Höckergänse

Erfahren Sie hier alles über Artmerkmale, Farbenschläge und Besonderheiten von Höckergänsen.

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Einige Höckergänse.© Giuseppe Bucca / iStockphoto

Merkmale

  • Gewicht: 5 kg Ganter, 4 kg Gans, der graue Farbenschlag hat geringeres Gewicht
  • Ringgröße: 54 (Ganter und Gans)
  • Schalenfarbe der Eier: weiß
  • Bruteier- Mindestgewicht: 120 g
  • Rassengruppe: Groß- und Wassergeflügel
  • Verbreitung: eine der häufigsten Gänserassen auf Ausstellungen
  • Leistungsmerkmale: relativ fettarmes, feinfasriges Fleisch

Gesamterscheinung

Ein auffallend langer Hals und der Stirnhöcker sind für diese Rasse typisch. Der Körper wird etwas aufgerichtet getragen. Im Gesamteindruck wirken Höckergänse elegant.

Rassemerkmale

Die rassetypischen Konturen ergeben sich durch den langgestreckten Rumpf, die breiten Schultern und das bogenförmige Hinterteil. Leicht gewölbt soll der Oberrücken sein, der nach hinten abfällt. Zu diesen Rundungen passen die hoch getragene Brust und die ausgerundete Bauchlinie. Hochrassige Höckergänse tragen keine Kiel- oder Bauchwammen. Relativ lang sind die Flügel mit den breiten Schwungfedern geraten, die durchaus für Flugfähigkeit der Tiere sorgen. Ist der Flügelbug in Gefieder eingebettet, unterstreicht das die Eleganz. Das Schwanzgefieder wird etwas nach oben angezogen getragen. Flache, aber kräftige Schenkel und mittelhohe Läufe bilden den Stand. Die Halspartie wirkt schwanenartig lang und leicht gebogen. Auf dem breiten, langgestreckten Kopf sitzt ein halbkugeliger Höcker, der beim Ganter stärker ausgeprägt ist. Das Genick ist etwas von der Schädellinie abgesetzt.

Rassegeschichte

Die wilde Stammform der domestizierten Höckergans ist die Schwanengans (Anser cygnoides). Die Rassebildung geschah vor einigen Jahrhunderten in China, Japan, Mittel- und Südrussland. Daher auch der frühere Name Chinesische- oder Schwanengans. Die Haustierentwicklung könnte schon vor 4.000 Jahren eingesetzt haben. Deutliche Beschreibungen der rassemäßig veränderten Schwanengans (Kehlwamme und Hautfalte) liegen von 1730 vor. Im 18. Jahrhundert gelangten die Vorformen der heutigen Höckergänse nach Europa und in die USA. Für Nutzzwecke wurden ab 1897 größere Zuchten eingerichtet. Daraus entstanden einige Varianten, wie z. B. die schwere, grauweiß-gescheckte russische Cholmogory-Gans mit Höcker und riesiger Kehlwamme und die inzwischen auch in Deutschland standardisierte Afrikanische Höckergans. Zur Herauszüchtung anderer Rassen, z. B. der Steinheimer Kampfgänse und wahrscheinlich auch der Emdener und Toulouser, wurden Höckergänse verwendet.

Farbenschläge

Graubraun, Weiß

Besonderheiten

Höckergänse sind die einzige Rasse, die nicht auf die Ausgangsform Graugans (Anser anser), sondern auf die wilde Stammform Schwanengans (Anser cygnoides) zurückgeht. Daher zeigen Höckergänse auch ein anderes "Naturell", obwohl sie sich im Erscheinungsbild doch stark von der relativ kurzhalsigen und kleinhöckerigen Schwanengans unterscheiden. Ihr Temperament, ihre Motorik und Erregbarkeit verraten noch viel "Wildblut". Besonders ihre laute, durchdringende, trompetenartige Stimme ist unter den Gänserassen einzigartig. Zur Haltung dieser agilen Vögel gehören unbedingt eine größere Weidefläche und möglichst Schwimmwasser. Weibliche und junge Höckergänse können durchaus von ihren Flügeln Gebrauch machen und aus dem Gehege entweichen. Zu beachten ist die in der Brutzeit auftretende Aggressivität der Ganter, vor der kleine Kinder geschützt werden müssen. (Dr. Horst Schmidt)

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