Illegale Katzenzucht aufgedeckt: Behörden sprechen von einem Trend
Die Stadt Stuttgart hat eine illegale Katzenzucht beendet und 22 kranke Katzen in Sicherheit gebracht. Laut Behörden mehren sich die Fälle schwerwiegender Verstöße gegen den Tierschutz.
Laut dem Veterinäramt der Stadt stellt der illegale Handel mit Haustieren ein zunehmendes Problem dar. „Die Zahl der Tierschutzfälle sei in den vergangenen Jahren massiv gestiegen“, erklärte Jana Lohmann, die Leiterin der Behörde. Bereits im Januar entdeckten Amtstierärzte und der Tiernotdienst eine unerlaubte Zuchtstätte, die in Geschäftsräumen eines Produktionsbetriebs im Stuttgarter Gewerbegebiet betrieben wurde.
22 kranke Katzen unter schlechten Bedingungen gehalten
Während einer Kontrolle stießen die Behörden auf 22 Britisch-Kurzhaar-Katzen, die allesamt gesundheitlich angeschlagen waren und tierärztliche Betreuung benötigten. Die hygienischen Bedingungen in der Zuchtstätte wurden als mangelhaft beschrieben. Unter den beschlagnahmten Tieren befanden sich 15 weibliche und sieben männliche Katzen im Alter von neun Monaten bis sechs Jahren. Keines war kastriert.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Veterinäramt in solch einem Fall eingreifen musste. Allein im vergangenen Jahr rettete die Behörde nach eigenen Angaben fast 300 Tiere. Ein besonders drastischer Fall betraf rund 70 Chihuahuas. Zudem wurden Mitte 2024 bei zwei weiteren Einsätzen insgesamt 18 Französische Bulldoggen aus illegalen Zuchten beschlagnahmt, darunter 14 Welpen.
Behörden warnen vor unseriösen Züchtern und Qualzuchten
Potenzielle Tierhalter sollten sich gut informieren, bevor sie ein Haustier erwerben. „Die illegale Zucht und Einfuhr von Hunden und Katzen floriert, unseriöse Anbieter präsentieren sich mitunter als vermeintlich verantwortungsvolle Züchter“, so Lohmann.
Zusätzlich weist die Veterinärbehörde auf die Risiken sogenannter Qualzuchten hin. Bestimmte äußerliche Merkmale, die als besonders attraktiv gelten, können auf genetische Defekte zurückzuführen sein. So sind Faltohren beispielsweise ein Zeichen für Knorpelschäden, die zu Gelenkproblemen führen können. Ebenso leiden viele weiße Katzen mit blauen Augen unter Taubheit.
Tierheim sucht neue Besitzer für die geretteten Katzen
Die beschlagnahmten Katzen wurden im Tierheim untergebracht und dort versorgt. Doch die Kapazitäten sind begrenzt. „Gerade wenn so viele Hunde oder Katzen auf einmal zu uns kommen, sind wir besonders gefordert und hoffen, dass sich genügend interessierte Tierfreunde melden“, erklärte Petra Veiel, Sprecherin des Stuttgarter Tierheims.
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