Nandaysittich
Dieser schlanke Sittich ist im Süden Brasiliens, in Südost-Bolivien, Paraguay und Nord-Argentinien beheimatet. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Aussehen, Aufzucht, Lebensweise, Kommunikation, Ernährung und Haltung des Nandaysittich.
Steckbrief
- Körperlänge: 32 - 37 cm
- Gewicht: 120 - 141 g
- Lebenserwartung: 13 - 18 Jahre
- Verbreitung: Inneres südliches Südamerika
- Lebensraum: Lichte Wälder, Baum- und Buschgruppen in der Savanne
- Artbestand: Gering gefährdet
Systematik
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Papageien
- Familie: Eigentliche Papageien
- Gattung: Nandaysittiche
- Art: Nandaysittich (Nandayus nenday)
Aussehen
Männchen und Weibchen des Nandaysittichs sind gleichermaßen grün gefärbt. Sie haben ein schwarzes Kopfgefieder, das bis zur Kehle reicht, ein blassblaues Brustschild, rote Schenkel und schwarzbraune Schwingen und Schwanzfedern. Die Außenfahnen der Flügel- und Schwanzfedern sind blau. Der schwarze Schnabel, die weißen nackten Augenringe, die braunen Augen und Füße vervollständigen ihr schönes Aussehen. Die Jungvögel zeigen weniger blaues Brustgefieder und haben einen noch kürzeren Schwanz.
Nachwuchs und Aufzucht
Als Nistgelegenheiten werden Baumhöhlen und ausgefaulte Weidezaunpfähle genommen. Das Gelege besteht meistens aus vier Eiern, die vom Weibchen alleine bebrütet werden. Nach zumeist 23 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie bleiben rund sieben Wochen im Nest und verlassen es voll flugfähig. Nach drei weiteren Wochen sind sie selbstständig.
Lebensweise und Verhalten
Dieser schlanke Sittich ist im Süden Brasiliens, in Südost-Bolivien, Paraguay und Nord-Argentinien beheimatet. In meist großen Flügen ist er in den Savannen, dem Gran Chaco und dem Mato Grosso anzutreffen. Selbst zur Brutzeit scheint der Nandaysittich in kleinen Gruppen zu bleiben, denn es werden oft mehrere Paare nahe beieinander brütend gefunden. Auf Nahrungssuche sind oft ganze Schwärme von ihnen unterwegs. Da sie ein großes Nagebedürfnis haben, richten sie teilweise immensen Schaden in den Obstbaumplantagen ihrer Heimat an.
Kommunikation
Die Nandaysittiche haben laute Stimmen, mit denen sie im Fluge fast ständig ein "kriii-ih kriii-ih" ausstoßen. Beim Landen auf Ästen, weniger auf dem Boden, lassen sie ein heiseres Geplapper hören. Wenn sie auf dem Geäst oder im Gras nach Nahrung suchen, verhalten sie sich ruhig.
Ernährung
Sie leben in der Natur von Samen, Nüssen, besonders denen mancher Palmen, Früchten, Beeren, Blüten, Knospen und Rinde. Als Nahrung eignet sich ein Großsittich-Mischfutter aus verschiedensten Samen – gekeimt oder halbreif. Sie mögen viel Grünes, Obst, Gemüse und Beeren. Ein Ei- oder Weichfutter mit geraspelter Möhre oder Rüben vermengt, ist für die Aufzucht der Jungen erforderlich. Ebenso Futterkalk, ein Kalkstein und Grit. Täglich frisches Wasser darf nie fehlen.
Haltung
Die Nandaysittiche brauchen als Lebensraum eine Voliere aus massivem Metall, denn auch die Rahmen ihrer Volieren werden, sofern sie aus Holz gebaut sind, schnell zernagt. Obwohl sie gute Zuchtvögel sind und drei bis vier Jungen zuverlässig großziehen sind sie aus diesem Grund und auch des lauten Kreischens wegen bei vielen Papageienfreunden nicht sehr beliebt.
Hätten Sie’s gewusst?
Die Nandaysittiche können nicht ohne Streit mit anderen Papageien zusammen in einer Voliere leben. Mit Hühnervögeln wie Wachteln, Fasanen, Häherlingen, Staren und sogar den viel kleineren Finkenvögeln kommen sie dagegen gut aus. Häufig beachten sie diese überhaupt nicht.