Maultier / Maulesel

Maultiere und Maulesel sind nicht dieselben Tiere. Worin genau der Unterschied liegt, wie sie aussehen, was ihren Charakter ausmacht und wozu sie genutzt werden, erfahren Sie hier.

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Maultiere sind Nachkommen von Pferd und Esel.© shutterstock.com/Marie-Jamieson

Maultiere und Maulesel sind eine Kreuzung aus Pferd und Esel. Dabei richtet sich der Unterschied nach dem Geschlecht der Elterntiere: Beim Maultier ist die Mutter ein Pferd und der Vater ein Esel, beim Maulesel ist es umgekehrt. Lesen Sie hier spannende Informationen über das Aussehen, die Herkunft, das Wesen und die Nutzung der sogenannten Mulis.

Steckbrief Maultier / Maulesel

Herkunft: weltweit
Größe: variiert je nach Größe der Elterntiere
Gewicht: je nach Gewicht der Elterntiere
Farbe: weiß, grau, fuchsfarben, braun, schwarz, gescheckt
Nutzung: Last-, Reit- und Zugtier

Herkunft des Maultiers

Bereits im 15. Jahrhundert v. Chr. wurden Maultiere und Maulesel in allen Ländern gezüchtet, in denen sowohl Pferde als auch Esel gehalten wurden. Das belegen verschiedene archäologische Funde.

Antike Zeichnungen wiederum lassen annehmen, dass Maultiere auch schon im Alten Orient vorkamen. Das Maultier wurde im Mittelalter schließlich weltweit verbreitet. Vor allem in der Landwirtschaft aber auch beim Militär wurden die Tiere als Reit- und Zugtier eingesetzt.

Auch Maulesel waren und sind weit verbreitet, doch Maultiere werden bevorzugt gezüchtet. Das liegt vor allem daran, dass es für eine große Pferdestute leichter ist, ein Fohlen von einem im Verhältnis kleineren Eselhengst zu gebären. Außerdem paaren sich Eselhengste bereitwilliger mit einer Pferdestute als umgekehrt.

Aussehen des Maultiers

Die Größe eines Maultieres oder Maulesels richtet sich ganz nach den Elterntieren. So entstehen sowohl Zwerg- als auch Riesenformen. Auch farblich variieren Maultiere und Maulesel stark, am häufigsten sind sie dunkel- bis kastanienbraun. Jedoch sind auch Schecken oder zumindest großflächige weiße Abzeichen ähnlich wie bei Pferden möglich.

Im Vergleich zum Pferd weisen Mulis, wie sie auch genannt werden, deutliche äußerliche Unterschiede auf:

  • deutlich längere Ohren
  • kürzere, lichtere Mähne
  • spärlich behaarter Schweif
  • her steil gestellte Hufe

Der Laut, den Mulis von sich geben, liegt stimmlich zwischen dem Wiehern der Pferde und dem „I-Aahen“ des Esels.

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Mulis können verschiedene Farben haben.© stock.adobe.com/Tina

Charakter der Maultiere

Mulis sollen geduldiger und deutlich genügsamer als Pferde sein. Im Vergleich zum Esel sind sie dagegen feuchtigkeitsresistenter.

Sie können auch sehr eigensinnig sein und sind oft nicht so gelehrig wie ein Pferd. Maultiere und Maulesel haben außerdem im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung als Pferde.

Nutzung des Maultiers

Mulis sind belastbarer und widerstandsfähiger als Pferde. Sie gelten als ausdauernd und weniger empfindlich gegenüber Temperaturunterschieden.

Dank ihrer Trittsicherheit kommen sie auch auf hügeligem Gelände gut zurecht. Aus diesen Gründen wurden sie gerne in der Landwirtschaft, aber auch beim Militär eingesetzt.

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Mulis kommen auch im Gebirge zurecht.© stock.adobe.com/Daniel Prudek

Zuchtverein für Maultiere

Die Interessengemeinschaft für Esel- und Mulifreunde in Deutschland e.V. wurde 1988 gegründet. Interessierte können sich hier über die Haltung, Zucht und Ausbildung der Mulis kompetent beraten lassen.

Hätten Sie's gewusst?

Verpaarungen zwischen Esel und Pferd sind zwar unproblematisch, doch die männlichen Nachkommen sind unfruchtbar – sie können keinen Nachwuchs zeugen.

Aufgrund der unterschiedlichen Anzahl der Chromosomenpaare der DNA (32 beim Pferd, 31 beim Esel) findet keine Spermienreifung statt. Weibliche Nachkommen dagegen können fruchtbar sein.

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