Technik: Sauberkeit, Licht und Wärme

Eine unbelastete und warme Umgebung ist für Krabben wichtig. Die meisten können gut klettern und nutzen von uns eingebrachte technische Hilfsmittel als zusätzlichen Lebensraum.

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Fast alle Krabben in unserer Obhut kommen aus tropischen Gefilden, sie mögen es daher recht warm.© pixabay.com/PublicDomainPictures (CC0 Public Domain)

 

Die passende Filteranlage

Der Wasserbereich sollte unabhängig von der Größe möglichst durch eine Filteranlage gereinigt werden. Der Handel bietet zu diesem Zweck eine umfangreiche Produktvielfalt in vielen Variationen für jede Wassertiefe an. Je nach Fabrikat können sie als zusätzlicher Sitzplatz sowie als Ein- und Ausstieg von den Krabben genutzt werden. Je nach Modell kann dies recht kreativ von uns im Rahmen der Gestaltung angeboten werden.

Viele der größeren Krabbenarten benötigen kräftige Filter, da sie gern graben: Leopardkrabben (Ceylonthelphusa kandambyi) graben als Süßwasserkrabben gern innerhalb, Color- oder Harlekinkrabben (Cardisoma armatum) gerne außerhalb des Wassers in der Erde. Anschließend natürlich – wer mag’s ihnen nach langer Arbeit unter Tage verdenken – wird ein reinigendes Bad genommen. Eine starke Filterleistung ist daher unerlässlich. Das gewählte Modell sollte gerade in derlei Aquaterrarien über ein ausreichendes Filtervolumen verfügen und leicht zu installieren und zu reinigen sein.

Ideal für amphibische Krabben: der "Hamburger Mattenfilter"

Eine geradezu perfekte Lösung zur Reinigung des Wassers einerseits und als attraktiver zusätzlicher Lebensraum für Krabben andererseits bietet der sogenannte "Hamburger Mattenfilter". Er ist recht beliebt, weil dieses (teilweise) Eigenbaumodell naturnah integriert und sogar bepflanzt werden kann. Das Prinzip besteht aus einer (Kreisel-)Pumpe, die hinter einer blauen Filtermatte angebracht ist. Auf diese Weise ist er für fast jede Aquariengröße und Wassertiefe modifizierbar, auch über Eck. Das ist in dieser Form für Mangrovenkrabben ein beliebter Aufenthaltsort, können sie doch über den Rand klettern und so auch den Innenraum nutzen. Besonders für Krabben, die sich häuten wollen, ist dies ein ungestörter Rückzugsort, denn Fische können den Innenraum nicht erreichen. Je nach Umfang und Ausstattung kann ein Mattenfilter – kurz HMF genannt – ein zusätzlicher beliebter Ort für Aufenthalte der Krabben auch außerhalb des Wasser sein. Die Oberfläche der Filtermatte bietet zusätzliche Nahrungsressourcen und Klettermöglichkeiten für die kleinen Krabben – eine ideale Lösung auch bei der Pflege zweier Männchen in relativ kleinen Aquaterrarien, sind doch so zwei Landbereiche räumlich getrennt.

Kleine Wasserbereiche

Kleine Krabbler wie die Vampirkrabben benötigen aufgrund ihrer geringen Körpergröße und ihrer guten Anpassung an das Landleben nur ein kleines Süßwasserreservoir. Andere Arten wie Winkerkrabben und Harlekinkrabben freuen sich über das dauerhafte oder gelegentliche Angebot einer Salzwasserschale. Diese kleinen Reservoire lassen sich täglich oder alle zwei Tage auswechseln. Zur einfachen und schnellen Durchführung eignet sich ein Schwamm, der jedoch nur zu diesem Zweck benutzt werden sollte. Selbstverständlich ist Kontakt mit Reinigungsmitteln vorher und nachher völlig auszuschließen, damit die Pfleglinge nicht zu Schaden kommen.

Wasserfälle und ähnlicher Luxus

Mit kleinen Wasserfällen, Sprudelsteinen oder Bachläufen sind Krabben besonders zu erfreuen, egal, wie groß oder klein sie auch sein mögen. Je nach gewünschter Größe und Ausstattung eignen sich normale Zimmerspringbrunnen, bei denen der Pfleger selbst die Umgebung gestalten kann, oder bereits fertige Sets mit Felsen oder anderen Ablaufflächen. Die bequemsten, voll ausgestatteten Sets für diesen Zweck gibt es in der Terraristikabteilung von Zoohandlungen.

Licht – sehen und gesehen werden

Obwohl einige Krabbenarten in Terrarien leben können, benötigen sie als wirbellose Tiere zur Erhaltung ihrer Gesundheit keine zusätzliche UV-Beleuchtung wie Echsen und andere Reptilien. Im Zusammenhang mit der Beleuchtung muss da eher auf die Umgebung geachtet werden – die Pflanzen. Leben die Krabben in modifizierten Aquarien, sind entsprechende Leuchten in der Abdeckung ausreichend. Viele geben auch etwas Wärme ab, sodass die Luft für die Bedürfnisse von Krabben ausreichend erwärmt wird.

Bepflanzte Bereiche in Terrarien und Aquaterrarien können durch Spots reizvoll in Szene gesetzt werden, die dort arrangierten Pflanzen erhalten so das überlebensnotwendige Licht, und die restlichen Bereiche sind etwas mehr abgedunkelt. Den Krabben kommt dies sehr entgegen, sie fühlen sich durch zu hell und völlig ausgeleuchtete Aquarien eher gestört. Befinden sich im Wasserbereich keine Pflanzen, was bei einigen Krabben sinnvoller ist, reichen für nicht allzu lichthungrige Pflanzen im Landbereich auch ältere Aquarienleuchten aus.

Wärme – wichtig für tropische Krabben

Fast alle Krabben in unserer Obhut kommen aus tropischen Gefilden, sie mögen es daher recht warm. Bei amphibischen Krabben wie den Roten Mangrovenkrabben reicht ein beheizter Wasserbereich aus, um die eingebauten Landteile mit zu erwärmen. Normale Regelheizer können diese Aufgabe übernehmen, mittlerweile sind auch recht kleine Heizungen im Zoohandel erhältlich.

Ist der Landbereich größer als der Wasserbereich, kann eine Terrarienheizung vor Kälte bewahren. Praktischer, da auch lokal einsetzbar sowie leichter anzubringen, sind Kunststoffmatten. Denn die Wärmequelle sollte besser unter dem Behältnis angebracht werden, damit die neugierigen Krabben sie nicht ausgraben und/oder daran herumspielen. Denn alle stochern gern im Bodengrund, und einige Arten sind sehr grabfreudig.

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