Der Welpe zieht ein: Vorbereitung und Ablauf

Ein Welpe zieht bei Ihnen ein? Lesen Sie hier, welche Vorkehrungen Sie dafür treffen sollten und wie die ersten Tage optimal ablaufen.

Welpe im Bett
Die erste zwei Wochen sind für den Welpen besonders wichtig.© stock.adobe.com/photology1971

Der Einzug eines vierbeinigen Familienmitglieds ist ein ganz besonderer und aufregender Moment. Damit die Eingewöhnung des Welpen möglichst stressfrei ablaufen kann, sollten einige Rahmenbedingungen erfüllt sein. Berufstätige Menschen sollten sich in den ersten zwei Wochen nach Einzug des Welpen möglichst Urlaub nehmen. Dies erleichtert nicht nur die Erziehung zur Stubenreinheit, sondern ist auch für die gesunde, seelische Entwicklung des Hundebabys dringend erforderlich.

Inhaltsübersicht

Welpe zieht ein: Checkliste vorab

Wenn ein Welpe einzieht, gibt es viele Dinge, die im Vorfeld bedacht werden sollten. Das kann mehr sein als man vielleicht denkt. Ist der Neuankömmling jedoch erstmal in seinem neuen Zuhause angekommen, ist man mit anderen Dingen beschäftigt. Damit alles Wichtige im Vorfeld geklärt ist, haben wir eine Checkliste für Sie:

Es ist hilfreich, wenn Sie sich mit anderen Hundehaltern austauschen. So können Sie sich wertvolle Tipps holen und profitieren von deren Erfahrungen. Außerdem können Sie so direkt potenzielle Kontakte für gemeinsame Spaziergänge oder Spielstunden knüpfen.

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Bevor der Welpe kommt, sollten Sie Ihre Wohnung dementsprechend vorbereiten.© stock.adobe.com/Inna

Welpe zieht ein: Das müssen Sie im Vorfeld beachten

Schon bevor der Welpe einzieht, sollten Sie die Wohnung dementsprechend vorbereiten. Achten sie darauf, alle Kleinteile vom Boden zu entfernen, die der Welpe verschlucken könnte. Informieren Sie sich über Ihre Zimmerpflanzen ob diese giftig für Hunde sind. Schuhe, Elektrokabel und alles, worauf der Welpe herumkauen könnte, sollten Sie für ihn außer Reichweite bringen. Je sicherer die Umgebung für den Welpen in seinem neuen Zuhause ist, umso mehr können Sie sich auf ihn konzentrieren und die ersten gemeinsamen Stunden genießen. 

Am besten haben Sie bis dahin auch entschieden, wo der feste Futter- und Schlafplatz des Welpen sein soll. Feste Strukturen erleichtern ihm das Eingewöhnen im neuen Zuhause. 

Welpe zieht ein: Ankunft im neuen Zuhause

Sind Sie mit Ihrem Welpen zu Hause angekommen, geben Sie ihm erst einmal genügend Zeit, sein neues Domizil ausgiebig zu untersuchen und zu beschnüffeln. Auf keinen Fall sollten alle Familienmitglieder gleichzeitig auf ihn zustürmen. In den ersten Stunden ist Behutsamkeit und Ruhe angebracht, damit der neue Mitbewohner nicht verängstigt wird. Zeigen Sie Ihrem Welpen dann seinen Schlafkorb, damit er einen Rückzugsort hat an dem er sich sicher fühlen kann. Setzen Sie ihn immer wieder hinein und beschäftigen Sie sich dort eine Weile mit ihm. Sie können dies auch schon von Anfang an mit dem Kommando "Körbchen" verbinden. So wird er bald merken, dass dies sein Platz ist und schnell lernen, auch auf Befehl dorthin zu gehen. Auch Wasser sollte von der ersten Minute an bereitstehen.

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Die erste Fütterung im neuen Zuhause

Hat sich die erste Aufregung im neuen Heim für den Welpen etwas gelegt, bekommt er sein Futter. Ein achtwöchiger Welpe muss vier Mahlzeiten am Tag erhalten. Eine Futterumstellung darf nur langsam erfolgen. Am besten mischen Sie hierfür nach und nach das mitgegebene Futter des Züchters mit anderem Futter. Nach dem Füttern bringt man den Welpen sofort nach draußen, damit er sich lösen kann. Genauso verfährt man, wenn der junge Hund nach dem Schlafen aufwacht.

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Der Welpe sollte mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt fressen.© stock.adobe.com/sweetlaniko

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In unserem Podcast sprechen wir mit André Vogt, SIXX Welpentrainer, zum Thema Eingewöhnung von Welpen. Hören Sie gleich mal rein!

Welpe zieht ein: Erziehung ab dem ersten Tag

Zieht ein Welpe ein, brauchen Sie viel Geduld und Verständnis. Trotzdem müssen Sie vom ersten Tag an regeln setzen. Viel zu leicht lässt man sich von der Niedlichkeit der Welpen täuschen. Hier müssen Sie besonders achtsam sein. Was Sie an Erziehung im Welpenalter versäumen, lässt sich nur mühsam wieder korrigieren. Darum sollten Sie sich vorher überlegen, wie Sie Ihren Welpen erziehen möchten. Was soll erlaubt sein und was nicht? Wichtig ist auch, dass alle Familienmitglieder nach denselben Regeln erziehen und keine Ausnahmen machen. 

Seien Sie vorsichtig mit körperlichen Erziehungsmaßnahmen. Ihr Welpe soll keine Angst vor Ihnen haben. Nehmen sie Abstand vom Schnauzengriff oder dem Alphawurf. Diese Erziehungsmethoden sind veraltet!

Die ersten Nächte mit dem Welpen

Ein Welpe benötigt noch sehr viel Schlaf. Diese Ruhephasen muss man ihm unbedingt zugestehen und ermöglichen. Zur Erleichterung der Eingewöhnung können Sie das Körbchen nachts an Ihr Bett stellen. Ist Ihr Welpe sehr unruhig, können Sie ihm einen Wecker unter seine Hundedecke legen. Das Ticken wird ihn an den Herzschlag der Mutter erinnern und beruhigen.

Werden Sie jedoch, trotz dieses kleinen, niedlichen Wesens nicht schwach. Lassen Sie den Welpen nicht ins Bett. Damit tun Sie sich und dem Kleinen keinen Gefallen. Dies wäre bereits der erste Schritt für den kleinen Neuankömmling, in der Rangordnung mit Ihnen zu konkurrieren. Streicheln Sie ihn in seinem Körbchen lieber von Ihrem Bett aus in den Schlaf. Die zärtliche Berührung mit Ihrer Hand wird ihm all die Geborgenheit und das Vertrauen geben, das er braucht, um als Hundebaby einem neuen aufregenden Tag und einem glücklichen Leben an Ihrer Seite entgegen zu schlummern.

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Welpen schlafen bis zu 22 Stunden am Tag.© stock.adobe.com/Gladskih

Welpe zieht ein: Gassigehen und Ruhezeiten

Wenn der Welpe einzieht, stellt das Ihren Tagesablauf vor ganz neue Herausforderungen. Die kleinen Vierbeiner müssen alle zwei Stunden raus um sich zu erleichtern. Natürlich kann sich diese Rhythmus auch mal verkürzen oder verlängern. Verlassen Sie sich daher nicht fest auf den zwei-Stunden-Rhythmus. Es ist wichtig, dass Sie den Welpen immer gut im Auge behalten und auf dessen Verhalten achten. Wird er unruhig oder beginnt so quengeln, sollten Sie umgehen mit ihm raus. Passiert es doch, dass der Welpe in die Wohnung macht, dürfen Sie ihn nicht bestrafen. In diesem Fall waren Sie einfach nicht aufmerksam genug und haben die Anzeichen nicht erkannt.

Welpen können ihren Schließmuskel erst mit etwa vier Monaten eigenständig kontrollieren. Bis dahin verrichten sie ihr Geschäft, wenn sie müssen.
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Welpen müssen ca. alle zwei Stunden raus um sich zu erleichtern.© stock.adobe.com/cunaplus

Mit dem Gassigehen sollten Sie im Welpenalter vorsichtig sein. Da die Knochen der Welpen noch wachsen und sehr weich sind, besteht die Gefahr einer Verformung, wenn sie überansprucht werden. Das passiert zum Beispiel dann, wenn Halter ihren Welpen zu viel zumuten und die Gassirunden zu lang sind. Zu Beginn reicht es aus, wenn Sie mit Ihrem Welpen in den Garten gehen oder vor der Haustür ein paar Minuten auf und ab gehen. So lernt er auch Umweltreize außerhalb der eigenen vier Wände kennen.

Die Faustregel lautet: Fünf Minuten Gassigehen am Stück pro Lebensmonat.

Damit Ihr Welpe gesund heranwachsen kann, sollten Sie neben den gut dosierten Gassirunden auch für genügend Ruhephasen sorgen. Welpen schlafen bis zu 22 Stunden am Tag. Die sollten Sie ihm gönnen. Während dieser Zeit verarbeiten die Vierbeiner das Erlebte. Lassen Sie den Welpen schlafen, wenn er etwas braucht, dann wird er sich bemerkbar machen.

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Welpen sollten nur sehr reduziert Gassigehen, da ihre Knochen noch weich sind und wachsen.© stock.adobe.com/the faces

Welpe zieht ein als Zweithund

Wenn Sie bereits einen Hund in der Familie haben, sollten Sie sich genau überlegen, ob ein Welpe dazu passt. Nicht jeder Hund möchte oder braucht einen weiteren Artgenossen. Bei einer Zusammenführung sollten Sie jedoch darauf achten, dass dies auf neuralem Boden geschieht. Das kann zum Beispiel eine Wiese sein. Die Hunde sollten sich beschnüffeln können um sich kennenzulernen. Manchmal kann die Stimmung zwischen den Vierbeinern blitzschnell umschlagen. Damit der Welpe keine negativen Erfahrungen sammelt, sollten Sie die Begegnung gut beobachten und jederzeit eingreifen können. 

Hat das gut geklappt, sollten Sie dafür sorgen, dass es auch im neuen Zuhause kein Konfliktpotential gibt. Beide Hunde sollten ihren eigenen Schlafplatz und eine separate Futterstelle haben. 

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Kommt der Welpe als Zweithund dazu, sollten sich die Vierbeiner auf neutralem Boden kennenlernen. © stock.adobe.com/Anna Jurkovska

Einen Welpen sollte man sich niemals leichtsinnig anschaffen. Diese Entscheidung ist mit viel Verantwortung und einigen Kosten verbunden. Wenn sie sich vorher informieren und gut vorbereiten, steht Ihnen eine schöne gemeinsame Zeit bevor. 

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