In diesen Städten und Ländern ist Pelz schon verboten

Obwohl bekannt ist, wie sehr Fuchs, Nerz und Co. dafür leiden, sind tierische Accessoires wie Pelzkrägen, Pelzbommel auf Mützen und Pelzanhänger an Handtaschen keine Seltenheit. Lesen Sie hier, wo Pelz bereits verboten ist und wie Sie Echtpelz von Kunstpelz unterscheiden.

 

Nerz in Käfig
Die letzte deutsche Nerzfarm hat 2019 ihren Betrieb eingestellt. © Shutterstock.com/Lynsey Grosfield

Noch immer werden jedes Jahr mehr als 100 Millionen Tiere wegen ihres Pelzes getötet. Nerze, Füchse, Marderhunde – aber auch Frettchen, Ozelots, Chinchillas und andere Kleintiere werden in Pelzfabriken gezüchtet und gehalten, bis sie in Kohlenmonodxid-Kammern oder auf anderem Weg getötet werden. Anschließend wird ihnen das Fell abgezogen und die Kadaver landen meist im Müll. Ihre Pelze verzieren Jacken, Jackenkrägen, Bommel an Mützen, Kissenbezüge, Schlüsselanhänger und vielen anderen Modeaccessoires.

Gerade in China, Südkorea und Russland herrscht nach wie vor eine große Nachfrage. Solange Nachfrage besteht, gibt es auch das Angebot. Dennoch wird immer mehr Konsumenten und auch Unternehmen klar, mit welchem Tierleid Pelzaccessoires verbunden sind. Die Fur Free Alliance ist ein weltweiter Zusammenschluss von Organisationen gegen das Halten und Töten von Tieren wegen ihres Fells.

Fur Free Retailer – Auswahl garantiert pelzfreier Unternehmen:

Armani, asos, C&A, Eastpak, Esprit, Furla, GEOX, Gucci, H&M, Hugo Boss, Jack Wolfskin, Jimmy Choo, Lacoste, Lee, Marc O Polò, Michael Kors, Mulberry, Napapijri, Nautica, Next, The North Face, Prada, s. Oliver, Timberland, Vans, Vero Moda, Versace, Wrangler, Zalando, Zara

Infografik Pelzhandel

Infografik des Deutschen Tierschutzbunds. © FFA https://furfreeretailer.com

In diesen Ländern gibt es Verbote und Beschränkungen im Pelzhandel

Viele Regierungen haben zum Schutz der Tiere bereits Pelzfarmen in ihren Ländern verboten oder zumindest Beschränkungen für den Handel mit Pelzen oder das Halten von Tieren beschränkt.

Pelzfarmverbote gibt es bereits in:

  • Belgien (verbliebene Betriebe müssen bis 2023 schließen)
  • Bosnien und Herzegowina (verbliebene Betriebe müssen bis 2028 schließen)
  • Großbritannien
  • Japan
  • Kroatien
  • Luxemburg
  • Mazedonien
  • Norwegen (verbliebene Betriebe müssen bis 2025 schließen)
  • Österreich
  • Serbien
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Tschechien
  • Frankreich

 

 

Import- und Verkaufsverbot für Pelze gibt es bereits in:

  • Neuseeland (gilt nur für Nerze; Pelzfarmen für Frettchen sind noch immer zulässig)
  • São Paulo, Brasilien
  • Kalifornien, USA
  • Los Angeles, USA
  • San Francisco, USA

 

 

Teilverbote für die Haltung von Tieren auf Pelzfarmen gibt es in:

  • Niederlande (Produktion muss bis 2024 auslaufen)
  • Dänemark (Produktion muss bis 2023 auslaufen)
  • Ungarn

 

 

Länder mit strenger Gesetzgebung für Pelzfarmen:

  • Deutschland
  • Italien
  • Schweden
  • Schweiz

 

 

Modegeschäft mit Pelzmänteln

Noch ist Pelz in der Mode nicht verschwunden. ©stock.adobe.com/Полина Власова

Echtpelz und Kunstpelz auseinanderhalten

Beim Einkauf Echtpelz und Kunstpelz auseinanderzuhalten, ist in vielen Fällen sehr schwierig. Moderne Kunstpelzprodukte sind inzwischen sehr gut gemacht und mit dem bloßen Auge kaum von Echtpelz zu unterscheiden. Auch die Preisunterschiede können keinen verlässlichen Aufschluss mehr geben. Ein weiteres großes Problem ist nach wie vor die fehlende oder mangelhafte Kennzeichnung von Echtpelz-Produkten. Im Zweifel sollten Tierfreunde kein Produkt kaufen mit nicht einwandfrei identifizierbarem Kunstfell!

4 Tests, um Echtpelz von Kunstpelz zu unterscheiden:

1. Unterwolle-Test:

Oberhaare des Pelzes auseinanderziehen. Bei Echtpelz ist manchmal eine Unterwolle aus ganz feinen, flauschigen Haaren zu erkennen.

2. Leder-Test:

Oberhaare des Pelzes auseinanderziehen. Bei Echtpelz kann man das darunter liegende Leder erkennen; bei Kunstpelz liegen die Haare meist auf künstlich gewebtem Muster oder Stoff.

3. Wind-Test:

Echtpelz bewegt sich schon bei kleinsten Luftströmungen. Ganz sanft auf den Pelz pusten und schauen, wie sich die feinen Haare bewegen.

4. Haar-Test:

Wenn Sie ein paar Haare des Pelzes verbrennen, bemerken Sie bei Kunstpelz einen synthetischen Geruch und die Haare verschmelzen zu kleinen, harten Klümpchen. Riecht es nach verbranntem Haar, handelt es sich eher um Echtpelz.

 

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT2412_u1_u1_150dpi.jpg