Schockierender Fall von Animal Hoarding: Mumifizierte Hunde entdeckt
In Pasewalk haben Polizei und Tierrettung einen erschütternden Fall von Tiermisshandlung aufgedeckt.
Auf einem verlassenen Grundstück in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) stießen Polizei und Tierrettung auf die mumifizierten Überreste von sechs Tieren, darunter drei Hunde. Am neuen Wohnsitz des verantwortlichen Ehepaars wurden weitere leidende Tiere gefunden.
Bereits Anfang Dezember hatten Anwohner aus dem Pasewalker Stadtteil Stiftshof die Behörden alarmiert. Sie berichteten von katastrophalen Zuständen auf dem Grundstück des Ehepaars und davon, dass dort zahlreiche Tiere unter extrem schlechten Bedingungen lebten.
Die Tierrettung Vorpommern-Greifswald wurde informiert und handelte umgehend. Bei einer Inspektion des Geländes fanden die ehrenamtlichen Helfer zahlreiche unterernährte und kranke Tiere vor. Für einige Tiere kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Grauenhafte Zustände auf beiden Grundstücken
Auf dem Gelände wurden die mumifizierten Überreste von drei Hunden und drei Kaninchen entdeckt. Die verbliebenen Tiere, die ohne ausreichende Nahrung oder Pflege überleben mussten, wurden umgehend in die Obhut der Tierrettung übergeben. Kurz darauf ermittelte die Polizei den neuen Wohnsitz des Ehepaars und führte dort eine weitere Untersuchung durch, wie der „NDR“ berichtete.
Am neuen Standort fanden die Beamten neun Hunde, darunter sechs Welpen, sowie mehrere Kaninchen. Die Hunde waren in einem Gartenhaus eingesperrt und stark unterernährt. Die beschlagnahmten Tiere wurden in die Obhut der Tierschützer übergeben und zeigen inzwischen erste Fortschritte. Sie sollen bald an Pflegefamilien vermittelt werden, um ein besseres Leben zu führen.
Animal Hoarding: Ein erschreckendes Beispiel
Besonders erschütternd war der Anblick eines gelähmten Welpen, der unter unbehandelten Hautentzündungen litt. Auch die Kaninchen waren in verdreckten Käfigen ohne Nahrung oder Wasser untergebracht. Ein verendetes Kaninchen lag wochenlang zwischen seinen lebenden Artgenossen.
Laut dem Veterinäramt handelt es sich um einen Fall von Animal Hoarding, einer psychischen Erkrankung, bei der Betroffene viele Tiere halten, ohne sie angemessen versorgen zu können.
Die mumifizierten Überreste der Tiere werden derzeit obduziert, um die Vernachlässigung und Misshandlung nachzuweisen. Diese Ergebnisse sollen als Beweise für die Strafanzeigen wegen Tierquälerei dienen.
Zudem wird geprüft, ob ein generelles Tierhalteverbot gegen die Verantwortlichen ausgesprochen werden kann. Die beschlagnahmten Hunde sollten zunächst in einem Quarantäne-Zwinger untergebracht werden, konnten aber auf eine Pflegestelle des Vereins „Zweite Chance für Hunde“ umziehen. Dort haben sich bereits zahlreiche Interessenten gemeldet, die den Hunden ein neues Zuhause bieten möchten. Auch die Kaninchen werden auf einer spezialisierten Pflegestelle betreut.
Der Fall löste bundesweit Bestürzung aus. Am Mittwochabend versammelten sich laut Polizeiangaben 110 Menschen aus Ostdeutschland zu einer Mahnwache. Sie entzündeten Kerzen und legten Blumen nieder, berichtete der „NDR“. Wenige Stunden zuvor wurden auf dem Grundstück weitere Überreste eines Hundes unter einem Laubhaufen gefunden.
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