Unsauberkeit bei Katzen: Ursachen und Therapie
Wenn die eigentlich stubenreine Katze plötzlich nicht mehr auf das Katzenklo geht, stimmt etwas nicht. Sie müssen jetzt unbedingt handeln! Woher die plötzliche Unsauberkeit Ihrer Katze kommt und was Sie dagegen tun können, verraten wir Ihnen hier.
Wenn Katzen bisher immer stubenrein waren und auf einmal nicht mehr das Katzenklo für den Toilettengang verwenden, ist etwas nicht in Ordnung. Die Regel ist ebenso einfach wie absolut gültig: Eine Katze hat immer einen Grund, wenn sie unsauber wird. Nicht nur, weil es für uns Menschen unangenehm ist, sondern vor allem Ihrer Katze zuliebe, müssen Sie jetzt unbedingt herausfinden, weshalb Ihre Katze ihre Toilette nicht mehr aufsucht. Die Gründe dafür können sowohl körperlich als auch psychisch sein.
Gesundheitliche Beschwerden als Ursache für Unsauberkeit
Wenn Ihre Katze plötzlich das vertraute Katzenklo meidet, können körperliche Krankheiten wie beispielsweise eine Blasenentzündung schuld daran sein: Spürt Ihre Katze beim Wasserlassen einen brennenden Schmerz, meidet sie beim nächsten Mal den Ort, an dem sie diese negative Erfahrung gemacht hat. Die Folge: Sie erleichtert sich künftig woanders.
Damit Ihrer Katze schnellstmöglich geholfen werden kann, sollten Sie immer zuerst den Tierarzt aufsuchen, wenn Ihre Samtpfote plötzlich unsauber geworden ist. Er wird herausfinden, ob eine Krankheit die Ursache für dieses unerwünschte Verhalten ist.
Psychische Belastung führt zur Unsauberkeit der Katze
Wurde eine körperliche Ursache ausgeschlossen, kann es auch ein psychisches Problem sein, weshalb Ihre Katze nicht mehr auf das Katzenklo geht. Veränderte Lebensumstände können bei Haustieren durchaus großen Stress auslösen. Katzen ertragen in der Regel viel Stress. Wird es aber zu viel oder es kommt ein weiterer Stressfaktor hinzu, kann das der Auslöser von Unsauberkeit sein. Das kann sogar Jahre später passieren.
Zoologin und Ethologin Rosemarie Schär berichtet aus ihrer tierpsychologischen Praxis von einer Katze, die unsauber wurde, als sie eine neue Urlaubsbetreuerin bekam. Die wirkliche Ursache aber war eine viel zu kleine Toilettenschale, mit der sich das Tier zehn Jahre lang begnügen musste. Als ihre Lebensbedingungen entscheidend verbessert wurden, verschwand die Unsauberkeit. Das sind mögliche Stressursachen für Katzen:
1. Andere Inneinrichtung kann die Katze verunsichern
Manche Katzen überfordert es, wenn die Möbel in ihrer bekannten Wohnung umgestellt werden: Sie gestalten damit nämlich auch das Revier Ihrer Katze um. Das vertraute Heim wird der Katze fremd – das kann sie verunsichern und stressen, weshalb sie ihr Katzenklo nicht mehr besuchen möchte.
2. Ein Umzug bedeutet Stress für die Katze
Eine neue, fremde Umgebung ist für Katzen nur sehr schwer zu akzeptieren. Es kann sein, dass sie den Umzug in ein neues Heim nicht so einfach verkraftet. Lassen Sie Ihrer Katze unbedingt Zeit, sich an das neue Revier zu gewöhnen.
3. Neue Mitbewohner können die Katze überfordern
Zieht der neue Partner, ein neues Haustier oder vielleicht ein Baby in die Wohnung ein, kann auch das Stress für die Katze bedeuten. Es ist eine starke Veränderung in ihrem Leben und auch hier braucht Ihre Katze viel Zeit, um sich an den neuen Mitbewohner zu gewöhnen.
4. Ihre Katze will nicht allein gelassen werden
Es stresst Ihre Katze, wenn sie plötzlich oft allein ist. Geht Ihre Katze nicht mehr auf das Katzenklo, kann das ein eindeutiger Hinweis dafür sein, dass sie sich vernachlässigt fühlt. Verbringen Sie mehr Zeit mit Ihrer Katze und schenken Sie Ihr mehr Aufmerksamkeit!
Weitere Gründe für Stress bei Katzen können sein:
- Die Katze hat sich auf der Toilette stark erschrocken und meidet sie deshalb.
- Die Katze hat ihre Bezugsperson oder einen Artgenossen verloren.
- Die Katze ist mit einer Futterumstellung nicht einverstanden.
Katzentoilette als Ursache für Unsauberkeit
Möglicherweise ist die Katze mit dem Katzenklo unzufrieden. Ist das der Fall, sucht sie es nicht mehr auf. Folgende Aspekte können Katzen an ihren Toiletten stören und stressen:
- zu kleine Katzentoilette
- Katzentoilette mit Dach und Tür
- Auch Katzenhaustoiletten mit offenem Einstieg benutzen viele Katzen nur unter Zwang. Wenn eine Katze nur mit dem Hintern unterm Klodach sitzt, Kopf und Vorderpfoten aber draußen bleiben, ist das ein deutliches Zeichen, dass die Katze sich nicht wohlfühlt.
- "Geruchsverbesserer" im Katzenklo, zum Beispiel parfümierte Einstreus, Deosprays oder Reinigungsmittel, sind oft unangenehm für Katzen
- Plastikeinlagen in der Katzentoilette verhindern das Scharren in der Streu
Diese Fehler bei der Auswahl der Katzentoilette und ihrem Zubehör können bei Katzen großen Stress verursachen und dazu führen, dass sie unsauber werden. Achten Sie deshalb darauf, dass das Katzenklo...
- groß genug,
- gut zugänglich und
- stets sauber ist.
Die Bodenfläche sollte mindestens 30 x 40 cm betragen und die Katze muss sich in der Toilette bequem hinhocken und ein wenig umhergehen können. Möglichst mehrmals am Tag müssen die Hinterlassenschaften entfernt werden. Üble Gerüche sorgen dafür, dass sich die Katze nicht mehr so gern in das Katzenklo setzt. Wechseln Sie auch die gesamte Streu rechtzeitig aus. Auch Freigänger brauchen eine Katzentoilette.
Das Katzenklo muss groß genug sein. ©adobestock.com/FurryFritz
Bei Unsauberkeit der Katze muss schnell gehandelt werden
Es ist notwendig, dass Sie den Grund für die Unsauberkeit Ihrer Katze erkennen. Diese Situation ist weder für Sie, noch für Ihre Katze angenehm. Außerdem: Verrichtet die Katze ein paar Mal Ihr Geschäft außerhalb des Katzenklos, übernimmt Ihre Samtpfote diese Gewohnheitwomöglich. Unsauberkeit schleicht sich leicht ein und kann unter Umständen auch langfristig zu einem Problem werden.
Um das bestmöglich zu vermeiden, müssen Sie das Malheur und den Geruch immer gründlich beseitigen. Die Katze könnte sonst auf die Idee kommen, weiterhin dort ihre Notdurft zu verrichten, wo es ohnehin schon danach riecht.
Verwechslungsgefahr: Markieren ist keine Unsauberkeit
Es kann sein, dass Sie die Unsauberkeit Ihrer Katze mit dem Markieren – was sowohl Kater als auch Katzen tun – verwechseln. Der Unterschied zum Urinieren: Beim Markieren werden normalerweise senkrechte, horizontale Flächen (Rückseite eines Regals, Sofas oder Sessels) ausgewählt. Die Katze sucht sich eine Stelle auf Nasenhöhe – Artgenossen sollen die Duftmarke keinesfalls übersehen. Das ist beim normalen Wasserlassen nicht der Fall: Hierfür setzt sich die Katze für gewöhnlich hin.
Katzen können im Alter unsauber werden
Ist Ihre Katze schon etwas älter, ist kann es passieren, dass Sie etwas schusselig wird. Sie kann beispielsweise vergessen, wo das Katzenklo steht und dann einen anderen Ort für Ihr Geschäft wählen. Es ist auch möglich, dass es der Katzensenior einfach nicht mehr bis zur Toilette schafft.
Dann müssen Sie Abhilfe schaffen: Stellen Sie Ihrer Katze zusätzliche Katzenklos mit niedrigem Rand zur Verfügung. Deponieren Sie sie dort, wo die Katze gut hinkommt – beispielsweise auf dem Weg zum Kratzbaum. Denken Sie dabei aber daran, dass Ihre Katze weiterhin Ihre Ruhe beim Urinieren braucht. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Ihr Stubentiger die zusätzlichen Toiletten auch benutzt. Mit diesen Hilfsmitteln wird Ihre Katze sicherlich wieder wie gewohnt stubenrein.