Kalifornische Schopfwachteln
Erfahren Sie hier alles über Artmerkmale, Vorkommen und Besonderheiten von Kalifornische Schopfwachteln.
Merkmale
- Gewicht: 176 bis 206 g Hahn, 162 bis 206 g Henne
- Ringgröße: 5,5 (Hahn und Henne)
- Rassengruppe: Hühnerartige
- Systematik : Schopfwachteln, Callipepla, WAGNER 1832.
- Wissenschaftlicher Artname: Callipepla californica, SHAW 1798.
- Eigewicht: 11 g.
- Brutdauer: 22 bis 23 Tage.
Artmerkmale
Die unterschiedliche Färbung und Zeichnung wird als Geschlechtsdimorphismus bezeichnet. Der Hahn zeigt hellolives Stirn- und Scheitelgefieder, das mit schmalen, dunklen Schaftstrichen versehen ist. Quer über die Augengegend und hinter dem Auge verläuft ein weißes Band, eingefasst von einem schwarzen Saum. Der Hinterkopf ist braun. Die Haube, bestehend aus sechs nach vorne gerichteten Federn, ist schwarz. Sie sind oben tropfenförmig verbreitert. Wie ein weißer Perlenkragen erscheinen Hinterhals und die hinteren Halsseiten, dunkel-braungrau, schwarz gesäumt mit weißen Flecken. Graubraun sind die Schulter- und Brustfedern. Die längeren Schulterfedern sind auf den Innenfahnen isabellgelb gesäumt. Schiefergrau überdeckt erscheint das braune Oberschwanzdeck- und Bürzelgefieder. Von einem breiten, weißen Band umsäumt sind Kehlgefieder und Vorderwangen samtschwarz. Von gleicher Farbe sind Ohrdecken und Außensäumung des weißen Kehlbandes.
Brust einfarbig dunkelgrau, isabellgelb die Oberbauchmitte. Weißes Seitengefieder bildet dazu einen Kontrast. Schwarze Säume sitzen dort an den Enden der Federn. Kastanienbraun hebt sich davon ein großer Fleck mit breiter, schwarzer Säumung auf der Bauchmitte ab. Die gesamte Unterseite erscheint wie ein Schuppenmuster, das sich in der unteren Bauchmitte hell-isabell auflöst. Tief olive-braun ist das Seitengefieder, heller ockrig-isabell erscheinen Flanken, Steiß und Unterschwanzdecken mit braunen Mittelstreifen, nach unten hin zu den längeren Unterschwanzdecken dunkler in der Färbung, Olivbraune Iriden, schwarze Beine und Schnäbel tragen beide Geschlechter.
Die Schopfwachtel-Henne hat kürzere und weniger gebogene Haubenfedern. Statt Grautönen des Hahnengefieders ist die Henne am Hals mehr matt-isabellbraun. Die Oberseite ist etwas dunkler als die des Hahnes. Grauweißlich mit olivebraunen Schäften ist das Kinn- und Kehlgefieder. Das Brustgefieder ist grau. Sonst sind die Federpartien fast identisch mit denen des Männchens.
Vorkommen im Freileben
Verbreitungsgebiete der Kalifornischen Schopfwachteln sind Süd-Oregon, West-Nevada, die Halbinsel Baja California in Mexiko. Außerdem bewohnt die Art Britisch-Kolumbien, Washington, Idaho, Nord-Oregon und Utah. In Chile gibt es geringe Bestände. Auf Hawaii, Neuseeland und in Australien ist diese Wachtelart eingebürgert. Acht Unterarten sind bekannt. In Wüstensteppen, lichten Eichenwäldern und als Kulturfolger oft auch in Weinbergen. Garten und Parkanlagen ist die Schopfwachtel heimisch. Dennoch legt sie ihre Scheuheit gegenüber dem Menschen niemals völlig ab. Zum Überleben benötigt die Art wenig Wasser, wenn Insekten und wasserhaltige Pflanzen in der Nahrung verfügbar sind. Überwiegend nimmt die Schopfwachtel Pflanzenstoffe zu sich, wobei Leguminosen bevorzugt werden.
In den Winterrevieren leben die Tiere in Gruppen von 50 bis 60 zusammen, wo sie auch gemeinsam übernachten. Die Paarbildung beginnt Mitte Februar. Je nach Region legen die Weibchen im April oder Mai je neun bis 17 Eier und bebrüten diese alleine. Manchmal helfen die Hahne beim Führen und Beschützen der Küken, was sogar bei unverpaarten Hahnen beobachtet wurde. Auffallend hoch sind die Kükenverluste in freier Wildbahn, sie können bis zu 50 Prozent betragen. Im Alter von drei bis vier Wochen gesellen sich die Jungvögel mit anderen zusammen. Sehr gut untersucht sind Balzhandlungen und Lautäußerungen. Mit leisen Tönen leitet der Hahn die Balz ein und hebt das Schwanz- und senkt das Flügelgefieder. Durch genaue Analysen wurden 14 unterscheidbare Lautäußerungen ermittelt.
Besonderheiten
Schon Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Kalifornische Schopfwachteln zuerst zur Auswilderung nach Europa importiert. Seitdem zählen sie zum bestandssicheren Ziergeflügel und werden alljährlich in beachtlicher Anzahl sowohl von Wachtelhennen als auch von Seidenhuhnglucken und Kunstbrütern nachgezogen. Ihr Erscheinungsbild mit der "keck" wirkenden Haube, dem trippelnden Gang, dem abwechslungsreichen Farb- und Zeichnungsmuster und der relativen Anspruchslosigkeit gefällt vielen Wachtelliebhabern. (Dr. Horst Schmidt)