Frettchen und Kinder
"Mama, ich wünsche mir ein Frettchen!" Natürlich sind auch Kinder von den kleinen Kobolde begeistert. Als Geburtstagsgeschenk eignet sich ein Frettchen jedoch auf gar keinen Fall!
Die Anschaffung von Frettchen will wohlüberlegt sein. Einem spontanen Weihnachts- oder Geburtstagswunsch dürfen Sie auf keinen Fall nachkommen. Generell kommen Kinder und Frettchen aber meist gut miteinander aus. Sollte Ihr Kind mehrfach den Wunsch nach einem Frettchen äußern und zeigt es ehrliches Interesse, muss als Erstes eine Familiensitzung einberufen werden. Frettchen sind weit aufwendiger in Haltung und Pflege als die "typischen" Haustiere für Kinder, wie Meerschweinchen und Kaninchen. Zudem wollen sie in die Familie integriert werden, und so müssen alle Familienmitglieder mit den neuen Mitbewohnern einverstanden sein und sich um sie kümmern. Sie müssen sich jedoch auch bewusst sein, dass stets Sie für das Tier verantwortlich sind und niemals das Kind. Für artgerechte Haltung und Versorgung müssen Sie die Zeit aufbringen. Ihr Kind kann Sie lediglich dabei unterstützen.
Neue FreundeIst die Entscheidung für Frettchen gefallen, müssen Sie Ihrem Kind den richtigen Umgang mit den Tieren erklären. Ab einem Alter von zehn Jahren etwa sind Kinder alt genug, um Verantwortung zu übernehmen. Informieren Sie Ihr Kind über die Eigenarten und Verhaltensweisen der kleinen Strolche. Machen Sie deutlich, dass die Tiere einen eigenen Charakter haben und selber entscheiden, wann sie spielen und wann sie ihre Ruhe haben wollen. Lassen Sie es auch bei der Einrichtung des Käfigs mithelfen und nehmen Sie es zum Futterkauf mit. So lernt Ihr Sprössling, was das Frettchen braucht und wie es zu versorgen ist.
Sind die Frettchen einmal im Haus müssen die ersten Zusammentreffen Ihres Kindes und Ihrer neuen Mitbewohner unter Ihrer Aufsicht stattfinden. Erklären Sie dem Kind, wie es sich den Frettchen nähern soll und wie sie hochgehoben werden. Ist ihr Kind alt genug, sollten Sie es auch in die Versorgung der Frettchen mit einbinden. Das Säubern der Katzenklos, das Auswaschen der Näpfe und das Füttern sind Aufgaben, die Ihr Kind übernehmen kann. So lernt es, Verantwortung für den neuen Freund zu übernehmen. Säuglinge und Kleinkinder sollten nie ohne Aufsicht in die Nähe der Frettchen gelassen werden. Der Geruch von Säuglingen und Pflegecremes übt eine magische Anziehungskraft auf Frettchen aus, und diese Tiere können fest zubeißen.
Kleinkinder sind mit den quirligen Rabauken oft überfordert. Ihre Bewegungen sind noch zu unkoordiniert. Sie können ein Frettchen nicht richtig festhalten und drücken oftmals zu fest zu. Die Tiere wissen sich in solchen Momenten zu wehren und werden dann häufig als "bissig" abgestempelt. Jugendliche sind oft in der Lage, einen Großteil der Verantwortung zu tragen. Sie sind jedoch immer auf Ihre Unterstützung angewiesen. Sollte Ihr Kind irgendwann das Interesse für das Tier verlieren, müssen Sie die Frettchen versorgen und im Notfall ein neues, artgerechtes Zuhause für sie finden. (Alexandra Frankh)Haltung: