Kastration bei Kaninchen

Die Kastration von Kaninchen kann viele Vorteile haben. Denn neben dem Aspekt, dass dadurch ungewollter Nachwuchs verhindert wird, können so auch Aggressionen der Kaninchen untereinander verringert werden. Lesen Sie hier alles rund um das Thema Kastration bei Kaninchen.

Um mehrere Kaninchen zusammenhalten zu können, ist eine Kastration oft notwendig.
Um mehrere Kaninchen zusammenhalten zu können, ist eine Kastration oft notwendig. © Carola Schubbel-stock.adobe.com

Ungewollter Kaninchen-Nachwuchs kann sowohl für den Halter als auch für die Jungen fatale Folgen haben. Denn wenn weder Platz noch Abnehmer zur Verfügung stehen, bedeutet das für die Tiere meist großes Leid. Durch Kastrationen kann ungewollter Kaninchen-Nachwuchs verhindert werden.

Warum ist eine Kastration bei Kaninchen notwendig?

Neben dem Vermeiden von ungewolltem Nachwuchs hat die Kastration von Kaninchen auch noch weitere Vorteile. Kaninchen sind gesellige Tiere und brauchen dringend einen oder mehrere Artgenossen, mit denen sie zusammenleben. Tun sie das nicht, können sie Verhaltensstörungen entwickeln, seelisch verkümmern und krank werden.

Werden jedoch ausschließlich gleichgeschlechtliche Kaninchen zusammengehalten, kann es zu Aggressionen unter den Tieren kommen. In der freien Natur ist das kein Problem, doch in einem Gehege können sich die Tiere nicht aus dem Weg gehen. Daher empfiehlt sich die Haltung von Kaninchen unterschiedlichen Geschlechts.

Um dabei unkontrollierten Nachwuchs zu vermeiden, ist die Kastration von Kaninchen dabei unerlässlich. Kastrierte Tiere haben nicht nur ihre Fortpflanzungsfähigkeit verloren, sie sind in der Regel auch friedfertiger - übrigens auch gegenüber ihrem Menschen. Gerade weibliche Kaninchen können nämlich beim Eintritt der Geschlechtsreife bissig werden.

Achtung: Die gemeinsame Haltung von einem Kaninchen und einem Meerschweinchen ist für das Aggressionsproblem bei Kaninchen keine artgerechte Lösung! Ein Meerschweinchen kann den Artgenossen nicht ersetzen. Meerschweinchen und Kaninchen sprechen unterschiedliche Sprachen, Missverständnisse sind da vorprogrammiert. Leidtragender ist meist das schwächere Meerschweinchen.
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Wer keinen Platz und keine Abnehmer für Kaninchennachwuchs hat, sollte seine Kaninchen kastrieren lassen, um Tierleid zu verhindern.© DoraZett-stock.adobe.com

Was muss bei der Kastration von Kaninchen beachtet werden?

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, eines oder mehrere Ihrer Kaninchen kastrieren zu lassen, sollten Sie dabei folgende Punkte beachten:

  • Weibchen können je nach Entwicklungsstand ab einem Alter von vier Monaten kastriert werden.
  • Männchen können kastriert werden, sobald ihre Hoden im Hodensack fühlbar sind. Das ist je nach Rasse ab einem Alter von dreieinhalb bis fünf Monaten der Fall.
  • Nach der Kastration sollten die Tiere etwa drei Tage auf sauberen Tüchern gehalten werden, damit keine Einstreu in die Operationswunde gelangen kann.
  • Männchen können zwei bis drei Wochen nach der Kastration noch zeugungsfähig sein, weil sich noch Spermien in den Samenleitern befinden.
Besprechen Sie die Kastration auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt. Er wird Sie ausführlich beraten und Ihnen erklären, was Sie vor und nach der Kastration beachten sollten.

Narkoserisiko bei der Kastration von Kaninchen

Ein Wermutstropfen ist jedoch mit der Kastration verbunden: das Narkoserisiko. Es ist bei Kaninchen leider höher als bei Hund und Katze. Um das Narkoserisiko zu verringern, sollten Sie Folgendes beachten.

  • Im Gegensatz zu anderen Tieren dürfen Kaninchen auf gar keinen Fall nüchtern operiert werden. Am besten, Sie füttern die Tiere vorher mit gutem Heu.
  • In den ersten Stunden nach der Operation, während des Narkosenachschlafs, müssen die Kaninchen außerdem warm gehalten werden, bis sie völlig wach sind, denn sie kühlen leicht aus.
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