Hawaii-Gänse

Erfahren Sie hier alles über Artmerkmale, Vorkommen und Besonderheiten von Hawaii-Gänsen.

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Eine Hawaii-Gans.© Russ Beinder / Fotolia

Merkmale

  • Gewicht: 1.695 - 3.050 g Männchen, 1.525 - 2.560 g Weibchen
  • Ringgröße: 16 (Männchen und Weibchen)
  • Rassengruppe: Wasserziergeflügel
  • Systematik: Gänse, Tribus anserini.
  • Wissenschaftlicher Artname: Branta sandvicensis, VIGORS 1833.
  • Eimaße: 78,2 x 55 mm.
  • Brutdauer: 29 Tage.

Artenmerkmale

In Gestalt und Gefiederfarbe stimmen beide Geschlechter fast völlig überein. Lediglich der etwas größere Körperrahmen und die stärkere Rillung des Halsgefieders sind Merkmale des Männchens. Vom Schnabel bis hinter das Auge ist das Federfeld schwarz, heller-schwarzbraun heben sich davon Oberkopf und Hinterhals ab. Noch heller-gelbbraun sind Kopf und Halsseiten. Ein schmaler dunkler Ring befindet sich am Halsansatz, Graubraun sind Oberseite, Brust und Flanken.

Hellbraune Endsäume sitzen am Flankengefieder und auf den Schultern. Dort bilden sie eine Querbänderung, Schwarz sind Bürzel und Schwanz. Auch Oberschwanzdecken und Afterregion tragen ein schwarzes Gefieder. Auf den braunen Flügeldecken sind die Mittelfelder der Federn dunkel. Tiefschwarz sind Schnabel und Füße; dunkelbraun die Iriden. Auffallendes Artenmerkmal  sind das längs verlaufende kerbenartige, gerillte Halsgefieder und die nur teilweise vorhandenen Schwimmhäute zwischen den Zehen.

Vorkommen im Freileben

Hawaii-Gänse gelten als endemisch, das heißt, sie kommen nur auf zwei Inseln der Hawaii-Gruppe vor: auf Hawaii und auf Maui. Dort bewohnen sie die Hänge des Mauna Loa, Hualalai und Mauna Kea bzw. auf Maui das Kratergebiet des Haleakala. Ausgesprochen selten sind Hawaii-Gänse in der Gegenwart. Früher, etwa um 1780, dürften bis zu 30.000 Exemplare auf Hawaii gelebt haben. Durch das Einschleppen kleiner Raubtieren, Katzen, Schweine und Hunde wurden die Bestände fast völlig ausgelöscht. Auch die Jagd trug zur starken Dezimierung bei. Nur noch 30 Hawaii-Gänse im Freileben wurden 1952 ermittelt.

Wenige Jahre zuvor hatten Zuchtprogramme begonnen, sodass die Auswilderung der ersten Vögel 1960 durchgeführt wurde. 1989 gab es auf Hawaii wieder 1.000 und auf Maui 400 Hawaii-Gänse. Durch Züchtung zum Beispiel in Slimbridge (England) und auf Hawaii konnte das Aussterben der Art verhindert werden - ein markantes Beispiel für Arterhaltung durch Haltung und Zucht in menschlicher Obhut. Leider musste nach 1980 ein erneuter Rückgang verzeichnet werden, sodass 1995 nur noch ca. 900 Tiere ermittelt werden konnten.

Auf spärlichen Lavafelsen finden die Gänse ihre Pflanzenkost. Zusätzlich werden die Vögel durch Fütterung und Tränke versorgt, um ihre Bestände zu sichern und die Vermehrung zu fördern. Hawaii -Gänse sind in ihrer Heimat ganzjährig gesetzlich geschützt. Ab September lösen sich die Gruppen auf und die Paare beginnen mit den Brutvorbereitungen. Die fünf bis sieben rahmfarbigen Eier werden in einem geschützten Nest auf einer eingetragenen Pflanzenunterlage bebrütet. Durch die Nachtkälte auf Hawaii benötigen die Küken eine relativ lange Entwicklungszeit.

Besonderheiten

Hawaii-Gänse in Gehegehaltung und auf Ausstellungen sind lebende Dokumente für gelungene Arterhaltung durch Zuchtprogramme und Schutz der Wildpopulationen. Die Küken sollten nicht unmittelbar in Menschennähe aufgezogen werden, da sie anfällig sind für Prägung auf den Menschen, was die arteigene Fortpflanzung erschweren kann. Bei artgerechter Haltung und Fütterung entwickeln sich die Junggänse schneller als ihre wilden Artgenossen und sind schon mit knapp einem Jahr geschlechtsreif. (Dr. Horst Schmidt)

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