Typische Krankheiten von Degus
Trotz guter Pflege kann auch ein Degu erkranken. In diesem Fall ist es wichtig, schnell einen fachkundigen Tierarzt zu Rate zu ziehen, der die Erkrankung diagnostizieren und behandeln kann. Erfahren Sie hier alles rund um typische Krankheiten von Degus.
Krankheiten haben die verschiedensten Ursachen, wie Mangelerscheinungen oder bakterielle und Viruserkrankungen. Die beste Vorsorge für eine lange Gesundheit Ihrer Degus sind eine artgerechte Ernährung und eine ausreichende Hygiene. Diese darf man aber auch nicht übertreiben, denn Tiere, die niemals mit Erregern in Kontakt kommen, können kein ausreichendes Immunsystem aufbauen. Um Krankheiten bei Ihren Degus frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, regelmäßigeGesundheitschecks durchzuführen. Auf die folgenden neun typischen Krankheiten von Degus können Sie dabei besonders achten.
1. Erkältung bei Degus
Für eine Erkältung bei Degus gibt es verschiedene Ursachen. Diese können sein:
- Zugluft
- feuchte Einstreu
- zu niedrige Raumtemperatur
2. Durchfall bei Degus
Auch Durchfall kann verschiedene Ursachen haben. Neben Salmonellen sind Kolibakterien häufig der Grund für die Verdauungsstörungen. In einigen Fällen ist die Ursache des Durchfalls aber auch harmlos, zum Beispiel eine übermäßige Verfütterung von Grünfutter. Typische Durchfallsymptome sind ein breiiger oder dünnflüssiger Kot und ein kotverschmiertes Fell am After.
3. Wurmbefall von Degus
Auch wenn Degus im Innenraum gehalten werden, können sie von Würmern befallen sein. Eine mögliche Quelle, über die sich die Degus mit den Parasiten infizieren können, ist das Heu. Auch das Futter kann, wenn es nicht hygienisch verpackt ist, mit Wurmeiern kontaminiert sein.
Solange Ihre Degus gesund fressen, werden Sie einen Wurmbefall kaum bemerken. Kommt es aber zu Stress oder ist das Immunsystem geschwächt, nehmen die Würmer überhand und Ihre Degus werden plötzlich abmagern, ohne dass ein Grund dafür ersichtlich ist. In diesem Fall ist die Analyse einer Kotprobe erforderlich, um die Parasiten nachweisen zu können.
4. Ektoparasiten bei Degus
Neben Endoparasiten, die den Darm der Degus bevölkern, können sich die Tiere auch Ektoparasiten wie Milben, Flöhe oder Läuse einfangen. Hinweise darauf sind kahle Stellen, auch andauerndes Kratzen kann auf Ektoparasiten hinweisen. Quelle für die Schädlinge sind meist verunreinigte Einstreu, kontaminiertes Futter oder Heu.
Beim Verdacht auf Parasitose sollten Sie Ihre Degus genau untersuchen! Streichen Sie den Tieren dazu gegen den Strich durch das Fell und schauen Sie genau nach, ob Sie die Parasiten, deren Eier oder Kot entdecken können. Lassen sich die Degus nicht so genau untersuchen, können Sie auch ein weißes Tuch über Nacht über das Gehege legen. Am nächsten Morgen können Sie dann das Tuch gegen das Licht halten, wobei Sie Parasiten schnell erkennen.
Verunreinigte Einstreu kann Ursache für Parasiten bei Degus sein. ©Pixaby/dianakuehn30010
5. Allergien bei Degus
Wenn Ihre Degus häufig niesen, ohne dass sie eine Erkältung haben, kann dies ein Hinweis auf eine Allergie sein. Die genaue Ursache findet man meist nur mit einigen Versuchen heraus. Hierzu müssten Sie nach und nach alle Stoffe wie Futter oder Einstreu, die allergieauslösend sein könnten, aus dem Gehege entfernen. Zeigt sich dann eine Besserung bei Ihren Degus, haben Sie wahrscheinlich den Auslöser der Allergie gefunden.
6. Hitzschlag bei Degus
Durch starke Sonneneinstrahlung oder Überhitzung des Geheges besteht die Gefahr des Hitzschlages bei Degus. Vor allem bei Gehegen mit großen Glasfronten, die im direkten Sonnenlicht stehen, kommt es schnell zu einem Hitzestau. Bei einem Transport an heißen Sommertagen muss ebenfalls beachtet werden, dass sich die warme Luft in der Transportbox nicht staut. Degus mit Hitzschlag liegen teilnahmslos in ihrem Gehege und haben eine erhöhte Atemfrequenz.
7. Abszesse bei Degus
Als Folge einer Bisswunde oder bei Entzündungen im Mundraum, zum Beispiel infolge einer Zahnfehlstellung, kann es bei Degus zur Bildung eines Abszesses kommen. Ein Abszess ist eine vom gesunden Gewebe klar abgegrenzte Eiterung.
Die Behandlung eines solchen Abszesses kann nur durch einen Tierarzt erfolgen. Dieser wird den Eiterherd öffnen und den Eiter entfernen. Anschließend wird die Abszesshöhle gespült und mit Antibiotika behandelt. Meist muss die Behandlung über mehrere Tage wiederholt werden, um eine vollständige Heilung zu erreichen.
Eine typische Krankheit bei Degus ist Diabetes. © Rüdiger Hirsemann-stock.adobe.com
8. Diabetes bei Degus
Degus sind relativ anfällig für Diabetes mellitus. Die Erkrankung beruht auf einem Mangel an Insulin, einem Hormon, das die Aufgabe hat, den Blutzuckerspiegel auf einem bestimmten Niveau zu halten.
Die Diabetes-Erkrankung kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Bei Degus ist es neben einer zu zuckerhaltigen Ernährung (Einfachzucker) auch eine genetische Komponente. Es ist deshalb wichtig, dass Sie Ihre Degus gesund ernähren und auf Futter mit zu viel Zuckergehalt verzichten. Diabetes können Sie bei Ihren Tieren an Symptomen wie vermehrtem Durst und Wasserlassen erkennen. Eine Heilung ist nicht möglich, doch durch eine entsprechend zuckerarme Diät können Sie das Leben Ihrer Degus deutlich verlängern.
Als Folge von Diabetes kann auch eine Linsentrübung (Katarakt) auftreten, die das Sehvermögen der Degus beeinträchtigt. Eine solche Linsentrübung kann aber auch durch einen hohen Aldose-Reduktase-Gehalt in der Linse entstehen. Dieser sorgt für einen ungewöhnlich schnellen Stoffwechsel von Glucose und Galaktose, wodurch osmotisch wirksame Stoffwechselprodukte (sogenannte Polyole) entstehen, die für die Trübung verantwortlich sind.
Viele Degus werden trotz Linsentrübung sehr alt, sie kommen mit der Linsentrübung gut zurecht und haben nie Probleme mit der Erkrankung. In einigen Fällen gibt es aber auch einen akuten Krankheitsverlauf. Die von dieser Form betroffenen Degus sterben oft innerhalb von wenigen Wochen oder Monate nach Ausbruch der Erkrankung.
9. Wunden bei Degus
Wunden können verschiedene Ursachen haben, meist sind sie jedoch die Folge von Beißereien. Wichtig ist, nicht nur die Wunden zu versorgen, sondern auch nach der Ursache zu suchen. Bei ernsthaften Streitereien innerhalb einer Gruppe oder eines Paares müssen die Tiere getrennt werden.
Um eine Infektion von Wunden zu vermeiden, sollte das verletzte Tier in eine Krankenbox (zum Beispiel Faunabox) gesetzt werden, in der unbedrucktes Küchenpapier als Bodengrund verwendet wird. Anschließend kann die Wunde vorsichtig mit einem Wattestäbchen gereinigt werden. Zur Wundreinigung können Sie eine sterile Kochsalzlösung verwenden, die Sie in jeder Apotheke erhalten.