Kraftfutter für Pferde
Kraftfutter soll die Leistungsbereitschaft des Pferdes sichern und steigern. Lesen Sie hier, welche Pferde Kraftfutter benötigen und auf welche Zusammensetzung Sie dabei achten müssen.
Spezielle Müsli-Mischungen für Ekzemer, für Senioren, für Isländer, für Ponys, für Leistungssportler, für Zuchtpferde, für Jungpferde: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Lesen Sie hier, welchen Pferden Kraftfutter zugefüttert werden sollte und woraus dieses Kraftfutter bestehen sollte.
Wann brauchen Pferde Kraftfutter?
Raufutter, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente gehören zu Grundbedürfnissen des Pferdes im Rahmen der Fütterung. Bei ausreichender Fütterung von gutem Heu und Weidegang ist bei vielen Pferden der Erhaltungsbedarf bereits gedeckt. Pferde brauchen also nicht unbedingt Kraftfutter.
Wird der Energiebedarf des Pferdes jedoch nicht durch Rau- und Mineralfutter alleine gedeckt, sollte dem Pferd Kraftfutter zugefüttert werden. Dies ist besonders bei folgenden Pferden wichtig:
- Sportpferde
- Freizeitpferde bei erhöhter Leistung
- tragende Stuten
- Fohlen und Jungpferde
- ältere Pferde
- Pferde mit besonderen Bedürfnissen bzw. Erkrankungen
Welche Inhaltsstoffe liefern Kraft?
Kraftfutter für Pferde zeichnet sich durch höhere Energiewerte aus. Energie liefern verschiedene Getreidesorten, Öle und Zucker. Außerdem sind Kraftfuttermittel für Pferde angereichert mit Vitaminen, Mineralstoffen und wichtigen Spurenelementen.
Je nach Art des Kraftfutters kann es dem Pferd in Form eines Müslis oder als Pellets verfüttert werden. Wichtig ist, dass die Zusammenstellung des Kraftfutters auf den Bedarf des Pferdes angepasst ist. Deswegen sollten Sie immer einen genauen Blick auf das Etikett des Futtermittels werfen.
Das richtige Kraftfutter auswählen
Die einzelnen Kraftfuttermischungen unterscheiden sich teils stark in ihrer Zusammensetzung. Sie sollten immer ein Kraftfutter wählen, das auf die Bedürfnisse Ihres Pferdes zugeschnitten ist.
Kraftfutter für Freizeitpferde
Bei erhöhter Belastung oder wenn die benötigte Energie nicht aus Raufutter alleine gewonnen werden kann, ist auch bei reinen Freizeitpferden die Fütterung eines passenden Kraftfutters sinnvoll. Kraftfutter für Freizeitpferde zeichnet sich durch einen geringen Energiewert aus. Außerdem sollte nur wenig Zucker und Stärke zugesetzt sein. Oft ist Kraftfutter für Freizeitpferde getreidefrei und mit wichtigen Rohfasern angereichert.
Kraftfutter für Sportpferde
Kraftfutter für Pferde, denen viel Leistung abverlangt wird, sollte sich durch einen hohen Energiewert auszeichnen. Energie liefern Getreide und Öle. Auch der Einsatzbereich des Pferdes sollte bei der Wahl des Kraftfutters beachtet werden. Springpferde benötigen zum Beispiel viel Energie in kurzer Zeit, während die Kraftdepots von Pferden im Distanzsport auf längere Zeit beansprucht werden.
Kraftfutter für trächtige Stuten
Ab dem neunten Monat steigt der Energiebedarf einer trächtigen Stute um das 1,25-1,4-fache von ihrem eigentlichen Erhaltungsbedarf. Auch der Eiweißbedarf steigt an. Später hat die trächtige Stute zusätzlich einen höheren Calcium-, Phosphor- und Magnesiumbedarf. Zur optimalen Entwicklung des Fohlens im Mutterleib und zur Gesunderhaltung der Stute sollte ein passendes Kraftfutter gefüttert werden.
Kraftfutter für heranwachsende Fohlen
Im Wachstum haben junge Pferde einen erhöhten Bedarf. Fohlen und heranwachsende Pferde benötigen wichtige Aminosäuren, Magnesium, außerdem eine angepasstes Calcium-Phosphorverhältnis für eine gesunde Knochenentwicklung. In speziellen Fohlenfuttermitteln sind die Bedürfnisse des heranwachsenden Pferdes berücksichtigt.
Kraftfutter für Senioren
Im Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel des Pferdes. Kraftfutter für Senioren enthält essentielle Eiweiße, die der Organismus besonders gut aufschließen kann. Ein hoher Faseranteil unterstützt die Verdauung. Dem Kraftfutter sind außerdem wichtige Vitamine und Mineralien zugesetzt.
Kraftfutter zur Unterstützung der Gesundheit
Neben verschiedenen Zusatzfuttermitteln gibt es auch Kraftfuttersorten, die die Gesundheit des Pferdes in verschiedenen Bereichen stärken. Je nach Zusammensetzung ist das Kraftfutter dann auf die Bedürfnisse des Pferdes zusammengestellt. So kann bei der Fütterung von Kraftfutter auch auf Probleme der Atemwege, des Verdauungstrakts etc. eingegangen werden.
So viel Kraftfutter benötigt das Pferd
Bei der Fütterung von Kraftfutter muss nicht nur auf die optimale Zusammenstellung des Futters geachtet werden, sondern auch auf die Futtermenge. Zu große Mengen belasten den Organismus und können sogar gefährlich werden. Bei einem hohen Kraftfutterbedarf des Pferdes, z.B. bei einem Hochleistungssportler oder auch bei Zuchtstuten oder -hengsten, muss die Menge daher auf mehrere kleine Portionen am Tag verteilt werden.
Pferde haben einen kleinen Magen, der auf kontinuierliche Zufuhr kleiner Mengen eingestellt ist. In der Natur verbringen Pferde einen Großteil des Tages mit der Futteraufnahme. Konzentrierte Nahrung entspricht nicht ihrer Natur und ist daher immer mit Bedacht zu verabreichen. Pro Portion sollten niemals mehr als 0,5 kg Kraftfutter pro 100 kg Gewicht des Pferdes gegeben werden. Für ein Warmblutpferd von circa 600 kg bedeutet das: Die Kraftfutterration muss so aufgeteilt werden, dass pro Mahlzeit höchstens 3 kg verfüttert werden.
Die Fütterungsempfehlung des Herstellers sollte als Richtwert dienen, jedoch muss die tatsächliche Futtermenge an den tatsächlichen Bedarf des Pferdes angepasst werden.
Richtige Lagerung von Kraftfutter
Kraftfutter muss stets trocken und sauber gelagert werden, um Schimmelbildung und Verunreinigungen zu vermeiden. Achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum, das die Hersteller angeben. Ganzer Hafer beispielsweise hält sich deutlich länger als gewalzter oder gequetschter Hafer. In größeren Ställen lohnt sich die Anschaffung eines entsprechenden Futtersilos, in kleinen Betrieben tun es auch Futtertonnen und -wagen. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Futter außerhalb der Reichweite von Pferden gelagert wird und auch dann, wenn ein Pferd ausbricht und frei im Stall herumläuft, gesichert ist.
Pferde kennen kein Völlegefühl, der Magen gibt ihnen keine Rückmeldung, wie wir Menschen es kennen. Bei unkontrolliertem Zugang zu Kraftfutter besteht daher ein erhebliches Risiko. Durch ein Überfressen kann es zu schweren Koliken und Stoffwechselstörungen kommen, da in relativ kurzer Zeit erhebliche Mengen Kraftfutter aufgenommen werden können.