken. Wie beim Menschen sind häufige Verbrennungen durch Sonneneinstrahlung übrigens auch eine Ursache für Hautkrebs. Katzen mit weißen Ohren und Gesichtern sollten daher über die Mittagszeit möglichst in der Wohnung gehalten werden.
Keine Chemie gegen Plagegeister
Der Sommer ist auch die Saison für allerlei stechende Plagegeister. Freilaufkatzen können von ihren Ausflügen jede Menge blinde Passagiere, wie Flöhe, Zecken und im Spätsommer auch Herbstgrasmilben, mitbringen. Insbesondere dem Flohbefall sollten Sie vorbeugen, weil Sie die lästigen Stecher nur schwer wieder loswerden, wenn sie sich erst einmal in der Wohnung eingenistet haben. Vereinzelte Stechmücken machen wahrscheinlich Ihnen selbst mehr zu schaffen als Ihrer Mieze. Gefährlicher als die Mücken sind Insektenmittel. Katzen reagieren äußerst empfindlich auf Insektizide. Verwenden Sie sie daher möglichst nicht. Mückenschutznetze vor den Fenstern sind ungiftig und halten die Plagegeister fern. Diese Netze bewahren die Wohnung auch vor einer Wespeninvasion im Spätsommer. Diese nützlichen Insekten stechen zu, wenn sie sich bedroht fühlen. Ein Wespenstich im Gesicht oder im Rachenbereich kann fatale Folgen für die Katze haben. Im Falle eines Falles müssen Sie den Stachel rasch entfernen, die Stichstelle so gut es geht kühlen und Ihren Tierarzt alarmieren.
Menschen-Spaß gefährdet Mieze
Katzen, die sich in einem Garten amüsieren dürfen, können sich leicht an Pflanzenschutzmitteln vergiften. Insbesondere Vergiftungen durch Schneckenkorn kommen bei Katzen immer wieder vor. Arbeiten Sie in Ihrem grünen Reich daher lieber mit ungiftigen Methoden. Leider ertrinken jeden Sommer viele Katzen auch in Gartenteichen oder Schwimmbecken. Ein niedriger Ausstieg aus oder ein katzensicherer Zaun um das kühle Nass kann daher Leben retten. Grillfeste stellen eine weitere Gefahr in der Gartensaison dar. Der heiße Grill und die Grillanzünder (Vergiftungsgefahr!) müssen zu jeder Zeit gut beaufsichtigt werden. Was Sie aber auch nicht vergessen sollten, ist: Im Normalfall genießt Ihr Stubentiger seine Lieblingsjahreszeit völlig ungefährdet und bei bester Gesundheit. Machen Sie sich also auch nicht zu viele Sorgen, entspannen Sie und genießen Sie den Sommer genauso intensiv wie Ihre Katze. (Barbara Welsch, Tierärztin)