Wie viele Reize braucht ein Welpe wirklich?
Tausend neue Eindrücke stürzen auf einen Welpen ein, und dann wird er auch noch von allen Seiten bewundert und gestreichelt. Zu viel des Guten? Oder normal und notwendig? In "Partner Hund" haben wir Sie nach Ihren Erfahrungen gefragt. Lesen Sie hier, wie unsere Leser mit ihren Welpen im neuen Umfeld umgehen.
Geben Sie dem Welpen Zeit
Aller Anfang ist schwer – manche Platitüden sind einfach wahr. Und wenn man sich entschließt, einen Welpen ins Haus zu holen, gilt dieser Satz allemal. Die Aufregung und Vorfreude sind groß, die Erwartungen hoch, die Pläne hochfliegend. Und dann ist alles anders, denn man merkt, dass die Reaktionen des Welpen, die eigenen und die des Umfeldes einfach nicht berechenbar sind.
Zu viele Menschen überfordern den Welpen
So erzählen einige Leser, dass die gesamte Nachbarschaft sich bereits am Gartenzaun versammelt hatte, um den Neuankömmling zu begrüßen, kaum dass er in die Einfahrt bog. Und schon war es vorbei mit der Ruhe, der geplanten langsamen Eingewöhnung. Gott sei Dank wird das aber in den wenigsten Fällen als problematisch oder störend empfunden: "Wir wollten schließlich, dass unser Hund ein kontaktfreudiger Menschenfreund wird, der alle Menschen in unserem Leben kennt", schreibt eine Leserin, deren Welpe vom ersten Tag an eine Menge Kontakte hatte. Setzen Sie Grenzen, wenn nötig. Auch wenn viele Leser prinzipiell nichts gegen Streicheleinheiten für ihren Welpen haben, gibt es auch Besitzer, die einen anderen Weg wählen.
Wer darf den Hund anfassen und ihn füttern?
Eine Halterin wollte bewusst, dass ihr Hund nur von Familienangehörigen angefasst wird und von niemandem Futter annimmt, außer von ihr. "Mit anderen Hundebesitzern gab es oft heftige Diskussionen: Mein Hund würde aggressiv, ich müsse ihn sozialisieren und sei ein Tierquäler. Heute ist er aber sozialisiert und verträglich." Und sie fügt hinzu: "Sind wir doch ehrlich: Wer lässt sich schon gerne von jedem anfassen?" Das stimmt natürlich, und alle Leser sehen das so – nur eben in verschiedenen Abstufungen. Die meisten haben sich auf die Grundregel geeinigt, den Hund selbst entscheiden zu lassen. Denn die Welpen gehen von selbst auf bestimmte Menschen zu, und sie ziehen sich von selbst zurück, wenn es ihnen zu viel wird. Etwas Vorsicht ist aber bei kleinen Kindern geboten, denn sie registrieren die natürlichen Grenzen eines Tieres oft nicht. Ihnen sollte man von Anfang an erklären, dass ein Welpe nicht überfordert werden darf und Ruhe braucht.
Kontakt zu Hunden ist wichtig
Gut die Hälfte aller Leser, die uns geschrieben haben, besuchten mit ihrem Welpen eine Welpenschule. Nicht immer waren sie allerdings mit dem Ergebnis zufrieden! Vor allem die Halter sehr kleiner Rassen kritisieren, dass ihre Hunde in der Schule verschreckt wurden und sich diese Prägung später negativ auswirkte. Sie betonen, wie wichtig es ist, sich mit kleinen und großen, älteren und jüngeren Hunden ihren Bedürfnissen entsprechend getrennt zu beschäftigen. Trotzdem finden alle Halter, dass der Kontakt zu den Artgenossen genauso wichtig ist wie der zu den Menschen. Und beides sollte in der prägenden Welpenzeit geübt werden! Einen goldenen Mittelweg zu finden ist, wie meistens, die beste Lösung. Bestimmte Regeln und Rituale – zum Beispiel ein fester Platz im Haus, an dem der Welpe nicht gestört wird – helfen, dem Hund genügend Raum und Ruhe für die eigene Entwicklung zu lassen.
(Text: Jessica Kremser)
Die ersten Tage im neuen ZuhauseSo erzeugt man Bindung zum HundDie Gewöhnung an den Alltagsrhythmus Grundregeln für das Zusammenleben So wird der Welpe stubenrein