Das Deguheim

Vor der Anschaffung von Degus muss das passende Gehege bereits fertig eingerichtet sein. Ein artgerechtes Gehege ist wichtig, damit sich die Degus bei Ihnen wohlfühlen und gesund bleiben. Auf diese Dinge sollten Sie bei der Gestaltung des Deguheims achten.

Ein artgerechtes Deguheim ist wichtig für die Gesundheit Ihrer Degus.
Ein artgerechtes Deguheim ist wichtig für die Gesundheit Ihrer Degus.© Oleg Kozlov-stock.adobe.com

Für die artgerechte Haltung von Degus ist neben der Ernährung auch die richtige Gestaltung des Geheges essentiell. Wichtig sind vor allem die Gehegegröße, die Gehegeeinrichtung sowie der Standort und die Art des Geheges.

Die richtige Größe des Deguheims

Degus sind sehr aktive Nager, die gerne klettern, rennen und graben. Diese Bedürfnisse muss das Deguheim zufriedenstellen können.

Bei der Größe des Degu-Heims gilt: Zu groß gibt es nicht. Das Gehege stellt den Lebensraum der Tiere dar und muss deshalb alle Bedürfnisse der Tiere befriedigen. Da Degus sich nicht nur kletternd fortbewegen, sondern sich auch gerne am Boden aufhalten, muss das Gehege nicht nur über eine ausreichende Höhe, sondern auch eine entsprechende Grundfläche besitzen.

Ein Degugehege für zwei gleichgeschlechtliche Tiere darf eine Größe von 100 cm x 50 cm x 100 cm (B x T x H) daher nicht unterschreiten. Besser ist es, wenn das Gehe noch größer ist und 120 cm breit und hoch ist. Es ist sehr schwer, in den herkömmlichen Shops einen Käfig zu finden, der diesen Anforderungen entspricht. Die meisten angebotenen Käfige sind viel zu klein für Degus! Lassen Sie sich nicht von Bezeichnung wie "XL" im Namen beirren, das trifft nämlich nur in seltenen Fällen zu. Ein Käfig, der den Maßen entspricht, ist zum Beispiel die Royal Suite XL von Savic*, vorausgesetzt man nutzt es als einen Käfig und nicht als zwei!

Für jedes weitere Tier muss auch das Gehege größer werden! Die tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) spricht hier von 50% pro zwei neuen Degus.

Das Deguheim muss hoch und breit sein!
Das Deguheim muss hoch und breit sein! © Эдуард Лазарев-stock.adobe.com

Die Art des Deguheims

Zunächst gilt es, die Art des Geheges auszusuchen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass das Gehege sowohl hoch genug zum Kletter ist aber auch genug Einstreu zum Graben unterbringen kann.

Ein Aquarium für Degus?

Ein Aquarium als Degugheim hat unterschiedliche Vor- und Nachteile. Vorteile sind:

  • Im Gegensatz zu Gehegen mit Bodenwannen aus Plastik können die Nager ein Aquarium nicht mit ihren Zähnen zerstören.
  • Im Aquarium kann eine ausreichend hohe Schicht Einstreu eingebracht werden. So können die Degus ausgiebig ihrem Grab-Trieb nachgehen, und durch das Glas wird die umherfliegende Einstreu zurückgehalten.

Ein großer Nachteil von Aquarien als Degugehege sind ihre meist sehr geringe Höhe. Degus können darin nicht ausreichend klettern und werden in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

Wählen Sie ein Aquarium als Deguheim, so müssen Sie es mit einem (selbstgebauten) Aufsatz aus Holz und Draht kombinieren, der den Degus auch Bewegungsmöglichkeiten in die Höhe bietet. Der Eigenbau eines Aufsatzes ist mit ein wenig handwerklichem Geschick leicht zu bewerkstelligen. Dabei muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Holz nicht durch die Degu-Zähne erreicht werden kann, da es von den fleißigen Nagern sonst schnell zerstört wird.

Der Aufsatz löst auch ein weiteres Problem bei Aquarien, denn er beugt eine schlechte Belüftung vor.

Gitterkäfige für Degus?

Viele Gitterkäfige, beispielsweise Volieren für Vögel, haben den Nachteil, dass sie keine ausreichende tiefe Bodenwanne besitzen oder diese nur aus Kunststoff besteht. Das Problem daran ist, dass eine zu flache Bodenwanne nicht zum Graben ausreicht und die Degus den Kunststoff kaputt nagen können.

Dennoch gibt es auch im Fachhandel einige Gehege, die für Degus geeignet sind, denn inzwischen ist der Handel auf die Nachfrage der Degu-Halter aufmerksam geworden. So gibt es einige Volieren, die auch für die Haltung von Chinchillas gedacht sind. Sie haben eine hohe Bodenwanne aus Metall und sind somit auch für Degus geeignet. Hat Ihr Käfig das nicht, müssen Sie durch eine externe Wanne eine Buddelmöglichkeit für Ihre Degus schaffen.

Der Vorteil von Gitterkäfigen ist, dass problemlos zusätzliche Etagen eingefügt werden können, die zusätzlichen Platz in die Höhe bringen. Leider wir dies von vielen Degu-Haltern nur unzureichend genutzt. So sieht man immer wieder Käfige, die nur wenige Etagen enthalten, sodass der Raum nur unzureichend ausgenutzt wird.

Bei den Etagen sollten Sie auf Folgendes achten:

  • Sie sollten leicht zu reinigen sein.
  • Sie sollten sich ggf. auch leicht austauschen lassen.
  • Ideal sind Etagen aus naturbelassenem Holz, die durch einen ungiftigen Lack vor dem Eindringen von Urin geschützt werden.
Bei einem Gittergehege für Degus müssen Sie beim Kauf unbedingt darauf achten, dass die Gitterstäbe nicht zu weit auseinander stehen, da sonst die Degus aus dem Gehege entkommen oder ihren Kopf im Gitter einklemmen könnten. Faustregel: Kommt der Degu mit dem Kopf durch das Gitter, ist der Gitterabstand zu weit.

Degugehege selber bauen

Inzwischen entscheiden sich immer mehr Degu-Halter, ihren Degus selbst ein Gehege zu bauen. Das hat den Vorteil, dass man das Gehege nach den eigenen Wünschen und vor allem groß genug gestalten kann.

Zum Material eines selbst gebauten Deguheims sollten Sie diese Dinge wissen:

  • Die Baustoffe müssen den Nagezähnen der Degus standhalten.
  • Ideal sind zum Beispiel beschichtete Spanplatten, da sie den Nagezähnen der Tiere keine Angriffsfläche bieten.
  • Ecken und Kanten können mit Aluminiumleisten vor dem Benagen geschützt werden.
  • Noch besser sind Glasplatten als Baustoff geeignet.

Sie können Glasplatten bei jedem Glaser erworben werden. Nur wer gutes Spezialwerkzeug und ausreichend Erfahrung hat, sollte sich selber an die Bearbeitung des Glases geben. Mit Alu-Profilen kann ein Grundgerüst erstellt werden, in das dann abschließend die fertig zugeschnittenen Glasscheiben eingefügt werden. Auf diese Weise kann ein Gehege entstehen, das einen echten Blickfang darstellt und optimal an die räumlichen Gegebenheiten für die Degus angepasst ist.

Die Einrichtung des Deguheims ist sehr wichtig für die Beschäftigung von Degus.
Die Einrichtung des Deguheims ist sehr wichtig für die Beschäftigung von Degus.© Frogfish-stock.adobe.com

Die Einrichtung des Degugeheges

Neben der richtigen Größe spielt auch die artgerechte Einrichtung des Deguheims eine wichtige Rolle, denn selbst das größte Gehege ist ohne Beschäftigungsmöglichkeiten langweilig. Als Einrichtung des Deguheims eignen sich:

Das Deguheim braucht dringend mehrere Ebenen. Dafür können Sie die Bretter und Korkröhren verwenden.

Außerdem brauchen Degus eine mindestens 15 cm hohe, einsturzgesicherte Einstreuschicht aus je einem Drittel Kleintierstreu, Heu und Stroh. Diese ist notwendig, damit die Tiere ausreichend graben können.

Der richtige Standort des Deguheims

Neben der Wahl des Geheges ist auch die Auswahl des Gehegestandorts wesentlich für die Lebensqualität Ihrer Degus. Mit dem richtigen Standort können Sie einige Erkrankungen bei Degus vorbeugen. Folgende Standorte sind für das Degugehege nicht geeignet:

  • in der Nähe von Fernsehern oder HiFi-Anlagen (der Lärm stört die Tiere mit ihren empfindlichen Ohren erheblich)
  • Zimmer, in denen geraucht wird (extrem gesundheitsschädlich!)
  • Orte, an denen sich das Gehege zu stark aufheizt (Gefahr eines Hitzschlags)

Als tagaktive Tiere benötigen Degus ausreichend Tageslicht. Zwar sind dunkle Ecken nicht vollkommen ungeeignet, aber im Gehege muss neben Licht auch ausreichend Schatten zur Verfügung stehen, in den sich die Degus bei Bedarf zurückziehen können.

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