Schönheitspflege beim Pferd
Wenn es um die Präsentation eines Pferdes geht, dann geht es ins Detail. Viele Kleinigkeiten schaffen den gewünschten Gesamteindruck. Dabei gibt es unterschiedliche Stilrichtungen.
Um ein Pferd schön zu machen, wird es zunächst gründlich geputzt. Der Striegel (Vorsicht an knochigen Stellen!) und die Wurzelbürste sind für den groben Schmutz zuständig, während eine weiche Bürste den Staub entfernt. Ein Wolllappen bringt ein glänzendes Finish.
Die Pflege des LanghaarsFür die Mähne gibt es unterschiedlich gezinkte Kämme und spezielle Bürsten, während das Schweifhaar nachwievor am besten durch Verlesen gepflegt wird. Hierbei werden die Haare einzeln vorsichtig mit den Fingern herausgezupft, bis alle entwirrt, frei von Knoten und glatt herunterhängen. Es ist sinnvoll, den Schweif vorher zu waschen.
Bei Sportpferden und -ponys wird die Mähne verzogen, d.h. ausgedünnt und gekürzt auf ca. eine Handbreit. Bei anderen Rassen wird dagegen oft großer Wert auf eine lange und üppige Mähne gelegt. Die Schweifglocke (die Haare am Schweifansatz) hingegen darf bei keinem Pferd beschnitten oder verzogen werden, da sie Schutz bei Wind und Wetter bietet.
Schick in die ÖffentlichkeitBei offiziellen Veranstaltungen (Turnieren, Zuchtschauen o.Ä.) werden Pferde meist eingeflochten präsentiert. Eine Ausnahme sind hier die ursprünglichen Rassen (vor allem Ponyrassen), die mit offenem Langhaar und langer Mähne gezeigt werden.
Zum Einflechten wird die Mähne in gleich breite Abschnitte unterteilt und zu Zöpfchen geflochten, die anschließend zu kleinen "Knöpfen" aufgerollt werden. Spezielle Mähnengummis und je nach Geschmack weißes Klebeband dienen zur Befestigung. Eine lange Mähne kann auch zu einem durchgehenden Zopf geflochten werden.
Der Schweifansatz kann ebenfalls eingeflochten werden, nach dem Muster eines Bauern- bzw. Mozartzopfs, wie er auch für Menschenhaar bekannt ist. Dabei werden mit jedem Flechten neue Strähnen von der Seite hinzugenommen. Unten wird der Schweif gerade abgeschnitten.
HaarigesLange Puschel, die aus den Ohren herausragen, können vorsichtig abgeschnitten werden. Hierzu wird die Ohrmuschel zusammengedrückt, so dass die herausstehenden Haare gefahrlos geschnitten werden können (sofern das Pferd sich das ruhig gefallen lässt). Keinesfalls dürfen die Ohren ausrasiert werden! Ebenso können lange Barthaare am Kinn gekürzt werden; keinesfalls dürfen jedoch die Tasthaare gekürzt oder abgeschnitten werden! Diese Tasthaare sind einzelne, lange und kräftige Haare vor allem rund um das Pferdemaul und die Augen.
Bei all diesen Verschönerungsmaßnahmen muss das Wohlbefinden des Pferdes im Vordergrund stehen. (Britta Schön)