Warum manche Bengal-Katzen glitzern – und warum das nicht nur schön ist
Ihr Fell schimmert wie Perlmutt oder wirkt wie mit Goldfäden durchzogen: Bengal-Katzen mit sogenanntem „Glitzer-Fell“ ziehen alle Blicke auf sich. Was viele nicht wissen: Hinter dem glamourösen Aussehen steckt ein genetisches Merkmal – mit weitreichenden Folgen für Tier und Halter.
Dass sie schön aussehen ist klar – aber mit dem Glitzer von Bengal Katzen hat es noch etwas ganz anderes auf sich:
Das steckt hinter dem Glanz: Das „Glitzer-Gen“ Fgfr2
Bengal-Katzen gelten als außergewöhnlich schön – vor allem, wenn ihr Fell in der Sonne glänzt und glitzert. Wissenschaftler des HudsonAlpha Institute for Biotechnology in Alabama haben nun die Ursache für dieses Phänomen entschlüsselt: Das sogenannte Fgfr2-Gen.
Dieses Gen beeinflusst die Struktur der Haare. Bei betroffenen Katzen sind viele Haare hohl und lichtdurchlässig – sie reflektieren das Licht besonders stark, was zu dem typischen Schimmer führt. Das Phänomen wird im Englischen als „Glitter“ bezeichnet.
Studie: So verbreitet ist das Gen unter Bengal-Katzen
In einer groß angelegten Analyse von DNA-Proben aus 3.000 Bengal-Katzen entdeckten die Forscher, dass das Glitzer-Fell durch eine moderate Reduktion der Fgfr2-Genaktivität entsteht. Das Gen selbst spielt auch in der Embryonalentwicklung eine Rolle – ein vollständiger Verlust wäre nicht überlebensfähig.
Etwa 60 % der Bengal-Katzen tragen diese genetische Besonderheit. Bei anderen Katzenrassen ist sie hingegen extrem selten: Laut der Datenbank des „Wisdom Panel“ wurde das Glitzer-Gen nur bei etwa 5.500 von fünf Millionen getesteten Katzen gefunden.
Die Herkunft der Bengal-Katze: Ein Wildtier im Wohnzimmer?
Die Bengal-Katze ist eine sogenannte Hybridrasse. Sie entstand aus der Kreuzung einer Hauskatze mit einer asiatischen Leopardenkatze – eine wilde Art. Diese wilde Herkunft ist auch heute noch spürbar: Bengal-Katzen gelten als äußerst aktiv, verspielt und intelligent. Sie lieben Wasser und haben einen starken Bewegungsdrang.
Doch genau diese Eigenschaften können zum Problem werden – insbesondere für unerfahrene Katzenhalter. Bengal-Katzen benötigen viel Beschäftigung, Raum und Geduld. Wer diesen Ansprüchen nicht gerecht wird, läuft Gefahr, das Tier zu überfordern – mit Tierheimabgaben als traurige Folge.
Glitzernde Schönheit mit Schattenseiten
So attraktiv das Fell auch ist – das „Glitzer-Gen“ ist nicht frei von Kontroversen. Durch gezielte Zucht auf optische Merkmale wie das schimmernde Fell kann es zu Inzucht und gesundheitlichen Problemen kommen. Viele Tierschutzorganisationen warnen daher vor der unreflektierten Anschaffung dieser Tiere.
PETA und die Welttierschutzgesellschaft (WTG) raten vom Kauf ab. Problematisch ist dabei nicht nur die Haltung der Tiere selbst, sondern auch die Verbindung zum illegalen Wildtierhandel, die durch die Nachfrage nach exotischen Rassen wie Bengal- oder Savannah-Katzen gefördert wird.
Was du vor dem Kauf wissen solltest
Wer dennoch eine Bengal-Katze bei sich aufnehmen möchte, sollte auf eine seriöse Zucht achten, in der Gesundheit und Wohl der Tiere an erster Stelle stehen. Der Preis für eine Bengal-Katze kann bei über 1.000 Euro beginnen und schnell auf mehrere Tausend Euro steigen – ein Grund, warum die Tiere auch für unseriöse Vermehrer attraktiv sind.
Wichtig: Informiere dich gründlich, bevor du eine Bengal-Katze adoptierst, und prüfe auch die Möglichkeit, einem Tier aus dem Tierschutz ein Zuhause zu geben.
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