Mauserhilfe bei Wellensittichen

Wenn Ihr Gefiederter während der Mauser sein Federkleid verliert und wie ein gerupftes Huhn aussieht, fühlt er sich häufig schlecht. Mit zusätzlichen Streicheleinheiten, besonderer Pflege und spezieller Nahrung lässt er sich schnell wieder aufpäppel

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Foto: Yury Shirokov / Fotolia© Foto: Yury Shirokov / Fotolia

Durch die Wohnung schweben kleine, weiße Daunenwölkchen. Deren Urheber aber sitzt schwer frustriert auf der Stange vor dem Vogelheim und schlägt mit den Flügeln. Es ist mal wieder soweit: der Kleine mausert. Er ist aber nicht krank. Nur wirkt der notwendige Federwechsel, der in der Natur meist während einer Brut so nebenbei erledigt wird, beim Stubenvogel viel dramatischer. Einmal im Jahr kommt das bei erwachsenen Tieren in der Regel vor. Junge Sittiche mausern ab etwa dem 3. Lebensjahr. Dabei gehen nicht nur die sich schnell erneuernden Federn verloren, sondern auch ein ganz schönes Stück vom Selbstbewusstsein. Der Vogel möchte fliegen und flattert doch nur, und manchmal droht sogar ein Absturz.

Von wegen gerupftes Huhn

Er sitzt an seinem Lieblingsplatz – und plötzlich ist es ihm dort zu kalt. Wehe, wenn dann ein Mensch noch dumme Scherze macht. Von wegen "gerupftes Huhn": Auch ohne seine langen, schönen Schwanzfedern will das Vögelchen als Familienmitglied ernst genommen werden. Menschen können ihrem kleinen Freund dabei helfen – psychisch und körperlich. Und tatsächlich ist beides wichtig. Nicht nur der Organismus, auch die Seele braucht jetzt Pflege. Also bitte kein offensichtliches Vergnügen am saisonalen Missgeschick des Kleinen zeigen, auch wenn er manchmal wirklich komisch wirkt.

Streicheleinheiten fürs Selbstvertrauen

Stattdessen gehen Sie ganz behutsam mit ihm um, geben dem Körperchen die Streicheleinheiten, die schließlich in seiner Seele landen. Der Wellensittich braucht jetzt Selbstvertrauen. Was dazu verhilft, wird auch im Minigehirn registriert. Da wäre zum Beispiel die Temperatur: Jetzt friert er leichter, deshalb vermeiden Sie Zugluft. Außerdem kann er leichter abstürzen oder schwerer auffliegen. Spannen Sie eine Schnur vom Käfigboden zur Sitzstange, dann kann er selbst wieder in die Höhe klettern. Dass ausgegangene Federn entfernt werden, versteht sich von selbst.

Kalzium und Phosphor als Mauserhilfe

Die neuen wachsen mit ein bisschen Unterstützung durch geeignete Nahrung umso schneller nach. Kalzium- und phosphorreiche Mauserhilfen gibt’s beim Zoofachhändler. Außerdem helfen diese Mauserstangen als Knabberbeschäftigung gegen Langeweile in der Zeit ohne Freiflug. Die handelsübliche Mauserhilfe kann auch in Pulverform unters gewohnte Futter gemischt werden. Obst, Salat und ein Mineralpickstein tun ein Weiteres. Die höchste Wonne ist ein- oder zweimal täglich ein Bad mit lauwarmem Wasser. Das schwemmt die Federn weg und steigert die Stimmung. Nach ein paar Wochen ist dann der ganze Mauserstress wieder vergessen.

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