Sommerekzem bei Pferden

Das sogenannte Sommerekzem ist eine allergische Reaktion. Insektenstiche lösen einen heftigen Juckreiz aus, der für das betroffene Pferd zur Qual wird. Es scheuert sich im Ernstfall sogar blutig.

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© Heüveldop

Die Erkrankung tritt zusammen mit den Insekten während der warmen Jahreszeit auf. In Zeiten des Klimawandels beginnt sie oft schon erstaunlich früh im Jahr und fordert bis weit in den Herbst hinein Beachtung.

Ausnahmsweise sind hier einmal die Weidepferde benachteiligt – im dunklen Stall leiden die betroffenen Pferde deutlich weniger. Jedes Pferd kann sich einmal scheuern. Beim Sommerekzem sind da jedoch kaum Grenzen gesetzt. Hier scheuert sich das Pferd nicht nur kurzfristig einzelne Stellen, sondern so lange, bis Mähne und Schweif nahezu verschwunden sind, und auch Rücken und Bauch werden in Mitleidenschaft gezogen. Sobald das Pferd beginnt, sich zu scheuern, ist daher unbedingt erhöhte Aufmerksamkeit und Vorsicht angebracht.

Veranlagung

Man geht davon aus, dass auch eine erbliche Disposition bei der Erkrankung eine Rolle spielt. Zwar können auch Nachkommen gesunder Elterntiere erkranken, doch steigt die Wahrscheinlichkeit, wenn mindestens ein Elternteil unter dem Sommerekzem leidet. Die betroffenen Pferde sollten daher nach Möglichkeit nicht in der Zucht eingesetzt werden, da sonst mit einer weiteren Ausbreitung dieser schweren Erkrankung zu rechnen ist.

Was tun?

Schon im Vorfeld ist es wichtig, das Pferd ausgewogen und bedarfsgerecht zu ernähren. Ein Blutbild kann hier Aufschluss darüber geben, ob eventuell ein Mineralstoffmangel oder auch eine Überversorgung mit einzelnen Stoffen vorliegt. Wenn das Pferd beginnt, sich zu scheuern, benötigt es sofortige Pflege. Regelmäßige Waschungen mit speziellen Shampoos können den Juckreiz lindern, Lotionen und Cremes beruhigen die Haut und bilden zugleich eine Schutzschicht gegen Insekten. Dies hilft allerdings nur bei einem relativ leichten Juckreiz.

Der Tierarzt kann mithilfe von Cortison auch die Symptome des schweren Ekzemers lindern. Das ist jedoch eine recht drastische Maßnahme. Wenn rechtzeitig gehandelt wird, kann dem Pferd mit sanfteren Mitteln geholfen werden. Die sogenannten Ekzemerdecken hüllen das Pferd von Kopf bis Schweif ein und sehen daher oft etwas gewöhnungsbedürftig aus. Sie verhindern jedoch wirkungsvoll den Kontakt zwischen Pferd und Stechmücken. Darüber hinaus können Anti-Insekten-Lotionen und -Sprays aus dem Fachhandel die Mücken abschrecken.

Da die Insekten verstärkt in der Dämmerung aktiv sind, sollte das Pferd während dieser Zeit morgens und abends aufgestallt werden. Dunkle und schattige Rückzugswinkel auf der Weide sind für jedes Pferd angenehm und wichtig, für den Ekzemer jedoch ein Muss.Selbstverständlich müssen Ekzemer auch unter der Decke täglich kontrolliert und kleine Wunden sofort versorgt werden. Keinesfalls darf das Pferd schutzlos sich selbst überlassen werden: Das Ekzem wird schnell zur großen Qual, die das Pferd nicht nur körperlich, sondern auch psychisch beeinträchtigt. (Britta Schön)

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