Großesel
Erfahren Sie hier alles über Herkunft, Aussehen und Nutzung der Großesel.
Steckbrief
- Herkunft: Frankreich, Spanien, Italien, Nordafrika, USA
- Größe: 131 - 160 cm (abhängig von der Rasse)
- Gewicht: 300 - 450 kg (je nach Rasse und Geschlecht)
- Farbe: braun, schwarz, grau, weiß, gescheckt (je nach Rasse)
- Nutzung: Reit-, Last- und Zugtier, Maultierzucht
Aussehen
- Der Poitou-Esel gilt als die schwerste Eselrasse überhaupt. Hengste können bis 450 Kilogramm schwer werden. Der aus Frankreich stammende Poitou fällt durch sein extrem langes, zottelig-weiches Fell auf. Die Farbe ist dunkelbraun mit helleren Fellflecken – an Maul, Augen und Bauch ist er hell.
- Der Andalusische Großesel ist kurzhaarig und reinweiß bis hin zu apfelschimmelgrau gefärbt. Das Maul ist meist dunkel, aber die Rasse hat kein Schulterkreuz und keine Beinstreifen. Hengste werden bis 150 Zentimeter groß und 400 Kilogramm schwer.
- Der Katalanische Großesel ist mit einem Stockmaß bis 160 Zentimeter zwar größer, aber mit etwa 380 Kilogramm leichter als der Poitou-Esel. Die Tiere sind schwarzbraun oder kastanienbraun gefärbt – Maul, Augenpartie und Bauch sind weiß bis silbergrau.
- Der Martina-Franca-Esel oder auch Puli-Esel stammt aus Süditalien und ähnelt dem Katalanischen Großesel, ist mit einem Stockmaß bis 155 Zentimeter aber etwas kleiner.
- In vielen Gegenden des Morgenlandes gibt es Esel vom Typ des Großen weißen ägyptischen Esels. Diese sind fast immer reinweiß bzw. sehr hell grau, feingliedrig und mit 120 bis 140 Zentimeter relativ klein. Ihre eleganten und anmutigen Bewegungen erinnern ein wenig an die edlen Pferde des arabischen Raumes.
- Der American Mammoth Jack ist der wahrscheinlich größte Esel überhaupt. Einzelne Hengste erreichten 165 Zentimeter Stockmaß und mehr. Er ist gut bemuskelt und von dunkelbrauner Farbe mit weißen Abzeichen an Maul, Augen und Bauch.
Herkunft
Die wenigen Eselrassen, die nach festgelegten Standards gezüchtet und in Zuchtbüchern geführt werden, entstanden zum einen in Ländern des südlichen Europa und nördlichen Afrika, zum anderen in den USA. So gab es in Frankreich den Poitou-Esel schriftlichen Überlieferungen zufolge bereits im zehnten Jahrhundert n. Chr., in Spanien entstanden später der Katalanische und der Andalusische Großesel, in Italien der Martina-Franca-Esel, und im orientalischen Raum wurden Tiere wie der Große weiße ägyptische Esel bereits vor Jahrhunderten hochgeschätzt. Vor allem im 19. Jahrhundert blühte in den USA die Zucht des Mammoth Jack, der heute als größte Eselrasse der Welt gilt. Nahezu alle Großeselrassen müssen allerdings inzwischen als in ihrem Bestand gefährdet eingestuft werden.
Nutzung
Alle Großesel wurden ursprünglich als Reit-, Last- oder Zugtiere genutzt. Daneben gewannen sie an Bedeutung für die Zucht möglichst großer, kräftiger Maultiere, indem Eselhengste mit großen Pferdestuten verpaart wurden. Auch hier gibt es verschiedene gezielte Zuchten, bei denen nur ganz bestimmte Pferderassen (meist leichte bis mittelschwere Kaltblüter) als Muttertiere verwendet werden. Vor allem der Poitou-Esel erfreut sich mittlerweile immer größerer Beliebtheit als Freizeittier oder in Zoos und Tierparks für den Streichelzoo.
Zuchtverein
Interessensgemeinschaft Esel- und Mulifreunde Deutschland e.V.
Hätten Sie's gewusst?
Wird ein reinrassiger Großesel mit Zuchtpapieren verkauft, so muss in diesen die ausstellende Behörde oder das Gestüt des Herkunftslandes ausgewiesen sein. Eine Überprüfung auf Echtheit lohnt sich bei den oft hohen Preisen für diese Tiere allemal, da viele gemischtrassige Tiere als echt ausgegeben werden.