Rhönschaf
Erfahren Sie hier alles über Herkunft, Aussehen und Nutzung des Rhönschafes.
Steckbrief
- Herkunft: Rhön (Mittelgebirge zwischen Bayern, Hessen und Thüringen)
- Größe: 80 - 85 cm (Bock) bzw. 72 - 78 cm (Mutter)
- Gewicht: 85 - 95 kg (Bock) bzw. 60 - 70 kg (Mutter)
- Farbe: weiß mit schwarzem Kopf
- Nutzung: Wolle, Fleisch
Hätten Sie´s gewusst?
Als Kaiser Napoleon 1813 bei seinem Rückzug durch ein Gefecht in der Rhön aufgehalten wurde, bekam er Fleisch von dortigen Schafen zu essen und war so angetan, dass er daraufhin Rhönschafe als Wanderherden nach Paris bringen ließ. Sie wurden als "mouton de la reine", also königliches Schaf bezeichnet. Durch schlechte Übersetzung wurde daraus das "Schaf aus der Rhön" oder eben das Rhönschaf.
Herkunft
Rhönschafe werden erstmals 1844 schriftlich erwähnt, doch gibt es diese Landrasse bereits wesentlich länger. Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen Schafe dieses Typs in fast allen Gegenden des damaligen Deutschen Reiches vor - der Bestand umfasste einige hunderttausend Tiere. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts dagegen waren die Rhönschafe dann fast ausgestorben und es gab noch etwa 300 eingetragene Herdbuchtiere. Glücklicherweise hat sich die Rasse in den letzten 30 Jahren gut erholt und bewegt sich jetzt wieder im fünfstelligen Bereich.
Aussehen
Das mittelgroße bis große Rhönschaf ist die einzige Schafrasse mit schwarzem Kopf und weißen Beinen. Der hornlose, leicht ramsnasige Kopf ist bis hinter die Ohren behaart, dann erst beginnt die lange, schlichte weiße Wolle.
Nutzung
Das genügsame und widerstandsfähige Rhönschaf ist gut an das raue Mittelgebirgsklima angepasst und eignet sich besonders für die Haltung auf kargen, feuchten Weiden. Die harten Klauen sind wenig anfällig für die Moderhinke. Rhönschafe finden heute auch Verwendung in der Landschaftspflege. Die weiblichen Tiere werden mit zwölf bis 18 Monaten zur Zucht zugelassen, das Ablammergebnis liegt bei 160 Prozent. Rhönschafe erbringen eine jährliche Wollmenge zwischen drei und sechs Kilogramm, das Fleisch ist sehr wohlschmeckend und erinnert an Wild.
Zuchtverein
Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V.