Ernährung von Rindern

Rinder gehören zu den Wiederkäuern und vertilgen pro Tag zwischen 16 und 20 Kilogramm Futter. Nicht zu unterschätzen ist ihr Trinkwasserbedarf, der pro Tag 80 Liter und mehr ausmachen kann.

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Rinder müssen immer Zugang zu Trinkwasserquellen haben.© Image courtesy of dan at FreeDigitalPhotos.net

Futtermenge

Ein ausgewachsenes Rind frisst etwa 16 bis 20 Kilogramm Trockenmasse (= Futter ohne das darin enthaltene Wasser) pro Tag. Umgerechnet bedeutet das, dass auf einer saftigen frischen Weide von einer einzigen Kuh gut 50 Kilogramm Gras, Kräuter und Klee vertilgt werden, und das jeden Tag. Im Winter oder bei Stallhaltung muss vor allem rohfaserhaltiges Futter wie Heu und Gras-Silo angeboten werden, aber auch Rüben, Luzerne, Futtermais und Futterstroh werden gerne angenommen. Kraftfutter in Form von Getreide oder Pellets ist in der leistungsorientierten Rindermast oder Milchviehhaltung ein wichtiger und schneller Energielieferant, sollte aber ansonsten auf ein Minimum beschränkt und für die futterarmen Jahreszeiten vorbehalten bleiben. Zu viel Kraftfutter oder auch zu stark zerkleinerte Silagen beeinträchtigen die Wiederkautätigkeit.

Trinkwasserbedarf

Rinder müssen immer Zugang zu Trinkwasserquellen haben. Bei einem Bedarf von 80 Liter und mehr pro Tier und Tag kommt der täglichen Kontrolle der Tränksysteme auf ausreichende Befüllung und Funktionalität eine wichtige Bedeutung zu. Da Rinder Saugtrinker sind, ist es auch wichtig, dass die Tränkeeinrichtung ein genügend tiefes Eintauchen des Maules erlaubt und das Wasser schnell genug nachläuft (etwa 18 Liter pro Minute). Im Winter muss bei Außenhaltung darauf geachtet werden, dass die Tränke nicht zufriert.

Verdauung

Durch den besonderen Bau der Speiseröhre und des mehrhöhligen Magens ist es ihnen möglich, in kurzer Zeit relativ viel Futter aufzunehmen und dieses erst später und in Ruhe zu verdauen. Die aufgenommene, ausschließlich pflanzliche Nahrung wird nach kurzem Kauen geschluckt, mit Hilfe von Bakterien im sogenannten Vormagen (Pansen) zerkleinert und aufgeschlossen und von dort in kleinen Mengen in den Netzmagen transportiert. Hier wird der Futterbrei vorverdaut, durch Aufstoßen wieder ins Maul befördert und noch einmal gründlich gekaut und eingespeichelt. Danach gelangt der Nahrungsbrei durch die Schlundrinne der Speiseröhre direkt in den sogenannten Blättermagen und von dort in den Labmagen, wo schließlich die körpereigene Verdauung mittels Enzymen stattfindet. Diese spezialisierte Form der Nahrungsaufbereitung ermöglicht es den Rindern, mit schwer verdaulicher Pflanzenkost aus zum Teil äußerst kargen Ursprungsgebieten ihren Stoffwechselbedarf bei maximaler Nahrungsausnutzung zu decken. (Heike Pankatz)

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