Geschlechtsbestimmung bei Ziervögeln
Viele exotische Vogelweibchen sind mit bloßem Auge nicht von ihren Männchen zu unterscheiden. Mit einem DNA-Federkieltest lässt sich jedoch meist ohne großen Aufwand das Geschlecht des Vogels bestimmen.
Während bei unseren heimischen Singvögeln die Hähne sich deutlich von ihren unscheinbaren Weibchen abheben, sieht’s bei den bunt schillernden Exoten anders aus: Meist gleichen sich die Geschlechter wie ein Ei dem anderen. Und nur selten entlarven sich die Herren der Vogelwelt durch Gesang, wie bei der China-Nachtigall.
Das Gefühl kann trügen
Wer bei Graupapagei, Beo, Amazone, Ara und Co. wissen will, ob er einen "Er" oder eine "Sie" zu Hause hat, wer seinem Single einen Partner schenken oder züchten will, sollte sich nicht aufs Gefühl verlassen, denn das trügt: Fast alle Stubenvögel sind brillante Schauspieler, die problemlos als Männchen in die Frauenrolle und umgekehrt schlüpfen können. Sicherheit bringt bei einigen ein in die Voliere gehängter Kasten: Bei Unzertrennlichen bauen nur die Weibchen, bei vielen Sittichen muss "er" vor der Türe bleiben.
Endoskopie
Kein Irrtum ist möglich, wenn die Vögel (unter Narkose) endoskopiert werden, denn mit der Sonde entdeckt der Tierarzt Eierstöcke oder Hoden und kann so eindeutige Auskunft geben. Aufgrund des Narkose- und Stressrisikos, dem der Vogel durch dieses Verfahren ausgesetzt ist, sollte darauf möglichst verzichtet werden. Auch führen nicht alle Tierärzte so eine Endoskopie durch.
Federkieltest
Weniger aufwendig, wesentlich unproblematischer und immerhin mit 99 Prozent Sicherheit identifiziert ein DNA-Federkieltest das Geschlecht des Vogels: Dazu müssen Sie eine gezogene oder (frisch) ausgefallene Feder – der schnellen Verderblichkeit wegen in Alu- oder Gefrierfolie verpackt – zu einem Analyseinstitut schicken. Die DNA-Analyse kostet zwischen 50 und 100 Euro und kann in den großen Vogelkliniken in Berlin, Giessen, Hannover, München oder Leipzig sowie bei Spezialtierärzten für Geflügelkrankheiten gemacht werden.